Thundra - Worshipped By Chaos
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. On Thorns
2. Feelings Lost
3. Hatred Declared
4. Silent Voice
5. At Autumn’s Fall
6. Shattered Senses
7. Symphony Of Anguish
8. The Existing Darkness
9. Worshipped By Chaos
Die Bloodchamber meint:
Thundra kommen aus Norwegen und bestehen zum Teil aus ehemaligen Musikern so bekannter Bands wie Enslaved und Einherjer. Dementsprechend klar ist auch die Ausrichtung des neuesten Streiches “Worshipped By Chaos”: Es gibt grimmigen, epischen Black Metal mit Pagan-Versatzstücken, wie etwa Klargesang und moderatem Keyboardeinsatz.
Nach einem Dark-Funeral-mässigen Introgrollen zeigt das prototypische “On Thorns” mit schneidenden Gitarren und typisch norwegischer Melodik schon mal an, wo es lang geht, fügt der Raserei hin und wieder ein gemächliches Break bei und lässt neben Kreisch&Grunz auch die Gesangsstimme von Steven Grindhaug in vollstem Licht erstrahlen. Denkt man zunächst aus Gewohnheit noch an den omnipräsenten Vintersorg, so wird mit der Zeit deutlich, dass Steven vielmehr auf den Spuren der Ulver-Legende Garm wandelt, was mir persönlich mittlerweile eher zusagt, als die letzten Darbietungen des schwedischen Übervaters.
Eben jener Garm sang zudem auch auf Borknagar's Zweitling “The Olden Domain”, mit welchem sich “WBC” wohl am ehesten vergleichen lässt. Die teils rumpelige Melodieführung der älteren Borknagar ersetzen Thundra allerdings durch weitaus zugänglichere Strukturen, selbst wenn im Verlauf der fast 60 Minuten die ein oder andere Länge im Songwriting auftaucht.
Sehr schön hingegen sind die vereinzelten Akkustikeinlagen (v.a. im überlangen “Hatred Declared”), die an Ulver's “Kveldssanger” erinnern und in diesem rauhen Umfeld umso eindringlicher und origineller wirken. Auch “At Autumn's Fall” kann durch geschickte Akkustikklampfen für bleibenden Eindruck sorgen, wenn auch in etwas anderer Form. Ähnlich zurückhaltend, aber effektiv kommt die symphonische Keyboardarbeit daher – nix Aussergewöhnliches, aber eben auch fernab jeglicher Beliebigkeit.
Ein weiteres Merkmal des überwiegend schnellen Albums sind die häufigen Lead- und Sologitarren, die allerdings bei aller Auflockerung auch für den ein oder anderen Misston sorgen – manche Songs wären noch besser, wenn sie ein, zwei Minuten kürzer und damit stringenter daherkämen. Dieser latente Hang zum Prätentiösen legt sich im Verlauf der Scheibe mitunter auch auf den Gesang, so dass sich vereinzelt überflüssige Schlenker breitmachen, die jedoch am durchweg guten Gesamteindruck nicht mehr zu rütteln vermögen.
Wenn ihr Borknagar etwas abgewinnen könnt und der älteren norwegischen Melo-BM-Schule samt Keyboard nicht abgeneigt seid, dann dürfte euch Thundra's zweites Album mit Sicherheit ansprechen, zumal diese Spielart momentan ja chronisch unterbelegt ist. Da jedoch auch noch genügend Platz nach oben bleibt, gehen die Norweger heute mit 7,5 Punkten nach Hause.
Nach einem Dark-Funeral-mässigen Introgrollen zeigt das prototypische “On Thorns” mit schneidenden Gitarren und typisch norwegischer Melodik schon mal an, wo es lang geht, fügt der Raserei hin und wieder ein gemächliches Break bei und lässt neben Kreisch&Grunz auch die Gesangsstimme von Steven Grindhaug in vollstem Licht erstrahlen. Denkt man zunächst aus Gewohnheit noch an den omnipräsenten Vintersorg, so wird mit der Zeit deutlich, dass Steven vielmehr auf den Spuren der Ulver-Legende Garm wandelt, was mir persönlich mittlerweile eher zusagt, als die letzten Darbietungen des schwedischen Übervaters.
Eben jener Garm sang zudem auch auf Borknagar's Zweitling “The Olden Domain”, mit welchem sich “WBC” wohl am ehesten vergleichen lässt. Die teils rumpelige Melodieführung der älteren Borknagar ersetzen Thundra allerdings durch weitaus zugänglichere Strukturen, selbst wenn im Verlauf der fast 60 Minuten die ein oder andere Länge im Songwriting auftaucht.
Sehr schön hingegen sind die vereinzelten Akkustikeinlagen (v.a. im überlangen “Hatred Declared”), die an Ulver's “Kveldssanger” erinnern und in diesem rauhen Umfeld umso eindringlicher und origineller wirken. Auch “At Autumn's Fall” kann durch geschickte Akkustikklampfen für bleibenden Eindruck sorgen, wenn auch in etwas anderer Form. Ähnlich zurückhaltend, aber effektiv kommt die symphonische Keyboardarbeit daher – nix Aussergewöhnliches, aber eben auch fernab jeglicher Beliebigkeit.
Ein weiteres Merkmal des überwiegend schnellen Albums sind die häufigen Lead- und Sologitarren, die allerdings bei aller Auflockerung auch für den ein oder anderen Misston sorgen – manche Songs wären noch besser, wenn sie ein, zwei Minuten kürzer und damit stringenter daherkämen. Dieser latente Hang zum Prätentiösen legt sich im Verlauf der Scheibe mitunter auch auf den Gesang, so dass sich vereinzelt überflüssige Schlenker breitmachen, die jedoch am durchweg guten Gesamteindruck nicht mehr zu rütteln vermögen.
Wenn ihr Borknagar etwas abgewinnen könnt und der älteren norwegischen Melo-BM-Schule samt Keyboard nicht abgeneigt seid, dann dürfte euch Thundra's zweites Album mit Sicherheit ansprechen, zumal diese Spielart momentan ja chronisch unterbelegt ist. Da jedoch auch noch genügend Platz nach oben bleibt, gehen die Norweger heute mit 7,5 Punkten nach Hause.