Psychopunch - We Are Just As Welcome As Holy Water In Satans Drink

Psychopunch - We Are Just As Welcome As Holy Water In Satans Drink
Rock'n'Roll / Punk
erschienen in 1999 bei White Jazz
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Down In Flames
2. Straightjacket Hell
3. Goin' Crazy
4. Good For Nothing At All
5. Stranded (For Holly Ramone)
6. Dear Life: Sweet Nothing
7. Goodbye Suckervile
8. W.A.J.A.W.A.H.W.I.S.D.
9. Cold Heart Disaster
10. Back For Good

Die Bloodchamber meint:

Im Jahr 1999 betrat eine Band die internationale Bühne, die mit ihrem Debüt der gesamten Rock- und Metalwelt den Kopf verdrehte. Vier heruntergekommene Loser aus Schweden beschlossen, alles was sie von den Ramones, den Hellacopters und Motörhead kannten in einen Schnellkochtopf zu werfen. Nach mehreren Stunden war das Gericht fertig und die Welt erblickte die dreckigste und abgefuckteste Brühe, seit der erste Neandertaler seine Diarrhöe in die Kasserolle entleert hatte. Passenderweise benannten sich die Schweden gleich nach den 10 Schlägen, die dem Hörer des Debüts in die Kauleiste gehämmert wurden. Psychopunch war geboren.
Bereits der Opener „Down In Flames“ macht deutlich, dass es diese Gangster sehr ernst meinen. Von der ersten Sekunde an regiert die explosive Mischung aus Punk Rock und derbem Metal und lässt die Alteingesessenen mächtig alt aussehen. Von nicht minderer Qualität sind auch die restlichen Songs, die ausnahmslos sofort in die Beine gehen und mit klasse Mitgröhl-Refrains ausgestattet sind. Ihr kennt doch das Gefühl, selbst bei unbekannten Liedern mitsingen und –tanzen zu müssen, auch wenn ihr keine Textkenntnis besitzt? Veredelt wird die Musik immer wieder durch Melodieeinsprengsel, wie sie von keinem anderen Volk der Welt geschrieben werden können, ohne dass einzelne Passagen oder gar komplette Lieder aufgeweicht werden.
Kann man die musikalische Ausrichtung noch als manisch bezeichnen, geht’s inhaltlich doch deutlich depressiver zu. Eine Grundmelancholie scheint durch die meisten Texte durch, auch wenn diese mit einer überdeutlichen Fuck-You-Attitüde vorgetragen werden. Getreu dem Motto „Wir wissen, dass wir Verlierer sind, aber weil wir nichts mehr zu verlieren haben, bringt uns genau das immer wieder auf die Überholspur. Leg dich nicht mit uns an!“. Diese Erkenntnisse machen die Brüder so sympathisch; ein kleines bisschen findet sich wohl jeder darin wieder.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand bei der Musik still auf seinem Arsch sitzen bleiben kann, es sei denn, er lässt sich normalerweise von Bushido, Roger Whittaker oder Tokio Hotel in den Halbschlaf singen.
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