Mael Mórdha - Cluain Tarb
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. An Tús
2. Winds Of One Thousand Winters
3. The Serpent And The Black Lake
4. Cluain Tarb
5. I Am The Wench's Bain
6. The Man All Hate To Love
7. Pauper Of Souls
8. Realms Of Insanity
Die Bloodchamber meint:
„Thank you all for being here tonight, for showing that there still IS room for music with a soul...“
Dieses Statement von A.A. Nemtheanga trifft auf seine Landsmänner Mael Mórdha und deren aktuelle Scheibe „Cluain Tarb“ zu, wie auf kaum eine andere Veröffentlichung der letzten Jahre. Ursprünglich für Anfang 2005 geplant, zog sich der Release dieser Demo-Best-of-Perle aus geschäftlichen Gründen bis weit in den Spätsommer, wo sie im Umfeld so heisserwarteter wie belangloser Legenden-Reanimationen dann leider etwas unterging – Zeit wird's, das zu ändern...
Mael Mórdha selbst bezeichnen ihre Musik als 'Gaelic Doom' und wollen beide Teile dieses Konstruktes gleichberechtigt wissen: Gälischer (hier: irischer) Sagenschatz und epische Schlachtengemälde sind die lyrischen Themen, die in kraftvollen, ausladenden Kompositionen fast augenblicklich lebendig werden und – so vernutzt diese Worte heute scheinen mögen – vor Ehrgefühl, Stolz und abgrundtiefer Tragik nur so strotzen. Passend zum Wesen der irischen Heldenliteratur (und Geschichte) wird nämlich auf „Cluain Tarb“ jeder vermeintliche Sieg mit ungleich grösserem Verlust erkauft, sodass sich der Hörer schon bald auf einer rastlosen Reise von folkigen Akkustikparts über ungestüme Ausritte, die bisweilen an alte Manowar oder Amorphis ("1000 Lakes"-Zeiten) erinnern, hin zu herrlich britischen Riffgebirgen findet, die in ihrer verzweifelten Langsamkeit nur noch zum Heulen schön sind. Dass man sich dabei jedoch niemals einem der Extreme hingibt, macht die Musik lebendig und atmet in gewisser Weise auch die bewegte Ohnmacht Primordials.
Der Originalität Mael Mórdha's tut dieses ferne Echo indes keinen Abbruch. Neben einem feinen Gefühl für Dramatik, welches man samt virtuosem Pianospiel natürlich vor allem im 10-Minüter „The Man All Hate to Love“ bestaunen darf, besticht „Cluain Tarb“ durch unglaubliche viele Akzente, die von zarten Keyboardklängen und Violinen bis hin zu Flöten und epischen Chören reichen und in ihrem Zusammenspiel desöfteren den Ausdruck 'atemberaubend' rechtfertigen.
Am Piano/Keyboard findet sich mit Sänger Rob zudem ein Mann, der scheinbar alles ausser belanglos spielen kann: Ob übergreifende Läufe, filigrane Spielereien oder auch donnernde Mollgewitter - gerade dieses Instrument weiss immer wieder zu begeistern. Die ebenso häufigen wie organischen Tempowechsel mag man ob der bisherigen Lobhudelei schon gar nicht mehr erwähnen – hört euch „I am the Wench's Bane“, „Realms of Insanity“ (!) oder eben „The Man...“ an und ihr werdet finden, was ihr sucht.
Nimmt man dann - schlussendlich - noch die emotionale, vielschichtige Stimme hinzu, die sich irgendwo zwischen Empyrium, MDB und Skyclad verorten lässt, hat man eine Scheibe, die meines Erachtens 95% der Veröffentlichungen des vergangenen Jahres deklassiert - für Anhänger von Primordial, DoomSword und folkbeeinflusster Epik ganz allgemein gibt es ohnehin keinen Grund, „Cluain Tarb“ nicht zu besitzen.
Schlichtweg ergreifend!
Dieses Statement von A.A. Nemtheanga trifft auf seine Landsmänner Mael Mórdha und deren aktuelle Scheibe „Cluain Tarb“ zu, wie auf kaum eine andere Veröffentlichung der letzten Jahre. Ursprünglich für Anfang 2005 geplant, zog sich der Release dieser Demo-Best-of-Perle aus geschäftlichen Gründen bis weit in den Spätsommer, wo sie im Umfeld so heisserwarteter wie belangloser Legenden-Reanimationen dann leider etwas unterging – Zeit wird's, das zu ändern...
Mael Mórdha selbst bezeichnen ihre Musik als 'Gaelic Doom' und wollen beide Teile dieses Konstruktes gleichberechtigt wissen: Gälischer (hier: irischer) Sagenschatz und epische Schlachtengemälde sind die lyrischen Themen, die in kraftvollen, ausladenden Kompositionen fast augenblicklich lebendig werden und – so vernutzt diese Worte heute scheinen mögen – vor Ehrgefühl, Stolz und abgrundtiefer Tragik nur so strotzen. Passend zum Wesen der irischen Heldenliteratur (und Geschichte) wird nämlich auf „Cluain Tarb“ jeder vermeintliche Sieg mit ungleich grösserem Verlust erkauft, sodass sich der Hörer schon bald auf einer rastlosen Reise von folkigen Akkustikparts über ungestüme Ausritte, die bisweilen an alte Manowar oder Amorphis ("1000 Lakes"-Zeiten) erinnern, hin zu herrlich britischen Riffgebirgen findet, die in ihrer verzweifelten Langsamkeit nur noch zum Heulen schön sind. Dass man sich dabei jedoch niemals einem der Extreme hingibt, macht die Musik lebendig und atmet in gewisser Weise auch die bewegte Ohnmacht Primordials.
Der Originalität Mael Mórdha's tut dieses ferne Echo indes keinen Abbruch. Neben einem feinen Gefühl für Dramatik, welches man samt virtuosem Pianospiel natürlich vor allem im 10-Minüter „The Man All Hate to Love“ bestaunen darf, besticht „Cluain Tarb“ durch unglaubliche viele Akzente, die von zarten Keyboardklängen und Violinen bis hin zu Flöten und epischen Chören reichen und in ihrem Zusammenspiel desöfteren den Ausdruck 'atemberaubend' rechtfertigen.
Am Piano/Keyboard findet sich mit Sänger Rob zudem ein Mann, der scheinbar alles ausser belanglos spielen kann: Ob übergreifende Läufe, filigrane Spielereien oder auch donnernde Mollgewitter - gerade dieses Instrument weiss immer wieder zu begeistern. Die ebenso häufigen wie organischen Tempowechsel mag man ob der bisherigen Lobhudelei schon gar nicht mehr erwähnen – hört euch „I am the Wench's Bane“, „Realms of Insanity“ (!) oder eben „The Man...“ an und ihr werdet finden, was ihr sucht.
Nimmt man dann - schlussendlich - noch die emotionale, vielschichtige Stimme hinzu, die sich irgendwo zwischen Empyrium, MDB und Skyclad verorten lässt, hat man eine Scheibe, die meines Erachtens 95% der Veröffentlichungen des vergangenen Jahres deklassiert - für Anhänger von Primordial, DoomSword und folkbeeinflusster Epik ganz allgemein gibt es ohnehin keinen Grund, „Cluain Tarb“ nicht zu besitzen.
Schlichtweg ergreifend!