Darkthrone - The Cult Is Alive

Darkthrone - The Cult Is Alive
Black Metal
erschienen am 24.02.2006 bei Peaceville Records
dauert 38:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The cult of Goliath
2. Too old too cold
3. Atomic coming
4. Greavyard Slut
5. Underdogs and overlords
6. Whiskey funeral
7. De underjordiske
8. Tyster pa gud
9. Shut up
10. Forebyggende krig

Die Bloodchamber meint:

Nachdem man sich vor einem Monat noch zu alt und zu kalt fühlte, hat man sich nun endlich dazu aufgerafft, den Kult wieder aufleben zu lassen und mit einem Full-Length-Album die Fans ins Verderben zu stürzen. Was auf der vorangegangenen EP angefangen wurde, findet hier seine Fortsetzung in 10 Akten und dürfte einigen ganz truen Leuten auch das ein oder andere Mal etwas sauer aufstoßen.

Wer sich die Mühe gemacht hat, das Review zur EP zu Gemüte zu führen, dürfte in etwa wissen, was auf ihn zukommt. Darkthrone haben den Rock´n´Roll entdeckt und mischen ihre Songs nun des öfteren mit Motörhead und ganz viel Hellhammer. Wie bereits bei „Too Old Too Cold“ wirkt dieser Ausbruch aus dem von ihnen erschaffenen Spektrum sehr erfrischend und sorgt bei Songs wie dem recht stark von Lemmy inspirierten „Atomic Coming“ für frischen Wind. Erwähnenswert sei an dieser Stelle auch das bereits bekannte „Graveyard Slut“, das durch Fenriz´ Vocals sogar noch mehr an Hellhammer erinnert als die EP-Version selber.

Trotz der Hingabe an alte Götter verstehen es die norwegischen Meister des Black Metal auch heute noch, ihren komplett eigenen Stil zu kreieren und selbst mit einem fast schon punkigen Song wie „Tyster Pa Gad“ eine absolut böse und dunkle Atmosphäre zu schaffen, wie sie es seit dem Abgang von ihrem alten/neuen Label Peaceville nie wieder hinbekommen haben. Obwohl auch die unter dem Moonfog-Label erschienenen Alben meist alles andere als schlecht waren, haben sie es nie wieder geschafft, dieses alte Level zu erreichen. Bis heute jedenfalls, denn nun ist wieder alles anders. Trotz ein, zwei kleinerer Durchhänger gegen Ende des Albums gelingt es dem Deibel-Duo fast mühelos, an die „A Blaze In The Northern Sky“-Phase anzuknüpfen und dort weiter zu machen, wo der Siegeszug begonnen wurde. Da ist es egal, ob die Hellhammer-Einflüsse mehr als offensichtlich sind, man sogar ein nicht mal schlechtes Gitarrensolo einbaut (die Tom Warrior-Verneigung „Forebyggende Krig“) oder einfach in alter Manier drauflos geholzt wird („Underdogs And Overlords“). Wer es schafft, 6 Songs hintereinander einen Hit an den anderen zu reihen (man höre nur mal das witzig betitelte „Whiskey Funeral“), der kann einfach nicht zu alt und kalt sein!

Ein grandioses Black Metal-Werk, bei dem Raserei, rockige Elemente und doomige Slow-Passagen perfekt ineinander fließen. Lediglich die nicht ganz so zwingenden Tracks „De Undernordiske“ und „Shut Up“ verhindern die Enthronisierung ihres Götter-Zweitwerks!
-