King Diamond - The Graveyard
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Graveyard
2. Black Hill Sanitarium
3. Waiting
4. Heads On The Wall
5. Whispers
6. I'm Not A Stranger
7. Digging Graves
8. Meet Me At Midnight
9. Sleep Tight Little Baby
10. Daddy
11. Trick Or Treat
12. Up From The Grave
13. I Am
14. Lucy Forever
Die Bloodchamber meint:
Das erste Konzeptalbum nach dem 'barock' intonierten "The Eye" erschien 1996. Dazwischen liegen sechs ganze Jahre, die mit der guten, aber wenig gehaltvollen Resteverwertung "The Spider's Lullabye" (1995) überbrückt wurde. Eigentlich ist das falsch ausgedrückt. Inzwischen reanimierte der KING gleichfalls seine ehemaligen Kumpels von MERCYFUL FATE und brachte mit ihnen 1993 und 1994 zwei beachtliche Alben heraus, verbrachte die Zeit mit Touren und schrieb in der Zwischenzeit an dieser abgedrehten Story, die es wirklich in sich hat. Thema: Kindesmissbrauch und -entführung. Ich hätte nicht gedacht, dass Kim Bendix Petersen trotz des brutalen Stoffs, dennoch alle Unzulänglichkeiten umschifft, die ihm seine Karriere hätten kosten können. Ausrede Kunst?
Das siebte Album von KING DIAMOND ist wegen seiner bizarren Theatralik und Sperrigkeit berühmt berüchtigt. Einerseits heavy wie Sau, andererseits verworren und düster wie kein Album vor diesem. Im Zentrum steht der Ich-Erzähler, der wegen angeblicher Kindesbelästigung durch den Bürgermeister einer unbestimmten Stadt in die Klappse verbracht wird. Als Totengräber auf dem Friedhof schwört der irrtümlich Inhaftierte Rache. Und begeht seine wahre Straftat.
Dazu entführt er die vermeintlich belästigte Tochter des Bürgermeisters ("Lucy") und vergräbt sie bei lebendigem Leibe mit einem kranken Wiegenlied auf den Lippen ("Sleep Tight Little Baby") und holt sie wieder aus der Erde ("Up From The Grave"). Die vorige Kindesentführung ("I'm Not A Stranger") thematisiert genau das, wovor sich Eltern am meisten fürchten: dass ihr Kind von der Schule von einem Wahnsinnigen entführt wird. Und das ist zusammen mit den folgenden Stücken der sprichwörtliche Haken des Albums. Kann man so ein sensibles Thema für eine Horrorstory verwenden? Ein weiteres Zentrum von "The Graveyard" nimmt der Verlauf des Ich-Erzählers in die Schizophrenie, bzw. Wahnsinn ein. Kostprobe? "I Am" ist quasi das Schlüssellied zur Geistesgestörtheit des Protagonisten. Wobei ich aber nicht umhin komme, den Ich-Erzähler immer mit KING DIAMOND gleichzusetzen. Rätselhaft.
Ich denke, dass "The Graveyard" das kompromissloseste Album in der Diskographie des KINGs darstellt. Einerseits wegen der einzigartigen musikalischen Umsetzung (man muss erst einmal dazu den Zugang finden) und des kontroversen Themas. Vom Inhalt einmal abgesehen, sind beides - Musik und Thema - fantastisch miteinander verknüpft. Zwar fehlen die eingängigen 'Headbanger', die ja ach so viele vermissen. Ich kann auf so etwas untergeordnetes verzichten und vertraue lieber dieser schwärzesten Story des KINGs. "The Graveyard" steht etwas außerhalb des typischen KING-Sounds, so dass ich auch eine höhere Punktzahl hätte zücken können. Aber wozu geht man Kompromisse ein? Trotzdem lege ich allen das Album ans Herz. Ich stelle mir zum Abschluss nur die Frage; Welchen biographischen Bezug gibt es zu dieser Story?
Das siebte Album von KING DIAMOND ist wegen seiner bizarren Theatralik und Sperrigkeit berühmt berüchtigt. Einerseits heavy wie Sau, andererseits verworren und düster wie kein Album vor diesem. Im Zentrum steht der Ich-Erzähler, der wegen angeblicher Kindesbelästigung durch den Bürgermeister einer unbestimmten Stadt in die Klappse verbracht wird. Als Totengräber auf dem Friedhof schwört der irrtümlich Inhaftierte Rache. Und begeht seine wahre Straftat.
Dazu entführt er die vermeintlich belästigte Tochter des Bürgermeisters ("Lucy") und vergräbt sie bei lebendigem Leibe mit einem kranken Wiegenlied auf den Lippen ("Sleep Tight Little Baby") und holt sie wieder aus der Erde ("Up From The Grave"). Die vorige Kindesentführung ("I'm Not A Stranger") thematisiert genau das, wovor sich Eltern am meisten fürchten: dass ihr Kind von der Schule von einem Wahnsinnigen entführt wird. Und das ist zusammen mit den folgenden Stücken der sprichwörtliche Haken des Albums. Kann man so ein sensibles Thema für eine Horrorstory verwenden? Ein weiteres Zentrum von "The Graveyard" nimmt der Verlauf des Ich-Erzählers in die Schizophrenie, bzw. Wahnsinn ein. Kostprobe? "I Am" ist quasi das Schlüssellied zur Geistesgestörtheit des Protagonisten. Wobei ich aber nicht umhin komme, den Ich-Erzähler immer mit KING DIAMOND gleichzusetzen. Rätselhaft.
Ich denke, dass "The Graveyard" das kompromissloseste Album in der Diskographie des KINGs darstellt. Einerseits wegen der einzigartigen musikalischen Umsetzung (man muss erst einmal dazu den Zugang finden) und des kontroversen Themas. Vom Inhalt einmal abgesehen, sind beides - Musik und Thema - fantastisch miteinander verknüpft. Zwar fehlen die eingängigen 'Headbanger', die ja ach so viele vermissen. Ich kann auf so etwas untergeordnetes verzichten und vertraue lieber dieser schwärzesten Story des KINGs. "The Graveyard" steht etwas außerhalb des typischen KING-Sounds, so dass ich auch eine höhere Punktzahl hätte zücken können. Aber wozu geht man Kompromisse ein? Trotzdem lege ich allen das Album ans Herz. Ich stelle mir zum Abschluss nur die Frage; Welchen biographischen Bezug gibt es zu dieser Story?