Silverlane - Legends Of Safar

Silverlane - Legends Of Safar
Melodic Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 69:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. From ashes to glory
2. First chapter
3. Hymn of Safar
4. March of the Lorocs
5. The call
6. Legend
7. Battle of Ibraan
8. Agony of death
9. Shadowride
10. Ray of eternity
11. My way to Keah
12. Can`t see the sun
13. Wisdom lord

Die Bloodchamber meint:

Holla die Waldfee, Silverlane machen es einem wirklich nicht leicht. Nach dem ersten richtigen Track (First Chapter) wollte ich die Platte ernsthaft zermürbeln – schwache Komposition, ein guter Drummer (Simon Michael spielt sonst bei Subway to Sally), aber ein für meinen Geschmack viel zu schwachbrünstiger Sänger, oh weh, das kann heiter werden. Allerdings zeigen Silverlane mit ihrem Konzeptalbum „Legends of Safar“ (leider konnte ich kein Konzept ausfindig machen, der rote Faden fehlt ein wenig auf der Langrille) ihre Qualitäten erst beim zweiten oder dritten Hördurchgang: Marcus T. Marcello hat zwar definitiv Ausspracheschwächen im Englischen, die dann unfreiwillig komisch wirken, dafür aber mit einer richtigen Produktion (das Album wurde in Eigenregie aufgenommen, dafür klingt es wirklich klasse!) ein eigentlich sehr gutes Organ – ich vergleiche ihn mal ganz dreist mit Chity Somapala (Ex-Avalon, Ex-Firewind), der sicherlich kein „Kleiner“ ist. Die Gitarren, gerade in Verbindung mit der sehr guten Rhythmusfraktion, hauen eingängige Riffs raus und das Keyboard wirkt, bis auf einige Passagen, seltenst kitschig. Richtig gut finde ich sogar die doch sehr abwechslungsreichen Songideen der Undergroundler – viele eingesessene Melodic Metal Bands sind da zerfahrener, Silverlane bauen sogar gekonnt fernöstliche Elemente in ihre Songs ein! Störend wirkt dennoch die Tatsache, dass einem alles irgendwie bekannt vor kommt, die Band ist sicherlich kein Plagiat, aber von Eigenständigkeit will ich hier auch noch nicht sprechen, dafür fehlen mir markante Eigenarten.
Trotz der vielen Kritik ist „Legends of Safar“ kein Verriss. Die „geringe“ Wertung (6,5 Punkte sind immerhin „fast gut“, wenn wir von Schulnoten sprechen eine 3+) hängt an der drucklosen Produktion sowie fehlenden Mastering (hätte gerade dem entscheidenden Faktor, Gesang, gut getan), einigen durchschnittlichen und langweiligen Songs sowie teils sehr platten Kinderschlumpf-Chor-Refrains (mit grottigen Texten!). Auch wenn man hier ein Konzept hatte, wäre weniger vielleicht mehr gewesen!

Fazit: Eine technisch sehr gute und ambitionierte UG-Band, die man auf jeden Fall im Auge behalten sollte. Zwar hapert es noch an einigen Kinderkrankheiten, aber die Band hat meines Erachtens noch eine gute nationale Karriere vor sich, wenn sie zusammen bleibt und ihre Stärken (gute Melodien, wahrscheinlich guter Sänger und technisch hochwertige Musiker) weiter ausbaut. Wenn man noch die starken Anleihen, die man bei Szenevorreitern wie Edguy, Stratovarious und alten 80er Kapellen „entliehen“ hat, zurückschraubt und eigene Ecken und Kanten entwickelt, kann es was werden. So, bei dem Gros der Veröffentlichungen in diesem Sektor, wird man dem Durchschnitt nur knapp entrinnen, ohne Eindruck zu schinden! 6,5 Punkte, aber viel Raum nach oben!
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