Inexorable - Death By Dawn (EP)

Inexorable - Death By Dawn (EP)
Death Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 18:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Death By Dawn
2. Downfall
3. Burning Flesh
4. Into The Purgatory
5. Tank

Die Bloodchamber meint:

Old School-Death Metal ist immer so eine Sache für sich. Wenn man die Musik aus den frühen 90ern nimmt, dann ist das von der Art und vom Sound her Kult. Hat man aber ernsthaftes Bestreben Musik zu machen und möchte auf eben dieser Old-School Schiene seine Wirkung entfalten, dann wird es in der heutigen Zeit mitunter etwas schwierig. Da gibt es dann die Leute, die seit ewigen Zeiten nichts anderes hören, weil das eben die Musik ihrer Jugend ist und alle die heute Old-School machen sind eh nur doof. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die mit dieser Musik nichts anfangen können, da der Sound einfach zu altbacken wirkt und die Musiker wohl die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben und sich in ihrer eigenen Vergangenheit um sich selbst drehen. Wie man es auch macht, es ist falsch.
"Inexorable“ aus Halle wagen trotzdem den Sprung in die Löwengrube. "Death By Dawn“ wurde auf einer 8-Spur Bandmaschine aufgenommen, wofür sich die Band schon beinahe entschuldigt, aber der Sound sei immerhin "Old-School“. Mensch, Leute! Für die Möglichkeiten, die ihr mit der guten alten analogen Technik hattet, ist die Qualität der Aufnahme außerordentlich hochwertig ausgefallen. Der erste Track des Demos ist auch gleich der Titel-Song "Death By Dawn“. Dieser geht in klassischer Death-Metal-Art zu Werke. Die Melodielinie liegt, wie bei drei Musikern nicht überraschend, ganz auf der Gitarre, die, unterstützt von den Drums, den Opener durch die Spielzeit treibt. Ein Spur schneller wird es dann bei "Downfall“. Wer die thrashlastigen Songs des Death-Genres mag, der wird diesen Song lieben. Schnell und aggressiv wird hier dem Hörer die Songstruktur ins Kleinhirn gedrückt. Leider wird im Zwischenteil des Songs soviel Tempo weggenommen, dass man in seinem fröhlichen Bangen abrupt gestört wird. Die letzten drei Lieder von "Death By Dawn“ verfahren im gleichen Muster wie die Vorgänger, nur wird hier zu sehr auf den Mid-Tempo-Bereich gebaut. Dieses macht die fünf Songs unterm Strich dann zu monoton.
Musikalisch werden durch "Inexorable“ keine neuen Wege erschlossen, auch im instrumentalen Sektor ist eher Hausmannskost angesagt. Das soll nicht heißen, dass hier Stümper am Werk sind, jeder kann sein Werkzeug bedienen, aber ein wenig mehr Egoismus der einzelnen Musiker, mit dem sie ihr Instrument weiter in den Vordergrund stellen würden, dürfte der Musik technisch gut tun. Insbesondere der Bass wirkt ein wenig bieder. Die Vocals sind für die Art der Musik bestens geeignet: Rau und prägend.
Wie am Anfang schon gesagt: Old-School kann sich zu einer Falle entwickeln, wenn man nicht aufpasst. Das Potenzial sich zu befreien ist bei "Inexorable“ vorhanden, es muss nur abgerufen werden. Die Stärken der Band liegen eindeutig im Bereich der Hochgeschwindigkeit, die meiner Ansicht nach aber zu sehr vernachlässigt wurde. Zusätzlich mehr Technik in die Songstruktur eingebaut und beim nächsten Mal eine moderne Produktion und das Ding läuft!
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