RAM - Forced Entry

RAM - Forced Entry
Heavy Metal
erschienen am 10.03.2006
dauert 44:58 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Shadowman
2. Sudden Impact
3. The Beast Within
4. Venom In My Veins
5. Machine Invaders
6. Forced Entry
7. Sea Of Skulls
8. Breaking Through
9. Infuriator
10. Burning Scars

Die Bloodchamber meint:

Mit den Worten: „Hier, das ist was für Priest Fans“ drückt mir Kollege Scheidler Anfang des Jahres das Debütwerk der Schweden RAM in die Hand. Damals wußte ich noch nicht genau, was ich davon halten sollte, schließlich hätte diese Äußerung beim extrem weit gefächerten Musikgeschmack des Herrn Rüpelzahl (wüster Krach bis Schmuserock) so ziemlich alles bedeuten können.

Nachdem ich die CD aber vorsichtig angespielt hatte, wurde schnell klar, daß er es doch nicht böse meinte, sondern mir stattdessen ein echtes Schmankerl untergejubelt hatte, denn „Forced Entry“ ist tatsächlich eine der besten Judas Priest Soundalike Scheiben, die ich je gehört habe. Das fängt an bei den tollen Gitarrenduellen im coolen Tipton/Downing Style an und reicht über die erdige, aber dennoch knallende NWOBHM Gedächtnis Produktion bis hin zu Sänger Oscar Carlquist, der in seinen besten Momenten durchaus einem jungen Rob Halford ähnelt, auch wenn er stimmlich nicht immer ins Schwarze trifft. Dennoch: solch druckvolle Screams hört man wirklich nicht alle Tage, Hut ab!
Was aber RAM so richtig wertvoll macht, ist ihr geschmackvoll ausgewählter Songwriting Stil, der sich hervorragend mit dem vergleichen läßt, was Judas Priest Anfang bis Mitte der 80er verbrochen haben. Die Schweden bewegen sich in der Schnittmenge aus „British Steel“, „Screaming For Vengeance“ und „Defenders Of The Faith“, ohne dabei allzusehr abzukupfern oder gar ganze Songfragmente zu klauen. Stattdessen gibt’s ne Menge eigenständige Headbanger auf die Ohren, die auch in der heutigen Zeit noch problemlos zünden und richtig viel Spaß machen. Schon der schnelle Opener „Shadowman“ hat alles, was man sich als traditionell ausgerichteter Metaller wünschen kann, allerdings hauen „Sudden Impact“, „Sea Of Skulls“ oder der verschachtelte Titeltrack zum Glück kaum weniger rein. Als Krönung gibt es mit „Machine Invaders“ sogar eine echte Hammernummer mit fantastischem Refrain zu hören, die auf jedem der oben erwähnten Alben ein (weiteres) Highlight abgegeben hätte. Großer Sport!

Es soll zwar nicht verschwiegen werden, daß mit dem lahmen „Venom In My Veins“ und der langweiligen Abschlußballade „Burning Scars“ zwei echte Hänger auf der Platte zu finden sind und auch die verbleibenden Songs nicht nur aus purem Gold bestehen, aber insgesamt betrachtet ist „Forced Entry“ doch ein mehr als gelungenen Debüt geworden, das zweifelsohne Lust auf mehr macht.
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