Witchery - Don't Fear The Reaper

Witchery - Don't Fear The Reaper
Thrash Metal
erschienen am 24.02.2006 bei Century Media
dauert 45:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Disturbing The Beast
2. Stigmatized
3. Draw Blood
4. The Ritual
5. Ashes
6. Plague Rider
7. Damned In Hell
8. Crossfixation
9. The Wait Of The Pyramids
10. Immortal Death (Satanic Slaughter Cover)
11. Styx
12. War Piece
13. Cannonfodder

Die Bloodchamber meint:

Fünf unendlich lange Jahre hat es gedauert bis die schwedischen Holzhacker WITCHERY endlich einen Nachfolger zu „Symphony For The Devil“ in die Läden gehievt haben. Eine echte Schande, schließlich gehört die Band um The Haunted Gitarrist Jensen und Basshure Sharlee D’Angelo zu den bemerkenswertesten Thrash Zusammenrottungen der jüngeren Vergangenheit. „Don’t Fear The Reaper“ war allerdings auch schon seit Ende 2004 fertig, es fehlte lediglich das Label im Hintergrund, welches nun mit Century Media gefunden wurde.

Nach den ersten Durchläufen stellt sich jedoch Ernüchterung beim Rezensenten ein. Wieso ? Nun, WITCHERY sind immer dann am stärksten, wenn sie pfeilschnelle Thrash Attacken in atemberaubender Geschwindigkeit runterprügeln und dabei trotzdem melodiös und kontrolliert bleiben – eine Gabe, über die nur die wenigsten Bands dieses Genres verfügen. Leider wird diese Stärke aber auf weiten Strecken dieses Albums komplett ignoriert, denn WITCHERY haben deutlich an Fahrt verloren und präsentieren sich nun als eine Band, die gerne im Mid Tempo alles niederwalzen möchte. Dies gelingt aber nur ansatzweise, denn dafür sind die schleppenden Tracks schlicht und einfach nicht stark genug, da fehlt es doch ein wenig an songschreiberischer Finesse.
Überhaupt bekommt man irgendwie den Eindruck, daß „Don’t Fear The Reaper“ etwas einfallslos eingetrümmert wurde, befinden sich doch gleich drei (!) Instrumentale sowie ein (belangloses) Satanic Slaughter Cover („Immortal Death“) auf der Scheibe. Auch der Titel und die Covergestaltung strotzen im Vergleich zu den formidablen Vorgängerwerken nicht gerade vor Kreativität.
Dennoch ist nicht alles auf diesem Album schlecht, denn zumindest die in Sachen Tempo etwas mehr abgehenden Tracks „Stigmatized“, „Plague Rider“ und „Cannonfodder“ sowie das an alte Metallica erinnernde Instrumental „The Wait Of The Pyramids“ machen mächtig Spaß und knüpfen an die alten Taten der Band an. Auch einige der langsamen Tracks wie „Ashes“ oder „Damned In Hell“ kommen gut, verlieren sich im Vergleich zu erwähnen Highlights jedoch schnell im Mittelmaß.

Fazit : trotz makellos knallender Tue Madsen Produktion, der technisch einwandfreien Umsetzung (Fronter Toxine röchelt böse wie eh und je) und einigen guten Momenten kommt man nicht umher, hier von einer Enttäuschung zu sprechen, denn WITCHERY können viel, viel mehr – das haben die ersten drei Alben sowie die coole „Witchburner“ EP bewiesen. Knappe sieben Punkte, inklusive Sympathiebonus. Für mehr reicht’s wirklich nicht.
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