DISPERSION bedeutet übersetzt etwa soviel wie "Zerstreuung" oder "Auflösung", aber demnächst könnte man im neuen Langenscheidt auch "Launige Deathmetal-Band mit deutschen Texten" als Zweitbedeutung vorfinden.
Ohne eine bestimmte Zielsetzung nach dem Motto "Wir wollen die brutalste Musik der Welt spielen" und ohne Rücksicht auf bereits anderswo verwendete Stilelemente stellen die fünf Musiker einfach nur den Spaß an der Musik an vorderste Stelle, und dies merkt man ihrem Mini-Debüt von der ersten bis zur letzten Sekunde an. Schnell nachvollziehbare Riffs, 'ne ordentliche Würgstimme, moderates Drumming und genretypische Lyrics bilden die Rahmenbedingungen für ein durch und durch unterhaltsames, aber auch kurzweiliges Album dar. Die sieben Songs, allesamt kaum länger als drei Minuten eignen sich besonders für Liveauftritte und bestechen durch ungewöhnlich viel Abwechslungsreichtum (Mein Tip: "Tag der Toten"). Neben einigen versteckten 80er Riffs, ab und zu auftretenden Speedattacken und einem fast nur aus ekelhaften Schmatz-, Schleim- und Grunzgeräuschen bestehenden Abgang ("HKMZUS") wird jeder Genrefan knapp 20 Minuten lang bestens unterhalten.
Ob das ganze bei zukünftigen Veröffentlichungen auch ne ganze Dreiviertelstunde lang funktioniert, ist fraglich, aber ich lasse mich da gerne noch überraschen.