Manitou - Deadlock

Manitou - Deadlock
Heavy Metal
erschienen am 07.07.2006 bei Scarlet Records
dauert 46:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. And The Silence Bites
2. Fools In Control
3. Waste, Damnation
4. The State Of Mind
5. Black Burning Flame
6. Swallowing The Dark
7. Psychoracer
8. Lead A Wild Ride
9. By The Waves Of Stars
10. Black Meadow (Menace Of War) (Intro)
11. The Black Meadow

Die Bloodchamber meint:

In Finnland wird meistens gejammert, geknüppelt oder wunderschön gesäuselt, und gute Rennfahrer hat man dort angeblich auch schon gesehen. Kommt die Rede aber auf das Thema „Wahrer Heavy Metal“, so muß man schon einige Meter gehen, um die Grenze zum „Feindesland“ Schweden zu überqueren. Und genau dieses Manko scheinen auch die 5 bestimmt wodkafesten Finnen von Manitou erkannt zu haben und ihren Instrumenten zugeflüstert zu haben, doch bitte mal Töne in der Tradition von allerlei bunt gemischtem Echt-Stahl wie Queensryche, Iron Maiden, Dream Theater, Dio, Judas Priest und – laut Infoblatt – sogar Annihilator auszuspucken. Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass auch Sachen wie Skid Row ihren Weg in die finnischen Plattensammlungen gefunden haben („Black Burning Flame“).

Ist die erste Hälfte des Albums tatsächlich noch irgendwo in der Schnittmenge aus Maiden, Queensryche und Dio anzusiedeln (mit gelegentlichen Technik-Schlenker in Richtung Dream Theater), so kommt bei dem recht progressiven „Psychoracer“ dann tatsächlich eine gewisse Vorliebe für Annihilator durch, die sich stilsicher mit den Dream Theater-Einflüssen vermischt. So klingt der wirklich tolle Opener „…And The Silence Bites“ nach einem waschechten Dio-Banger, während der nicht schlechter klingende Rausschmeißer „Black Meadow“ (das vorangehende Intro würde selbst auf einer „Images And Words“ keine schlechte Figur machen) mit seinen über 7 Minuten ein gefundenes Fressen für die Proggemeinde ist.

Und genau zwischen diesen beiden Eckpfeilern sind auch die übrigen 8 Songs einzuordnen, die einen Ohrwurm nach dem anderen beinhalten (etwa das Queensryche-mäßige „State Of Mind“ oder die unaufdringliche mit Malmsteen-Zitaten versehene Ballade „Swallowing The Dark“), nebenbei auch mal die typisch finnische Melancholie aufweisen („Fools In Control) und technisch auf übelst hohem Niveau angesiedelt sind. Gerade letzteres ist eine Tatsache, die wieder mal beweist, dass man im hohen Norden scheinbar verdammt viel Zeit zum Üben hat!
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