Waltari - Blood Sample
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Helsinki
2. Not Enough
3. Too Much Emptiness
4. Never
5. New York
6. I'm in Pain
7. All Roads will lead to Rome
8. Digging Inside
9. Fly into the Light
10. Shades of Grace
11. Aching Eyes
12. Back to the Audio
13. Pigeons
14. Exterminator Warheads
15. Darling Boy
16. Wide Awake
17. Julia
Die Bloodchamber meint:
Mann, was für eine durchgeknallte Scheisse! Nicht dass Waltari zu irgendeiner Phase ihrer Karriere vorhersehbar oder gar schubladenkompatibel gewesen wären, aber "Blood Sample" schiesst wirklich verdammt grosse Vögel ab - und das im guten wie im bösen Sinne.
"Helsinki" sorgt unter Verwendung von gothischen Rammsteinriffs, Axl-Rose-Gedächtnisstimme, leichten Russenchoranleihen und allem anderen "was passt nicht in diese Reihe"-Zeug zunächst für gehöriges Ohrenschlackern, bevor der Hit "Not Enough" und das folgende “Too Much Emptiness” erst mal ein paar Meter zurück rudern und rotzig-melodischen Rock durchs Trommelfell pressen. Auch hier fahren die Finnen eine gehörige Sleaze-Schlagseite auf, vollenden das Ganze jedoch mit typisch finnischen Düstereien, was im Endeffekt wie eine Jamsession von Gunners, HIM und Schwedenpunk daherkommt. Auch das von Handytönen eingeleitete “Never” oder das punklastige “All Roads...” machen da keine Ausnahme – man hört einfach, dass die kaputten Finnen in den letzten Jahren viel Zeit in Amerika verbracht haben.
“New York” beginnt anschliessend mit einem Araya-Schrei, was der schnellen, teils gar deathlastigen Nummer gut zu Gesicht steht, bevor man mit “I'm In Pain” die seltsamere Seite der Band kennen lernt. Da finden sich dann neben leichten Hiphopverweisen auch ein Triphopsong (“Digging Inside”), das white-zombieske “Fly Into The Light”, eine Alternativehymne (“Shades...”), sowie der dunkelwavige Gothrocker “Aching Eyes” - teils sehr gelungene Experimente, teils einfach nur Crossover von seiner nervigsten Seite.
Tiefpunkte sind das entfernt technoide “Back To The Audio” (Beastie Boys meets Prodigy) und das grottenschlechte “Pigeons”, die wie auch der Grindbolzen “Exterminator....” knallhartes Füllmaterial sind. Da hätten es 60 Minuten sicher auch getan, zumal bis auf das beschliessende Beatles-Cover “Julia” wirklich nichts Zwingendes mehr passiert.
Insofern zeigen Waltari auf ihrer neuesten Scheibe gewohnt weitläufige Inspiration, die jedoch zuweilen merklich ratlos daher kommt. Das ist vielleicht der Fluch einer Band, die in ihrer Karriere wirklich nichts ausgelassen hat – irgendwann stellt sich auch im extremsten Variantenspiel eine gewisse Routine ein, die zwar auf den ersten Blick durch die schiere Masse an Reizen überlagert wird, nach mehreren Durchläufen aber umso tiefer ins Kontor schlägt.
Mehr als gute 7 Punkte sind für “Blood Sample” daher nicht drin.
"Helsinki" sorgt unter Verwendung von gothischen Rammsteinriffs, Axl-Rose-Gedächtnisstimme, leichten Russenchoranleihen und allem anderen "was passt nicht in diese Reihe"-Zeug zunächst für gehöriges Ohrenschlackern, bevor der Hit "Not Enough" und das folgende “Too Much Emptiness” erst mal ein paar Meter zurück rudern und rotzig-melodischen Rock durchs Trommelfell pressen. Auch hier fahren die Finnen eine gehörige Sleaze-Schlagseite auf, vollenden das Ganze jedoch mit typisch finnischen Düstereien, was im Endeffekt wie eine Jamsession von Gunners, HIM und Schwedenpunk daherkommt. Auch das von Handytönen eingeleitete “Never” oder das punklastige “All Roads...” machen da keine Ausnahme – man hört einfach, dass die kaputten Finnen in den letzten Jahren viel Zeit in Amerika verbracht haben.
“New York” beginnt anschliessend mit einem Araya-Schrei, was der schnellen, teils gar deathlastigen Nummer gut zu Gesicht steht, bevor man mit “I'm In Pain” die seltsamere Seite der Band kennen lernt. Da finden sich dann neben leichten Hiphopverweisen auch ein Triphopsong (“Digging Inside”), das white-zombieske “Fly Into The Light”, eine Alternativehymne (“Shades...”), sowie der dunkelwavige Gothrocker “Aching Eyes” - teils sehr gelungene Experimente, teils einfach nur Crossover von seiner nervigsten Seite.
Tiefpunkte sind das entfernt technoide “Back To The Audio” (Beastie Boys meets Prodigy) und das grottenschlechte “Pigeons”, die wie auch der Grindbolzen “Exterminator....” knallhartes Füllmaterial sind. Da hätten es 60 Minuten sicher auch getan, zumal bis auf das beschliessende Beatles-Cover “Julia” wirklich nichts Zwingendes mehr passiert.
Insofern zeigen Waltari auf ihrer neuesten Scheibe gewohnt weitläufige Inspiration, die jedoch zuweilen merklich ratlos daher kommt. Das ist vielleicht der Fluch einer Band, die in ihrer Karriere wirklich nichts ausgelassen hat – irgendwann stellt sich auch im extremsten Variantenspiel eine gewisse Routine ein, die zwar auf den ersten Blick durch die schiere Masse an Reizen überlagert wird, nach mehreren Durchläufen aber umso tiefer ins Kontor schlägt.
Mehr als gute 7 Punkte sind für “Blood Sample” daher nicht drin.