Enforsaken - Embraced By Misery (Re-Release)

Enforsaken - Embraced By Misery (Re-Release)
Melodic Death Metal
erschienen am 10.08.2005 bei Cartel Media
dauert 44:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Of open Wounds
2. The acting Parts
3. Embraced by Misery
4. Dead Light, dead Night
5. Into the Everblack
6. Standing in the Shadows
7. Of Open Wounds (Electro Remix)
8. Into the Everblack (Demoversion)
9. Standing in the Shadows of Suicide (Demoversion)

Die Bloodchamber meint:

Ich nehme an, dass „Embraced by Misery“ in seiner ursprünglichen Form wahrscheinlich inzwischen vergriffen ist, denn durch etwas anderes kann man die Wiederveröffentlichung des Albums kaum erklären. Dabei hätten die fünf aus Florida kommenden Musiker aber schonmal auf die Aufmachung achten können – diese ist nämlich in ihrer ursprünglichen Form um einiges gelungener und homogener als die neue ausgefallen. Auch die Texte sind im alten Booklet in leserlicher Größe abgedruckt – im Gegensatz zu selbigen im neuen. Auf die drei Bonustitel werde ich nachher noch eingehen, es sei nur so viel gesagt, dass diese auch nicht sehr viel positiver herausstechen.
Musikalisch bewegen sich ENFORSAKEN im melodischen Death/Thrash Metal-Bereich, wobei zu beachten ist, dass eventuelle Skandinavien-Anleihen schon durchscheinen, ebenso jedoch amerikanische Einflusse zu hören sind und das Ganze irgendwo doch auf positive Weise etwas anders klingt. Nicht zuletzt deshalb finde ich die Musik auch nach Jahren noch hörenswert, auch wenn hier keine großartigen Höhenflüge zustande gebracht werden.
„The acting Parts“ setzt auf Heavy Metal-Anleihen im Melodiebereich und kann so für aufbrausende, optimistische Stimmung sorgen. Das Titelstück tönt dagegen etwas böser und brodelt bedrohlich bis es zum heftigen, blastenden Ausbruch kommt. Auch „Dead Light, dead Night“ geht mächtig ab und baut eine gute Abwechslung zwischen rasanten und rhythmischen Passagen auf. Besonders hervorzuheben ist hier auch das Solo, welches Gänsehaut garantiert.
Das geradlinige, stampfende und dennoch treibende „Into the Everblack“ braucht sich ebenfalls nicht zu verstecken und setzt durchaus Energie frei. Auch das folgende „Standing in the Shadows“ kann mit seiner akzentuierten Lead-Führung und einem feinen Tapping-Solo überzeugen. Die Kombination gesetzterer Strophen und aufbrausender Refrains steht dem Stück ebenfalls gut zu Gesicht.
Das auf der ursprünglichen Fassung versteckte Lied ist gewichen, dafür hat man einen absolut grausigen Techno-Remix von „Of open Wounds“ hinzugefügt, welcher wahlweise nach der grottigsten Gabber-Grütze oder nach Sega-Konsole klingt. Diesen Schock können auch sauschlechte Aufnahmen von „Into the Everblack“ und „Standing in the Shadows“ von 1999 nicht retten.
Es tut mir ja fast Leid, diese Wiederveröffentlichung so zerreißen zu müssen, da ich „Embraced by Misery“ auch nach Jahren zwischendurch immer mal wieder ganz gern anhöre. Aber hier hätte man sich schon etwas mehr Mühe geben können, sowohl Gestaltung als auch zusätzlichen Inhalt betreffend - so hat man einen qualitativen Rückschritt gemacht – Schade. Immerhin waren ENFORSAKEN in den letzten fünf Jahren nicht tatenlos und haben 2004 mit „The forever Endeavor“ ein neues Album veröffentlicht, außerdem ist vor kurzem die neue Scheibe „Sinner’s Intuition“ erschienen.
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