End Of You - Unreal
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. All Your Silence
2. Upside Down
3. Before
4. Walking with no one
5. Rome
6. Liar
7. Dreamside
8. My Absolution
9. Twisted Mind
10. Time to say
Die Bloodchamber meint:
Schauplatz: Eine sechste Schulklasse irgendwo im Westerwald
Fach: Geographie
Thema: Polartag und Polarnacht
Ein Schüler: „Aber wenn die es da so lange dunkel haben, dann sind die doch bestimmt immer ganz schön traurig!“
Recht hat der kleine Mann! Nicht umsonst kommen so viele hochklassige Depri/Gothic Rock Truppen aus dem hohen Norden Finnlands und begeistern den Hörer immer wieder mit herrlich traurigen Melodien. Eine solche Leistung sollte man nun auch den Finnen von END OF YOU attestieren können, haben sich diese doch für eine stilistische Ausrichtung irgendwo zwischen 80er Einflüssen von DEPECHE MODE und säuselnden HIM Schmelztiraden entschieden.
Ganz so erfolgreich ist das Debüt der Jungs um Sänger Jami allerdings nicht ausgefallen. Vieles klingt vorausschaubar und vorprogrammiert. Wenn mal ein Hoffnungsschimmer in Form einer netten Melodie erscheint, schleicht sich ganz schnell das Gefühl ein, dass man diese irgendwo bereits gehört hat (Beispiel: „Upside Down“, „Before“). Jamis Stimme geht dagegen ganz schnell ins Ohr und klingt sehr angenehm. Allerdings verändert er auf dem gesamten Album seine Stimmlage kaum und wirkt spätestens nach dem vierten Song erbarmungslos monoton. Ein weiterer Minuspunkt resultiert aus dem Versuch der Band, mit einem galanten Keyboardteppich den Karren aus dem Dreck zu fahren. Titel wie „Rome“ sind vollkommen mit triefendem Synthiegesäusel vollgestopft worden und nerven schon nach wenigen Durchläufen. Auch im Songwriting steckt die Band noch in den Kinderschuhen. Bei acht von zehn Titeln bedient man sich des gleichen Wechselspiels zwischen traurig eingängigem Refrain und verzwickt pseudo-melancholischem Gitarrenspiel. Gepaart mit dem einschläfernden Gesang gestaltet dieser Umstand das komplette Hören von „Unreal“ mehr als schwierig.
Die Ausrede, dass wir es hier mit einem Debütalbum zu tun haben, kann ich leider nicht gelten lassen, denn das ist den Käufern an der Ladentheke vollkommen egal. Wo Gothic Rock drauf steht, erwarte ich mitreißend traurige Klänge, Musik die von Herzen kommt, den Hörer je nach Tageslaune in einen herrlich melancholischen Verzweiflungsstrudel herunter ziehen kann oder die sich einfach nur dafür eignet, abzuschalten und die Gedanken des Tages Revue passieren zu lassen. END OF YOU sind nichts von dem und verbreiten nicht mal so viel depressiven Duft wie abgelaufener Kartoffelsalat. Bevor die Mayo auf dem Ruhmespfad der jungen Finnen endgültig zu schimmeln beginnt, sollte man sich so schnell wie möglich ein neues Rezept einfallen lassen und sich in die Küche verkrümeln, um beim nächsten mal eine nicht ganz so zähfließende Soße auf die Theke zu werfen. Wo ist euer Gefühl? Wo ist euer Herz? Wo sind eure Ideen? Auf „Unreal“ jedenfalls nicht! 3 Punkte.
Fach: Geographie
Thema: Polartag und Polarnacht
Ein Schüler: „Aber wenn die es da so lange dunkel haben, dann sind die doch bestimmt immer ganz schön traurig!“
Recht hat der kleine Mann! Nicht umsonst kommen so viele hochklassige Depri/Gothic Rock Truppen aus dem hohen Norden Finnlands und begeistern den Hörer immer wieder mit herrlich traurigen Melodien. Eine solche Leistung sollte man nun auch den Finnen von END OF YOU attestieren können, haben sich diese doch für eine stilistische Ausrichtung irgendwo zwischen 80er Einflüssen von DEPECHE MODE und säuselnden HIM Schmelztiraden entschieden.
Ganz so erfolgreich ist das Debüt der Jungs um Sänger Jami allerdings nicht ausgefallen. Vieles klingt vorausschaubar und vorprogrammiert. Wenn mal ein Hoffnungsschimmer in Form einer netten Melodie erscheint, schleicht sich ganz schnell das Gefühl ein, dass man diese irgendwo bereits gehört hat (Beispiel: „Upside Down“, „Before“). Jamis Stimme geht dagegen ganz schnell ins Ohr und klingt sehr angenehm. Allerdings verändert er auf dem gesamten Album seine Stimmlage kaum und wirkt spätestens nach dem vierten Song erbarmungslos monoton. Ein weiterer Minuspunkt resultiert aus dem Versuch der Band, mit einem galanten Keyboardteppich den Karren aus dem Dreck zu fahren. Titel wie „Rome“ sind vollkommen mit triefendem Synthiegesäusel vollgestopft worden und nerven schon nach wenigen Durchläufen. Auch im Songwriting steckt die Band noch in den Kinderschuhen. Bei acht von zehn Titeln bedient man sich des gleichen Wechselspiels zwischen traurig eingängigem Refrain und verzwickt pseudo-melancholischem Gitarrenspiel. Gepaart mit dem einschläfernden Gesang gestaltet dieser Umstand das komplette Hören von „Unreal“ mehr als schwierig.
Die Ausrede, dass wir es hier mit einem Debütalbum zu tun haben, kann ich leider nicht gelten lassen, denn das ist den Käufern an der Ladentheke vollkommen egal. Wo Gothic Rock drauf steht, erwarte ich mitreißend traurige Klänge, Musik die von Herzen kommt, den Hörer je nach Tageslaune in einen herrlich melancholischen Verzweiflungsstrudel herunter ziehen kann oder die sich einfach nur dafür eignet, abzuschalten und die Gedanken des Tages Revue passieren zu lassen. END OF YOU sind nichts von dem und verbreiten nicht mal so viel depressiven Duft wie abgelaufener Kartoffelsalat. Bevor die Mayo auf dem Ruhmespfad der jungen Finnen endgültig zu schimmeln beginnt, sollte man sich so schnell wie möglich ein neues Rezept einfallen lassen und sich in die Küche verkrümeln, um beim nächsten mal eine nicht ganz so zähfließende Soße auf die Theke zu werfen. Wo ist euer Gefühl? Wo ist euer Herz? Wo sind eure Ideen? Auf „Unreal“ jedenfalls nicht! 3 Punkte.