Falkenbach - Heralding The Fireblade

Falkenbach - Heralding The Fireblade
Pagan Viking Metal
erschienen am 25.11.2005 bei Napalm Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Heathen Foray
2. Of Forests Unknown
3. Havamal
4. Roman Land
5. Heralder
6. Læknishendr
7. Walkiesjar
8. Skirnir
9. Gjallar (Digipack-Bonustrack)

Die Bloodchamber meint:

Mit ihrem neuesten Album liefern Falkenbach einen besonders krassen Fall von "back to the roots", denn eigentlich sollte das enthaltene Material dereinst das Debüt der Pagan-Institution darstellen. Da es nie soweit kam, schnappte sich der bisherige Solokünstler Vratyas nun kurzerhand Musiker von Vindsval und spielte sämtliche Songs neu ein - eine weise Entscheidung, wie wir noch sehen werden.

Musikalisch lässt sich "Heralding..." am ehesten mit dem regulären Erstling "En Their Medh Riki Fara" vergleichen. Passenderweise finden sich mit "Heathen Foray" und "Laeknishendr" denn auch gleich zwei Songs auf der Scheibe, die auf früheren Werken bereits in Urfassung vorlagen, anno 2005 jedoch eine gewaltige Frischzellenkur spendiert bekamen und nun mit ungleich mehr Details aufwarten können. Neben überarbeiteten Keyboardpassagen fällt hier vor allem auf, dass die Schlagzeugarbeit nun trotz unverkennbarer Drumsklavenursprünge um einiges organischer klingt und dem Gesamtsound etwas von der früheren Sterilität nimmt.
Das neue (alte) Material führt die eingeschlagene Linie konsequent fort: Geboten werden grösstenteils midtempo-lastige Hymnen, getragen von Keyboards und folkig angehauchten Leads, sowie dem klassisch-spröden Riffing, für welches Falkenbach mittlerweile eigentlich Patent anmelden könnten. Gelegentlich wird es im Verlauf der Songs dann auch mal treibend ("Of Forest Unknown"), ohne jedoch in Raserei abzudriften und spätestens mit „Heralder“ kommen auch Fans des eher getragenen Zweitwerkes „Magni...“ auf ihre Kosten.
Von dessen allzu homogener Struktur (die im letzten regulären Output noch mehr ins Auge fiel) ist in den vergleichsweise straffen Kompositionen auf „Heralding...“ noch nichts zu spüren – ganz im Gegenteil: Abseits endloser Wiederholungen gelingt es Falkenbach, durch erhabene Chöre, Akkustikpassagen und durchweg ansehnliche Breaks einen weiteren Schritt auf dem Weg zu Quorthon's verwaistem Thron zu tätigen. Zur Untermauerung dieser These sei auf Glanztaten vom Kaliber „Of Forest Unknown“, „Havamal“, „Walkiesjar“ und erwähntes "Heralder" verwiesen – in dieser Form war die Band jedenfalls schon lange nicht mehr.
Dazu kommt, dass das ohnehin starke Material von den genannten Neuerungen profitiert: Zum einen sorgt die Integration von „echten“Musikern für etwas mehr Dynamik und frischen Schwung; zum anderen wirken die Keyboardarrangements mittlerweile sehr ausgereift und vielseitig. Letzteres mag angesichts der Bearbeitungszeit zwar nicht ganz ungewöhnlich sein, es verleiht dem Gesamtbild der Platte jedoch spürbar mehr Tiefe und Eleganz.

Demzufolge gibt es an der neuen Referenz auch kaum etwas zu verbessern – „Heralding – The Fireblade“ ist eine überaus mitreissende, abwechslungs- reiche Paganscheibe, der lediglich die zwei bekannten Songs höhere Wertungsregionen vereiteln.
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