Warum hat diese Band noch keinen Plattenvertrag in der Tasche? SINKING sind talentierte Musiker, die es verstehen, cool groovende und richtig arschtretende Songs zu schreiben. Ihr Sound ist auch bei weitem nicht unoriginell oder irgendwie abgekupfert. Jetzt sind sie sogar als beste Band für den finnischen Metal Award nominiert. Warum da die Angebote noch nicht massenhaft in den Proberaum geflattert sind, verstehe, wer will. Vielleicht ist moderner Thrashmetal mit Schweinerock-Anleihen gerade nicht angesagt.

Das spielt aber überhaupt keine Rolle. Jeder, der Spaß an weniger glattgebügelten modernen Klängen hat und auf Bands wie PANTERA und MACHINE HEAD abfährt, kann angesichts des Debütalbums der coolen Finnen nur das Wasser im Mund zusammenlaufen. Filigrane Soli findet man hier keine, dafür aber derbe Breitwandriffs, die gern mal alles nieder stampfen, was sich ihnen in den Weg stellt. Zwischendrin bleibt immer noch genügend Zeit für Melodien oder kleine Ruhepausen zum Innehalten. An Abwechslung mangelt es also nicht, auch wenn man das Händchen für wirklich einprägsame Hooklines noch etwas trainieren muss. Für die Produktion gibt es im übrigen auch nur eine Bezeichnung: Fett!

Ein feines Wiedererkennungsmerkmal sind die Vocals von Fronter Mikko, dessen Gesangsstil am ehesten an einen düsteren Phil Anselmo erinnert. Die klaren Parts sind durch die Bank weg gelungen, und an besonders saufrockigen Stellen meint man sogar, einen kleinen Lemmy raushören zu können. Bleibt SINKING nur zu wünschen, dass sie mit diesem leckeren Debüt ihren charmant rauen, schmutzigen Modern Thrash einer noch größeren Hörerschaft näher bringen können. Bei eventuellen Genickschäden bitte an die Verursacher dieses Nackenbrechers wenden.