Overload - ...Of Dreams And Nightmares

Overload - ...Of Dreams And Nightmares
Metal / Rock
erschienen in 2002 als Eigenproduktion
dauert 63:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Personal Nightmare
2. Dream
3. Broken Glass
4. Ocean Of Tears
5. Time For A Change
6. Out Of Time
7. The Gunslinger
8. The Prisoner
9. Death/Strangers Mind
10. Walking Through The Desert
11. Waiting For The End
12. ...Of Dreams And Nightmares (Bad Trip)

Die Bloodchamber meint:

OVERLOAD ist eine Rock/Metal-Band aus der Schweiz, und obwohl ich mir wirklich das Anführen von Klischees zu Beginn einer Kritik abgewöhnen sollte, mache ich es trotzdem noch einmal. Denn diesem kleinen sympathischen Völkchen wird ja desöfteren nachgesagt, dass sie im Vergleich zu den restlichen deutschsprachigen Ländern sehr gemütlich, ausgeglichen und auch ein wenig träge rüberkommen. Und tatsächlich ertappte ich mich bei der Hörprobe zu "...Of Dreams And Nightmares" bei genau diesem Gedanken: Irgendwie wie SENTENCED, nur langsamer und leider auch langweiliger.

Die Ursache für diese Assoziation dürfte wohl hauptsächlich beim Sänger liegen, der sehr stark an den finnischen Aszendenten erinnert, im direkten Vergleich aber kaum mithalten kann. Denn der Versuch, Melodien an den Mann zu bringen, geht desöfteren in die Hose, da einfach das nötige Stimmvolumen fehlt und über viele Strecken auch mehr gesprochen als gesungen wird. Bei einigen Stücken ist zusätzlich Unterstützung in Form weiblicher Vocals vorhanden, und obwohl sich ihr Part grösstenteils auf Background-Aaahs und -Ooohs beschränkt, hinterlässt dieses Techtelmechtel noch einen befriedigenden Eindruck.
Die songwriterischen Grundlagen sind dabei nicht einmal das Problem, denn alle Stücke sind einfache, klassische Rocksongs mit ordentlichem Metaleinschlag. Insbesondere die sehr gute Gitarrenarbeit überzeugt durch Druck und Präzision, und auch das Keyboard bleibt überraschend dezent im Background. Einen gutes Beispiel dafür ist der letzte Song, ein knapp 8-minütiges, definitiv konkurrenzfähiges Instrumental. Allerdings sollte man auch erwähnen, dass die Musiker oftmals keine Höchstleistungen vollbringen müssen, da wie gesagt der Songaufbau in der Regel sehr geradlinig daherkommt.
Dennoch bleibt stets das anfangs erwähnte Gefühl der unterschwelligen Trägheit bestehen. Etwas mehr Pepp wie zum Beispiel in "Out Of Time" oder ein Minimum an Komplexität wie in "Death/Strangers Mind" hätte auch den restlichen Songs nicht schaden können. "...Of Dreams And Nightmares" ist somit ein "Haribo-Colorado"-Album, bei dem man sich selbst die guten Teile rauspickt und den Rest seiner kurzsichtigen Grossmutter andreht. Ausbaufähig, aber mit zu vielen Hängern.
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