Echidna - ...this Suffering (EP)

Echidna - ...this Suffering (EP)
Death Thrash Metal
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 23:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Downforce
2. Balance Preservation
3. Depleted
4. This Suffering

Die Bloodchamber meint:

Griechenland ist ein Land der Mythologie. Das dachten sich wohl auch die fünf Bandmitglieder und schmückten sich mit einem geschichtsträchtigen Namen, der nicht nur ihre Herkunft verraten soll. Die Mutter zahlreicher Ungeheuer sollte es sein: Echidna. Dass der Name auch einen putzigen Ameisenigel aus Australien beschreibt, sei dahingestellt.

Das Demo ist allerdings klar ein Ungeheuer und hat nichts Putziges an sich! Geprägt ist der thrashige, aber durchaus melodische Sound vor allem durch Shouter Theo Deligiannidis, der seine Stimme gekonnt von rauen Vocals bis zu den tiefen Sphären des Death Metal führt.
Der erste Titel "Downforce" ist ein Vetreter der vor harten Riffs und knochentrockenen Drums strotzenden Nummern, die einem das Rückgrat brechen können. Dazu werden Breaks und melodische Passagen so geschickt eingesetzt, dass das beinahe 7 Minuten lange Stück nie langweilig wird.
Im zweiten Track "Balance Preservation" zeigen sich die Griechen von ihrer experimentierfreudigen Seite. Das Stück durchzieht eine eingängigen Melodie, die allerdings zweimal ganz entscheidend unterbrochen wird. Nach etwa halber Spielzeit stößt eine akustische Gitarre hinzu, die den Mitteleuropäer am ehesten an Spanischen Flamenco erinnert und geht gegen Ende des Stücks in einen (fern)östlich klingenden Gesangstorso über... Als Abschluss allerdings wird in bester Metalmanier die Anfangsmelodie wieder aufgenommen. Ein sehr interessantes Stück, für meine Begriffe allerdings etwas zu gewagt.
Das dritte und damit auch vorletzte Lied "Depleted" ist vornehmlich wegen seiner exzellenten Bassläufe zu erwähnen. Das gleiche gilt allerdings auch für das letzte Stück "This Suffering"! Wer die Möglichkeit hat, das heißt eine Anlage besitzt, die klar genug auflöst, sollte unbedingt ein Ohr nur darauf verwenden. Ansonsten beginnt das Lied sehr langsam, und man erwartet schon die sonst auf vielen Alben unverzichtbare Ballade - aber falsch gedacht! Das Lied mutiert noch zu einem hammerharten, dabei aber technisch sehr hochwertigen Kind der Echidna, das einem das fürchten lehrt!

Die Griechen erfinden zwar nicht das Rad, das heißt den Thrash neu, besetzen aber eine kleine Nische in der sie ihren eigenen Stil verfolgen können. Die Ideenvielfalt und Abwechslung ist wirklich sehr gelungen, nur sollten sie überlegen, ob sie in Zukunft nicht die fremdartigen Passagen etwas unterordnen. Es ist zwar eine nette Idee und schön eingeflochten, aber es passt doch in einem gewissen Sinne nicht richtig hinein.
Aber was rede ich, hört es euch selber an. Das Demo kann vollständig auf ihrer Seite heruntergeladen werden.
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