Poisonblack - Lust Stained Despair
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Nothing Else Remains
2. Hollow Be My Name
3. The Darkest Lie
4. Rush
5. Nail
6. Raivotar
7. Soul In Flames
8. Pain Becomes Me
9. Never Enough
10. Love Controlled Despair
11. The Living Dead
Die Bloodchamber meint:
Für all diejenigen da draußen, die mit dem Namen POISONBLACK nichts anfangen können, folgt hier eine kurze Biographie:
Ende 2000 wird die Band von niemand anderem gegründet als Ville Laihiala, seines Zeichens Sänger bei den inzwischen verblichenen SENTENCED. Mit einigen talentierten Kumpels aus seiner Heimatstadt Oulu widmet sich Ville seiner zweiten Leidenschaft: der Gitarre. Das erste Album „Escapextasy“ heimst als flotter Rocker eine Menge Lob ein und wird von J.P. Leppäluoto’s Gesang getragen. Der Fronter verlässt die Band allerdings anschließend in Richtung CHARON und die Truppe steht ohne Sänger da. Was würde sich wohl mehr anbieten, vor allem nach dem Ende von SENTENCED, als Laihiala wieder das Mikro schwingen zu lassen?
Mit Sicherheit will die Band nicht als Abklatsch von SENTENCED verstanden werden, allerdings wird man in diesem Business meist am Gesang gemessen und Vergleiche zu den Düsterrock-Göttern werden nicht ausbleiben. Erste Auffälligkeit liefert die Grundstimmung, die bei weitem nicht so melancholisch, rau, düster und dennoch erfrischend daher kommt, wie man es von typisch finnischem Dunkelrock gewöhnt ist. Auf „Lust Stained Despair“ tummeln sich meist eingängige, recht flotte Rocknummern, die von Villes Stimme getragen werden und dabei häufig auf ähnliche Songstrukturen zurückgreifen. Wer sich an Stücke wie „Neverlasting“ (von der „The Cold White Light“) oder „Drain Me“ (von dem „Funeral Album“) erinnert, weiß in etwa, wo er solche Stücke einordnen kann. Laihiala zeigt sich dabei enorm souverän, gefällt von der ersten Minute, singt insgesamt aber weniger variabel als gewohnt. Die herausragenden Melodien, die ein Gitarrenduo wie Lopakka/Tenkula auf das Parkett zaubern konnte, werden auf „Lust Stained Despair“ bei Weitem nicht erreicht.
Doch genug der Vergleiche! Betrachtet man das zweite Machwerk der Finnen als eigenständiges Album, gibt es kaum einen Grund zu Meckern. Am Störendsten empfinde ich persönlich die glattgebügelte Produktion von Tue Madsen, die vielleicht die entscheidende Zutat für ein modernes Death Metal Album liefert, meiner Meinung nach auf einem düsteren Goth Rock Album aber nichts verloren hat. Der herrlich deprimierende Flair, der seit Jahren von den Finnvox Studios auf Cd gebannt wurde, fehlt auf „Lust Stained Despair“ irgenwie. Das ändert aber auch nichts daran, dass man mit „Nothing Else Remains“, „Rush“, „The Living Dead“ und vor allem „Soul in Flames“ atemberaubend starke Songs geschrieben hat, die sich sehr schnell beim Hörer festsetzen und das Album auch auf lange Sicht hin interessant machen. Etwas trauriger aber dennoch gut ausgefallen ist „The Darkest Lie“ und auch die Ballade „Pain Becomes Me“, die aber nicht sonderlich einfallsreich daher kommt.
Insgesamt ist „Lust Stained Despair“ im Vergleich zu anderen Alben der finnischen Rockszene ein wirklich gelungenes Werk. Dank der herausragenden Stimme Laihialas hebt man sich sowieso von der Masse ab und dank einiger gnadenlos guter Refrains kann man auch auf songwriterischer Ebene überzeugen. Holt man sich natürlich die letzten SENTENCED Alben als Vergleich zur Hand (was sicherlich geschehen wird) verliert der Silberling klar den Anschluss. Für Freunde des finnischen Gothic Rock und Bands wie CHARON, FOR/MY/PAIN oder eben SENTENCED bleiben POISONBLACK aber definitiv eine Kaufempfehlung.
