Icarus Witch - Capture The Magic

Icarus Witch - Capture The Magic
Heavy Metal
erschienen am 19.05.2006 bei Remedy Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Storming the Castle
2. Capture the Magic
3. Soothsayer
4. Forevermore
5. Ghost of Xavior Holmes
6. Darklands
7. Nemeton Forest
8. Awakening the Mountain Giants
9. S.A.T.O.

Die Bloodchamber meint:

Verdammte Axt! Schaut man sich das tuntige (sorry) Bandfoto mit den hässlichen zusammengestauchten Gesichtern an, könnte man drauf wetten, den nächsten Glamrock-Hörsturz zu erleiden. Odin/Gott/Satan sei´s gewollt, schwafelt das Info was von Priest, Sabbath und Maiden und erwähnt Götterfingerer wie George Lynch (Dokken, Lynch Mob) und Frank Aresti (Fates Warning) als Gastmusiker. Fällt dann auch noch der Blick auf das vielversprechende Remedy Records-Logo, kann man erst mal aufatmen und sich den Angstschweiß von der Stirn wischen.

Und die ersten beiden Songs klingen dann auch schon mal sehr vielversprechend. Mit „Storming The Castle“ steigt man mit einer Mischung aus Ami-Metal und Maiden-Einflüssen ein und hinterlässt sofort einen hervorragenden Eindruck, der auch mit dem nachfolgenden Titeltrack gefestigt wird. Komischerweise lässt ab Song Nr. 3, dem nicht gerade begeisternden „Soothsayer“ die Wirkung nach und „Capture The Magic“ plätschert irgendwie lustlos an den Ohren des Rezensenten vorbei. Dies mag möglicherweise an der nicht gerade druckvoll hämmernden Produktion liegen, vielleicht aber auch am etwas eintönig wirkenden Quäken des Fronter Matthew Bizilia. Aber egal, welchen Grund man auch benennt, Tatsache ist, dass die Scheibe nach einer Viertelstunde anfängt, recht nervig zu werden und keine großen Glanzpunkte mehr setzen kann. Da können von mir aus noch so viele großartige Gastmusiker ihr Können beweisen, das alles ändert nix dran, dass die Platte über weite Strecken wirkt, als hätte die Band keine große Lust gehabt, ihr manchmal etwas an Queensryche erinnerndes Material auf Festplatte zu brennen. Da kann dann auch das Ozzy-Cover „S.A.T.O.“ (bei der Georgie-Boy dann endlich seinen großen Auftritt hat) nichts mehr dran drehen, dass die Platte wohl auf ewig ihr Dasein unter einer Staubschicht fristen darf.

„Capture The Magic“ wird im Übrigen als Doppeldecker die Ladenregale belegen und mit einem bunten Strauß an Coverversionen (u.a. Alice Cooper, Maiden, Scorpions und Running Wild) die Einflüsse des Vierers offenbaren. Wer noch genug Geld übrig hat, kann gerne mal in die Scheibe reinhören und sich eine eigene Meinung bilden.
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