Funeral Procession - Funeral Procession

Funeral Procession - Funeral Procession
Black Metal
erschienen am 31.03.2006 bei Ván Records
dauert 43:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Heavenlie Aeons Grimlie Torne Apart
2. When Moonshine Is The Only Light
3. Beholde The Stars Fall From The Heavens
4. Bloode Of Elder (Building The Anti-Kosmos)
5. Doom
6. The Death Empire On Burial Groud Pt. I
7. The Death Empire On Burial Groud Pt. II
8. Millenium Of Revenge/Jerulasem In Ashes

Die Bloodchamber meint:

Nehmen wir an, „Black Metal“ ließe sich steigern, wäre der Komparativ dann „Total Black Metal“? Jedenfalls betiteln sich FUNERAL PROCESSION im Beiheft mit dieser Bezeichnung. Im Prinzip ist Black Metal für sich gesehen ja schon eine recht „totale“ Sache, aber auch wenn ich nicht verifizieren kann, dass die Bezeichnung deshalb gewählt wurde, beschreibt sie doch sehr gut, was es hier zu hören gibt – destilliertes und dekantiertes Schwarzmetall.
Destilliert, weil es die deutsche Formation vermeidet, Übergänge mit lahmen Füllern auszuschmücken und das Album in einem einzigen, energischen und mächtigen Guss daherkommt. Prächtige schnelle Riffs vereinigen sich mit heftigen Blasts und weiteren Knüppeleien zu einer dunklen Flüssigkeit. Diese schmeckt, ergänzt durch den sehr guten, rauen und prägnanten Gesang, welcher schwarzmetallisch aber eigenständig ist, nicht nach billigem Fusel, sondern mundet ganz ausgezeichnet.
Dekantiert, weil die Musik ebenso wie eine in eine Karaffe umgefüllte Flasche Wein, nicht eingeengt ist und ihre Wirkung erst entfaltet, wenn die so vergrößerte Öberfläche mit etwas Luft in Berührung gekommen ist. Will heißen, auch bei „Funeral Procession“ bedarf es erst ein wenig Kontakt – in diesem Falle jedoch nicht mit der Luft, sondern mit dem Gehör - bis der Tropfen richtig mundet. Dabei musizieren FUNERAL PROCESSION nicht einmal sonderlich vertrackt, aber die Atmosphäre ist nach dem ersten Hören nicht vollends zu erfassen.
Bei individueller und exemplarischer Betrachtung der einzelnen Stücke fällt auf, dass es trotz der vorherrschenden Homogenität recht abwechslungreich zugeht. Rauheit, Düsternis und kalte Energie sind meist vorherrschend, ab und an schleicht sich aber auch eine Portion Schwermut oder Melancholie ein. Auch wenn man FUNERAL PROCESSION mit ihrem mittlerweile elfjährigen Bestehen rein altersmäßig nicht zu den „neuen“ Bands zählen kann, kann man das nach mehreren EPs, Demos und MCDs veröffentlichte Debütalbum doch als frischen Wind bezeichnen. Hoffen wir, dass uns die die deutsche Formation noch weitere mitreißende Scheiben wie „Funeral Procession“ kredenzt.
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