Ende 2000 wird die Band von niemand anderem gegründet als Ville Laihiala, seines Zeichens Sänger bei den inzwischen verblichenen SENTENCED. Mit einigen talentierten Kumpels aus seiner Heimatstadt Oulu widmet sich Ville seiner zweiten Leidenschaft: der Gitarre. Das erste Album „Escapextasy“ heimst als flotter Rocker eine Menge Lob ein und wird von J.P. Leppäluoto’s Gesang getragen. Der Fronter verlässt die Band allerdings anschließend in Richtung CHARON und die Truppe steht ohne Sänger da. Was würde sich wohl mehr anbieten, vor allem nach dem Ende von SENTENCED, als Laihiala wieder das Mikro schwingen zu lassen?
Mit Sicherheit will die Band nicht als Abklatsch von SENTENCED verstanden werden, allerdings wird man in diesem Business meist am Gesang gemessen und Vergleiche zu den Düsterrock-Göttern werden nicht ausbleiben. Erste Auffälligkeit liefert die Grundstimmung, die bei weitem nicht so melancholisch, rau, düster und dennoch erfrischend daher kommt, wie man es von typisch finnischem Dunkelrock gewöhnt ist. Auf „Lust Stained Despair“ tummeln sich meist eingängige, recht flotte Rocknummern, die von Villes Stimme getragen werden und dabei häufig auf ähnliche Songstrukturen zurückgreifen. Wer sich an Stücke wie „Neverlasting“ (von der „The Cold White Light“) oder „Drain Me“ (von dem „Funeral Album“) erinnert, weiß in etwa, wo er solche Stücke einordnen kann. Laihiala zeigt sich dabei enorm souverän, gefällt von der ersten Minute, singt insgesamt aber weniger variabel als gewohnt. Die herausragenden Melodien, die ein Gitarrenduo wie Lopakka/Tenkula auf das Parkett zaubern konnte, werden auf „Lust Stained Despair“ bei Weitem nicht erreicht.
Doch genug der Vergleiche! Betrachtet man das zweite Machwerk der Finnen als eigenständiges Album, gibt es kaum einen Grund zu Meckern. Am Störendsten empfinde ich persönlich die glattgebügelte Produktion von Tue Madsen, die vielleicht die entscheidende Zutat für ein modernes Death Metal Album liefert, meiner Meinung nach auf einem düsteren Goth Rock Album aber nichts verloren hat. Der herrlich deprimierende Flair, der seit Jahren von den Finnvox Studios auf Cd gebannt wurde, fehlt auf „Lust Stained Despair“ irgenwie. Das ändert aber auch nichts daran, dass man mit „Nothing Else Remains“, „Rush“, „The Living Dead“ und vor allem „Soul in Flames“ atemberaubend starke Songs geschrieben hat, die sich sehr schnell beim Hörer festsetzen und das Album auch auf lange Sicht hin interessant machen. Etwas trauriger aber dennoch gut ausgefallen ist „The Darkest Lie“ und auch die Ballade „Pain Becomes Me“, die aber nicht sonderlich einfallsreich daher kommt.
Insgesamt ist „Lust Stained Despair“ im Vergleich zu anderen Alben der finnischen Rockszene ein wirklich gelungenes Werk. Dank der herausragenden Stimme Laihialas hebt man sich sowieso von der Masse ab und dank einiger gnadenlos guter Refrains kann man auch auf songwriterischer Ebene überzeugen. Holt man sich natürlich die letzten SENTENCED Alben als Vergleich zur Hand (was sicherlich geschehen wird) verliert der Silberling klar den Anschluss. Für Freunde des finnischen Gothic Rock und Bands wie CHARON, FOR/MY/PAIN oder eben SENTENCED bleiben POISONBLACK aber definitiv eine Kaufempfehlung.
Im Fadenkreuz
Bastian Greb [bg]
Experte für Modernes und alles was sonst nirgendwo reinpasst
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Michael Meyer [mm]
Experte für alles, was es vor 20 Jahren schon gab oder danach klingt
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Michael Hauptmann [mh]
Experte für T(h)rash, Front-Uschis und Blutgemetzel
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.