Axamenta - Ever-Arch-I-Tech-Ture

Axamenta - Ever-Arch-I-Tech-Ture
Black Gothic Metal
erschienen am 26.05.2006 bei Shiver Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Incognation
2. Demons Shelter Within
3. Ashes To Flesh
4. A Nation In Atrophy
5. The Midnight Grotesque
6. Prophet Set To Witness
7. Ever-Arch-I-Tech-Ture
8. Threnody For An Endling
9. Ravager 1.6.6.3.
10. Of Genesis And Apocalypse
11. Foreboding
12. Shackles Cross
13. The Omniscient

Die Bloodchamber meint:

Aufmerksame Leser werden sich garantiert noch erinnern, als mir vor knapp zwei Jahren die mir bis dato unbekannte belgische Band AXAMENTA mit ihrem 3-söngigen Demo “Incognation” förmlich den Schmalz aus den Ohren geblasen hat. Damals forderte ich lechzend nach mehr und nun hat das Warten endlich ein Ende. Der erwartete Longplayer hört auf den bedeutungsschwangeren Namen „Ever-Arch-I-Tech-Ture“ und erblickte vor kurzem das Licht der Welt. Darauf enthalten ist alles – vom Stil, wie auch vom Songmaterial gesehen - was man bereits von erwähntem Demo kennt. Die belgischen Wirrköpfe haben kurzerhand das bekannte Material in eine durchgängige Geschichte eingebettet, aber auch den Gesamtsound noch einmal gehörig überarbeitet.
Von bekannten Namen wie den Hansen oder Fredman-Studios veredelt, hat das neue Album nämlich eine ziemlich veränderte Wirkung auf den Hörer. Anscheinend hat den Herren der recht keyboardlastige und warme Sound des Demos nicht gefallen, denn nur so lässt es sich erklären, dass „Ever-Arch-I-Tech-Ture“ viel kälter und aggressiver rüberkommt. Keyboards ein wenig in den Hintergrund, Schlagzeug prägnanter, Gesang keifender – das könnte die Hauptdirektive gewesen sein. Letzten Endes ist dies aber Geschmackssache, und wer den Vergleich nicht kennt, dem fällt es sowieso nicht auf.
Darüber hinaus klotzt der Silberling nämlich nach wie vor mit einer Vielzahl an komplexen Songs, die mit melodischen Gitarrenriffs, fetzigen Aggressionsparts, progressivem Rumgefrickel und bizarren Psycho-Keyboards bis an die Decke vollgestopft sind. Bescheidenheit ist ein Fremdwort in Belgien, hier wird die Suppe noch mit Schaufeln gegessen. Und wenn irgendwo noch Platz für ein kleines Sample ist, dann kommt das da auch rein. Dankenswerterweise wirken die Songs aber nie überladen, sondern schaffen stets den Spagat zwischen eingängigen Hauptmelodien und interessanten Details.
Bei aller Vielfältigkeit sind die Belgier aber dennoch stets für eine Überraschung gut. Sei es mit dem FINNTROLLSchen Irrenhaus-Schlager und Titeltrack „Ever-Arch-I-Tech-Ture“ oder mit den eingestreuten cleanen Vocals in „Ashes To Flesh“ – solche Features bringen weitere Tiefe ins ansonsten eh schon alles andere als blasse Erscheinungsbild. Mit „Threnody Of An Endling“ haben sie es aber eindeutig übertrieben. Die schwülstige Ballade, welche von PAIN OF SALVATIONs Mikroträger Daniel Gildenlow in feister Hosenkneifer-Tradition vorgetragen wird, bleibt einfach nur ein Fremdkörper im ansonsten düsteren Gesamtbild. Hier glaubt man sich kurzzeitig auf einer anderen Scheibe und drückt das Teil gerne mal weiter. Ansonsten bleiben aber eine gute Stunde sehr ansprechendes Material für alle Fans, die CRADLE OF FILTH nur nicht mehr mögen, weil die zu viele Platten verkaufen.
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