Darkthrone - Arctic Thunder
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Tundra Leach
2. Burial Bliss
3. Boreal Fiends
4. Inbred Vermin
5. Arctic Thunder
6. Throw Me Through The Marshes
7. Deep Lake Tresspass
8. The Wyoming Distance
Die Bloodchamber meint:
DARKTHRONE sind wohl ein selbst im Black Metal absolut einzigartiger Fall. Alleinstellungsmerkmal verdienten sich die Norweger nicht nur, weil sie Anfang der 90er ein neues Genre mitdefinierten, sondern auch als eine der ersten Gruppen diesem Milieu den Rücken zukehrten. Während Fenriz der nette Drummer von nebenan und Liebling des Internets wurde, treibt sich Nocturno Culto in etlichen anderen Bands rum. Beide haben ihren Musikgeschmack und ihre Spieltechniken in den vergangenen 10, 15 Jahren weiterentwickelt und deshalb regelmäßig Alben abgeliefert, die innovativ in der Komposition, konservativ im Klang und beinahe kindisch in ihrer Spielfreude waren. Dass man dabei aneckte, ist beinahe paradox, wenn man bedenkt, dass es sich hier um die bodenständige Variante vom 'wahren' norwegischen Black Metal handelt.
Nun liegt also mit „Arctic Thunder“ das 17. Studioalbum vor. Titel und Coverbild weichen von den unmittelbaren Vorgängern ab: Eine Fotografie dieses Mal – ein großes Lagerfeuer in borealer Natur und ein von der Band ARCTIC THUNDER geliehener Name. Das passt für den Inhalt sehr gut, denn die Texte sind geprägt von Naturverbundenheit, Einsamkeit und Weltschmerz. Nocturno Culto bestreitet den Gesang auf dieser Platte mal wieder vollkommen alleine und beschränkt sich dabei stilistisch stark auf einen keifenden Sprechgesang mit sehr wenigen Schreien.
Klassischer Metal, Thrash und Punk sind die Einflüsse, wofür räudiger Black Metal eher ein Vehikel denn eine Stildefinition ist. Und doch kommt man an dem Eindruck nicht vorbei, dass „Arctic Thunder“ wieder mehr nach einem Black Metal-Album klingt. Ein langsamer, doomiger Black Metal jedoch, der gerne sphärisch wäre, aber dem das Jahr 1989 eine unsichtbare Grenze bietet. Ein jeder Song lebt hier von seiner Struktur, man lässt sich Zeit, zerlegt die Riffs und konzentriert sich erst einmal auf die Harmonie und droppt dann Melodien wie andere den Bass. Das ist auch der Grund dafür, dass selbst die stärksten Tracks auf Anhieb nicht so recht zünden wollen. „Tundra Leach“ und „Boreal Fiends“ holen im Doom erstmal ordentlich Anlauf und werden dann im Speed so richtig schwungvoll. Die Gitarrensoli erst sind so richtige Sahnehäubchen. Oder „Deep Lake Trespass“: Sägt über weite Strecken im besten IMMORTAL-Stil und mutiert am Ende noch zu einem DESASTER-Stück. Ansonsten kann man meistens gut stampfen und Fäuste schütteln, Hochgeschwindigkeitsjunkies sind hier an der falschen Adresse.
Was mich an DARKTHRONE seit mindestens „F.O.A.D.“ am meisten stört ist aber der Sound: Gnadenlos übersteuert reisst die Gitarre am Trommelfell, das Schlagzeug klingt dabei zwar erdig, aber nichtsdestotrotz durchdringend krachend in seiner klanglichen Wucht. Da müsste doch weniger eigentlich mehr sein, oder?
„Arctic Thunder“ ist unter dem Strich in jeder Hinsicht gelungen. Mal wieder konnte das Duo für Überraschungen sorgen. Prinzipientreu und zugleich experimentierfreudig zeigen sich DARKTHRONE auf dieser Platte, die unaufgeregt und erfahren eingespielt wurde. Im direkten Vergleich ziehe ich „The Underground Resistance“ dennoch vor; denn dieses ist abwechslungsreicher, wohingegen „Arctic Thunder“ ausgewogener ist.
Nun liegt also mit „Arctic Thunder“ das 17. Studioalbum vor. Titel und Coverbild weichen von den unmittelbaren Vorgängern ab: Eine Fotografie dieses Mal – ein großes Lagerfeuer in borealer Natur und ein von der Band ARCTIC THUNDER geliehener Name. Das passt für den Inhalt sehr gut, denn die Texte sind geprägt von Naturverbundenheit, Einsamkeit und Weltschmerz. Nocturno Culto bestreitet den Gesang auf dieser Platte mal wieder vollkommen alleine und beschränkt sich dabei stilistisch stark auf einen keifenden Sprechgesang mit sehr wenigen Schreien.
Klassischer Metal, Thrash und Punk sind die Einflüsse, wofür räudiger Black Metal eher ein Vehikel denn eine Stildefinition ist. Und doch kommt man an dem Eindruck nicht vorbei, dass „Arctic Thunder“ wieder mehr nach einem Black Metal-Album klingt. Ein langsamer, doomiger Black Metal jedoch, der gerne sphärisch wäre, aber dem das Jahr 1989 eine unsichtbare Grenze bietet. Ein jeder Song lebt hier von seiner Struktur, man lässt sich Zeit, zerlegt die Riffs und konzentriert sich erst einmal auf die Harmonie und droppt dann Melodien wie andere den Bass. Das ist auch der Grund dafür, dass selbst die stärksten Tracks auf Anhieb nicht so recht zünden wollen. „Tundra Leach“ und „Boreal Fiends“ holen im Doom erstmal ordentlich Anlauf und werden dann im Speed so richtig schwungvoll. Die Gitarrensoli erst sind so richtige Sahnehäubchen. Oder „Deep Lake Trespass“: Sägt über weite Strecken im besten IMMORTAL-Stil und mutiert am Ende noch zu einem DESASTER-Stück. Ansonsten kann man meistens gut stampfen und Fäuste schütteln, Hochgeschwindigkeitsjunkies sind hier an der falschen Adresse.
Was mich an DARKTHRONE seit mindestens „F.O.A.D.“ am meisten stört ist aber der Sound: Gnadenlos übersteuert reisst die Gitarre am Trommelfell, das Schlagzeug klingt dabei zwar erdig, aber nichtsdestotrotz durchdringend krachend in seiner klanglichen Wucht. Da müsste doch weniger eigentlich mehr sein, oder?
„Arctic Thunder“ ist unter dem Strich in jeder Hinsicht gelungen. Mal wieder konnte das Duo für Überraschungen sorgen. Prinzipientreu und zugleich experimentierfreudig zeigen sich DARKTHRONE auf dieser Platte, die unaufgeregt und erfahren eingespielt wurde. Im direkten Vergleich ziehe ich „The Underground Resistance“ dennoch vor; denn dieses ist abwechslungsreicher, wohingegen „Arctic Thunder“ ausgewogener ist.