Die Lokalmatadore - Männer Rock'n'Roll
Rock / Punk
erschienen in 2000
erschienen in 2000
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Männer Rock'n'Roll
2. Komm hau mich ab
3. Alte Sau
4. Bremsspurtest
5. Lange Nase
6. Ich geb mir die Hand
7. Fotze
8. Dicken Haufen Scheiße
9. Gut Holz
10. Lustig sein!
11. Asis
12. Leinpfad 1
13. Ich hätt' so gerne Titten
14. Ich verpiss mich
15. Ich lass dir den Kochtopf, lass du mir mein Bier
16. Gumby
17. Alt, einsam und traurig
18. Pillemann, Fotze, Arsch
19. Schönen Dank
Die Bloodchamber meint:
Im Jahre des Herrn 1982 in Mülheim / Ruhr gegründet haben Die Lokalmatadore seither jeden der es wollte und sicher auch einige, die es nicht hören wollten mit ihren eingängigen Musikstücken, einer Mischung aus englischem Punkrock, Easy-Listening-Garagenrock Ska, Glam und Schlager und den dazu passenden intellektuell hochwertigsten Poesieeruptionen, äääh, penetriert und konnten sich so eine stetig wachsende Fanschar erspielen, die sich schon längst nicht mehr auf das Ruhrgebiet erstreckt.
Soweit die Historie. Zugegebenermaßen hat das hier besprochene Album mittlerweile auch schon 5 Jahre auf dem Buckel, aber dennoch nichts an Aktualität verloren. Die Texte sind mitten aus dem Leben gegriffen, wie man schon an den Titeln erkennen kann. Der Opener und gleichzeitig Titelsong „Männer Rock’n’Roll“ beschreibt auf sehr einfühlsame Weise die Hassansammlungen eines jeden normalen Menschen beim einschalten eines handelsüblichen UKW-Radios. Aber auch Stücke wie „Lange Nase“ und „Lustig sein!“ gehen sofort in die Beine, bei entsprechend proportional gehaltenem Alkoholkonsum auch in den Kopp und dürfen auf keiner Party fehlen. Dazu gesellt sich der für die Lokalmatadore typische Ruhrpott-Humor, der jedoch nie derb oder vordergründig provokativ wirkt. „Alt, einsam und traurig“ ist eine gefühlvolle Ballade in der Tradition von „Ich bin dumm“. Mag sein, dass sich unsere jungen Leserinnen und Leser noch über den Inhalt amüsieren können, doch auch sie werden eines Tages die Schallmauer des 25. Lebensjahres durchbrechen und dann wird der Inhalt auch für diese Personen eine völlig neue Bedeutung haben.
Der Höhepunkt der Scheibe und die heimliche Lokalmatadore-Hymne ist jedoch „Fotze“. Ich habe niemals zuvor einen ehrlicheren, tiefgründigeren und besser recherchierten Kniefall in musikalischer Form vor dem weiblichen Geschlechtsorgan vernommen als bei eben jenem Epos. Natürlich verstehen sich die sympathischen Mülheimer nicht als Proletencombo, die nur Assis zu ihrer Fangemeinde zählen (nun ja, eigentlich verstehen sie sich GENAU so) und so packen sie auch unangenehme Themen an, die in unserer heutigen Gesellschaft nur ungern ausgesprochen und fast schon tabuisiert werden, obwohl 95,6 % der Deutschen so denken. Ergebnis dieses Aktes schonungsloser Offenheit ist „Ich lass dir den Kochtopf, lass du mir mein Bier“.
Zugegebenermaßen hält die Scheibe auch das ein oder andere durchschnittliche Lied für den Hörer bereit, was ich aber gerne bereit bin zu verzeihen und das nicht nur weil die vier Gangster mit Leib und Seele Schalker sind. Wenn nur eine durstige, notgeile, asoziale Seele durch dieses Review vor dem sicheren Untergang in Langeweile und Bierlosigkeit gerettet werden konnte, haben die Matadadore ihre Mission erfüllt. Viva Lokalmatador!
Soweit die Historie. Zugegebenermaßen hat das hier besprochene Album mittlerweile auch schon 5 Jahre auf dem Buckel, aber dennoch nichts an Aktualität verloren. Die Texte sind mitten aus dem Leben gegriffen, wie man schon an den Titeln erkennen kann. Der Opener und gleichzeitig Titelsong „Männer Rock’n’Roll“ beschreibt auf sehr einfühlsame Weise die Hassansammlungen eines jeden normalen Menschen beim einschalten eines handelsüblichen UKW-Radios. Aber auch Stücke wie „Lange Nase“ und „Lustig sein!“ gehen sofort in die Beine, bei entsprechend proportional gehaltenem Alkoholkonsum auch in den Kopp und dürfen auf keiner Party fehlen. Dazu gesellt sich der für die Lokalmatadore typische Ruhrpott-Humor, der jedoch nie derb oder vordergründig provokativ wirkt. „Alt, einsam und traurig“ ist eine gefühlvolle Ballade in der Tradition von „Ich bin dumm“. Mag sein, dass sich unsere jungen Leserinnen und Leser noch über den Inhalt amüsieren können, doch auch sie werden eines Tages die Schallmauer des 25. Lebensjahres durchbrechen und dann wird der Inhalt auch für diese Personen eine völlig neue Bedeutung haben.
Der Höhepunkt der Scheibe und die heimliche Lokalmatadore-Hymne ist jedoch „Fotze“. Ich habe niemals zuvor einen ehrlicheren, tiefgründigeren und besser recherchierten Kniefall in musikalischer Form vor dem weiblichen Geschlechtsorgan vernommen als bei eben jenem Epos. Natürlich verstehen sich die sympathischen Mülheimer nicht als Proletencombo, die nur Assis zu ihrer Fangemeinde zählen (nun ja, eigentlich verstehen sie sich GENAU so) und so packen sie auch unangenehme Themen an, die in unserer heutigen Gesellschaft nur ungern ausgesprochen und fast schon tabuisiert werden, obwohl 95,6 % der Deutschen so denken. Ergebnis dieses Aktes schonungsloser Offenheit ist „Ich lass dir den Kochtopf, lass du mir mein Bier“.
Zugegebenermaßen hält die Scheibe auch das ein oder andere durchschnittliche Lied für den Hörer bereit, was ich aber gerne bereit bin zu verzeihen und das nicht nur weil die vier Gangster mit Leib und Seele Schalker sind. Wenn nur eine durstige, notgeile, asoziale Seele durch dieses Review vor dem sicheren Untergang in Langeweile und Bierlosigkeit gerettet werden konnte, haben die Matadadore ihre Mission erfüllt. Viva Lokalmatador!