Darkthrone - F. O. A. D.

Darkthrone - F. O. A. D.
Black Metal
erschienen am 28.09.2007 bei Peaceville Records
dauert 40:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. These shores are damned
2. Canadian metal
3. The church of real metal
4. The banners of old
5. Fuck off and die
6. Splitkein fever
7. Raised on rock
8. Pervertor of the 7 gates
9. Wisdom of the dead

Die Bloodchamber meint:

Welch programatscher Album-Titel, den DARKTHRONE für ihr neues Werk gewählt haben. Hat man im letzten Jahr die Black Metal-Ultras mit punkigen Elementen und ganz viel MOTÖRHEAD-Lastigkeit vor den Kopf gestoßen, zeigt man denselben Leuten nun endgültig den Mittelfinger, indem man zwar die HELLHAMMER/CELTIC FROST-Attitüde noch immer beibehält, sich aber ebenfalls unterschwellig (und nach eigenen Aussagen) an Uralt-Heavy Metal-Acts wie OMEN oder MANILLA ROAD orientiert. Noch immer rotzen sich die beiden Kult-Norweger räudig durch ihre Songs, noch immer wird der Spirit der Frühwerke beibehalten, aber Titel wie „Canadian Metal“ oder „Raised On Rock“ sprechen eine ganz andere Sprache als früher. Eine Sprache, die so mancher vielleicht nicht verstehen wird und sich angeekelt (vor allem nach dem Anblick bunter – und witziger – Bandfotos) von seinen einstigen Helden abwendet.

Aber trotzdem klingen DARKTHRONE irgendwie noch immer nach DARKTHRONE. Von kommerziellem Kalkül bzw. Massentauglichkeit kann also nach wie vor keine Rede sein. Vielmehr werden die neuen Strukturen unterschwellig in den Sound eingebaut, im Gegensatz zu den plakativen Titelnamen. Gesanglich bleibt allerdings so ziemlich alles beim Alten, auch wenn man neben dem räudigen Gebell der Herren Culto und Nagell sogar mal „normalen“ hohen Gesang („Canadian Metal“) entdeckt. Ansonsten wird man Jünger der „Church Of Real Metal“ (ironischerweise so ziemlich der schwärzeste Song der Platte) oder huldigt den ersten beiden VENOM-Alben in Form von „Raised On Rock“. Selbst Gitarrensoli hat man in die neuen Songs eingebaut, und „Banners Of Old“ enthält sogar Heavy metallische Gitarrenharmonien, während der Titeltrack mal wieder unüberhörbar MOTÖRHEAD verehrt.

Im Gegensatz zum Vorgänger „The Cult Is Alive“ ist F.O.A.D. jedoch auch um einiges sperriger ausgefallen und hat sich zumindest mir nicht beim ersten Durchgang erschlossen. Etwa 10 Durchläufe später zieht mich das Album dann aber endlich wieder in seinen Bann. Dazu trägt auch wieder der extrem trockene (natürlich noch immer nicht auf Hochglanz polierte) Sound sein Schärflein bei. Die Vocals beispielsweise scheinen sich aus dem Innern der Lautsprecher nach außen zu graben, um dir plötzlich mit eisernen Klauen das Genick zu brechen.

Trotz allen genanntenVorzügen finde ich „F.O.A.D.“ persönlich einen kleinen Tick schwächer als der wieder belebte Kult. Trotzdem ist auch F.O.A.D. für die Black Metal-Gemeinde mit einem Faible für Oldschool-Metal ein absoluter Pflichtkauf. Vielleicht entdeckt ja auch der ein oder andere Kultalben wie AGENT STEEL´s „Skeptics Apocalypse“, CIRITH UNGOL´s „Frost And Fire“, SLAUGHTER´s „Strappado“ oder MANILLA ROAD´s „Crystal Logic“ für sich und dankt DARKTRHONE für die im Booklet abgedruckte Liste der Must Have-Alben. Alle anderen können sich eh verpissen und sterben gehen!
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