Benea Reach - Monument Bineothan
Progressive Death Doom Metal / Hardcore
erschienen am 28.07.2006 bei Tabu Recordings
dauert 67:12 min
erschienen am 28.07.2006 bei Tabu Recordings
dauert 67:12 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Ground Slayer
2. Inheritor
3. Transmitter
4. Purge
5. Pandemonium
6. River
7. Torch
8. Conflux
9. Emperor
10. Immaculate
11. Venerate
12. Drapery
Die Bloodchamber meint:
Norwegen. Arschkalt bei –30°C. Die letzte Wodkaflasche fällt runter und der Elch steht in Flammen. Konsequenz: völliger Wahnsinn! Dieses Szenario könnte sich ereignet haben, bevor die sechs Jungs von BENEA REACH das Studio betreten haben. Auf „Monument Bineothan“ wird so ziemlich alles hervorgeholt, was der Metal und Rock Sektor zu bieten hat. Grob umschrieben erwartet den Hörer innerhalb von fast 70 Minuten so etwas wie psychedelisch-progressiver Doom/Death Metal mit modernen Versatzstücken, die auch mal gerne in die Core-Ecke abdriften können oder sogar rockig-traditionelle Elemente beinhalten. Diese Einordnung sieht nicht nur auf den ersten Blick bescheuert aus, sie hört sich auch genauso vertrackt an. Wer auch immer sich dieses Album gönnen mag, es ist jedenfalls völlig egal welchen Musikgeschmack er hat. Die Grundvoraussetzungen, die ein Hörer für „Monument Bineothan“ mitbringen muss sind Zeit, Experimentierfreudigkeit und Trendscheißerei.
Auch wenn die Songs noch so unterschiedlich klingen, die Grundstimmung bleibt über die komplette Spielzeit immer düster und melancholisch. Unterbrochen wird dieses Szenario nur von plötzlich einsetzenden, tiefen Riffattacken und seelenzermarterten Schreieinlagen. Die Vocals von Sänger Ilkka sind dabei sehr variabel und decken von finsteren Grunzern bis hin zu helleren, gepeinigten Verzweiflungsrufen alles ab. Leider lässt die Qualität hierbei manchmal nach, vor allem bei den höheren Tönen. Ansonsten findet sich auch öfter ein beinahe Hardcore typisches Geshoute ein, das auf Anhieb gar nicht so zu der düsteren Stimmung passen will, sich aber mit der Zeit entwickelt.
Eins haben die Norweger sicherlich geschafft: sie stehen sehr eigenständig da! Ähnliche Bands wollen mir jedenfalls kaum in den Sinn kommen. Mit Abstrichen kann man die heftigen Breaks mit den Franzosen von GOJIRA vergleichen, die abgrundtief düstere Stimmung könnte man sich bei NEUROSIS abgeschaut haben. Andererseits hat man wieder Titel wie „Conflux“, die in gar kein Schema passen, da hier plötzlich der Bogen zum progressiven Rock geschlagen wird. „Ground Slayer“ kommt als einziger Song mit zwei Worten im Titel daher und bildet einen sehr dunklen doomigen Einstieg. „Torch“ ist das hardcorelastigste Stück, „Immaculate“ verwirrt mit plötzlich auftretenden cleanen Vocals und das zwölf Minuten lange „Venerate“ setzt der ganzen Verwirrung schließlich die Krone auf.
„Monument Bineothan“ ist ein Album, dem man nur schwer gerecht werden kann. Auf der einen Seite sind die technische Finesse, die düstere Grundstimmung und das erstaunlich komplexe Klangbild ein dickes Lob wert. Auf der anderen Seite muss man sich ernsthaft fragen, welche Zielgruppe hiermit erreicht werden soll. Welcher Hörer entscheidet sich für ein Album, das ca. 17 Durchläufe braucht, bis es sich entwickelt? Sicherlich gibt es auch Konsumenten, die eine wahre Freude daran haben werden, den avantgardistisch progressiven Tönen zu lauschen, immer wieder neue Strukturen zu entdecken und sich dabei von Neuem überraschen zu lassen, ob das so viele sein werden, wage ich aber zu bezweifeln. Da das Album auch in mir Zweifel auslöst, ich an einer sinnvollen Bewertung zweifle und der Verzweiflung nahe bin, rangiere ich das Album in der Mitte ein, damit auch alle Zweifler wissen, woran sie sind...
Auch wenn die Songs noch so unterschiedlich klingen, die Grundstimmung bleibt über die komplette Spielzeit immer düster und melancholisch. Unterbrochen wird dieses Szenario nur von plötzlich einsetzenden, tiefen Riffattacken und seelenzermarterten Schreieinlagen. Die Vocals von Sänger Ilkka sind dabei sehr variabel und decken von finsteren Grunzern bis hin zu helleren, gepeinigten Verzweiflungsrufen alles ab. Leider lässt die Qualität hierbei manchmal nach, vor allem bei den höheren Tönen. Ansonsten findet sich auch öfter ein beinahe Hardcore typisches Geshoute ein, das auf Anhieb gar nicht so zu der düsteren Stimmung passen will, sich aber mit der Zeit entwickelt.
Eins haben die Norweger sicherlich geschafft: sie stehen sehr eigenständig da! Ähnliche Bands wollen mir jedenfalls kaum in den Sinn kommen. Mit Abstrichen kann man die heftigen Breaks mit den Franzosen von GOJIRA vergleichen, die abgrundtief düstere Stimmung könnte man sich bei NEUROSIS abgeschaut haben. Andererseits hat man wieder Titel wie „Conflux“, die in gar kein Schema passen, da hier plötzlich der Bogen zum progressiven Rock geschlagen wird. „Ground Slayer“ kommt als einziger Song mit zwei Worten im Titel daher und bildet einen sehr dunklen doomigen Einstieg. „Torch“ ist das hardcorelastigste Stück, „Immaculate“ verwirrt mit plötzlich auftretenden cleanen Vocals und das zwölf Minuten lange „Venerate“ setzt der ganzen Verwirrung schließlich die Krone auf.
„Monument Bineothan“ ist ein Album, dem man nur schwer gerecht werden kann. Auf der einen Seite sind die technische Finesse, die düstere Grundstimmung und das erstaunlich komplexe Klangbild ein dickes Lob wert. Auf der anderen Seite muss man sich ernsthaft fragen, welche Zielgruppe hiermit erreicht werden soll. Welcher Hörer entscheidet sich für ein Album, das ca. 17 Durchläufe braucht, bis es sich entwickelt? Sicherlich gibt es auch Konsumenten, die eine wahre Freude daran haben werden, den avantgardistisch progressiven Tönen zu lauschen, immer wieder neue Strukturen zu entdecken und sich dabei von Neuem überraschen zu lassen, ob das so viele sein werden, wage ich aber zu bezweifeln. Da das Album auch in mir Zweifel auslöst, ich an einer sinnvollen Bewertung zweifle und der Verzweiflung nahe bin, rangiere ich das Album in der Mitte ein, damit auch alle Zweifler wissen, woran sie sind...