Underoath - Define The Great Line
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. In regards to myself
2. A moment suspended in time
3. There could be nothing after this
4. You're ever so inviting
5. Salmarnir
6. Returning empty handed
7. Casting such a thin shadow
8. Moving for the sake of motion
9. Writing on the walls
10. Everyone looks so good from here
11. To whom it may concern
Die Bloodchamber meint:
Lieber Gott! Wir danken Dir, dass Du uns so ein feines Stück Musik geschenkt hast. Keine Angst, hier ist keiner zum christlichen Glauben übergewandert, sondern nur darüber entzückt, was sich UNDEROATH mit ihrem neuen Album wieder aus dem Kreuz geleiert haben. Die Floridaner gehören zu den bekanntesten so genannten Christencore-Bands, die sich auch in ihren Texten offen zu ihrem Glauben bekennen. Das soll aber weder ein Grund sein, die Band ausschließlich nach den vermittelten Inhalten zu bewerten, sie zu verurteilen oder ihr umgedreht nur deswegen Aufmerksamkeit zu schenken. Schließlich steht hier die Musik im Vordergrund.
Die im Jahr 1999 noch dem Deathmetal verpflichtete Band schob im Laufe der Jahre immer mehr Core-Elemente in ihren Sound, um mit ihrem letzten Album „They’re Only Chasing Safety“ schließlich beim Screamo/Emocore zu landen. Das neueste Werk „Define The Great Line“ ist musikalisch nur äußerst schwer einzuordnen, da sich viele unterschiedliche Einflüsse auf ihm wiederfinden. Metal an sich ist nur in äußerst geringen Dosen auszumachen. Hart und rau ist die Scheibe trotzdem, um einiges heftiger und sperriger als der Vorgänger. Vielfältig, facettenreich und tiefgründig, mit Versatzstücken aus Emo, Hardcore, alternativem und progressivem Rock, modern und doch über jeglichen Trend erhaben – so kann man den Sound wohl am ehesten bezeichnen. Instrumentale Zwischenstücke, dezent eingesetzte Keyboards und nie aufgesetzt wirkende elektronische Stilmittel verfeinern alles und sorgen für passende Überraschungsmomente.
Kein Song ist auf schnelle Wirkung hin konzipiert. Die Kompositionen lassen sich Zeit, um zu ihrem Höhepunkt zu gelangen, und so wird auch dem geneigten Hörer etwas mehr Geduld abverlangt, um bis in die innersten Schichten dieses komplexen Albums vorzudringen. Die Geduld lohnt sich jedoch über alle Maßen. Die große Intensität von „Define The Great Line“ lässt sich schon beim ersten Hören fühlen; nach Abschluss der Kennenlernphase überrollt sie einen aber mit aller Gewalt. Hier hat Emotion jedoch nichts damit zu tun, weinerlich und soft zu klingen, sondern eben damit, sich in voller Wut auszutoben und in den richtigen Momenten Zerbrechlichkeit zu offenbaren. Das gefühlsbeladene Geschrei von Fronter Spencer und die unaufdringlichen Clean Vocals von Drummer Aaron sind dabei die wichtigsten Emotionsträger.
UNDEROATH können mit ihrem neuen Album vollends überzeugen und wissen sich auf den oberen Stufen ihres Genres einzuordnen. Dass die Band dabei nicht den kommerziell sicheren Weg wählt und eingängigere Gefilde für sich erschließt, macht sie sehr sympathisch. Die große musikalische Klasse dürfte ihr hoffentlich dazu verhelfen, auch hierzulande mehr Zuspruch zu erhalten.
Die im Jahr 1999 noch dem Deathmetal verpflichtete Band schob im Laufe der Jahre immer mehr Core-Elemente in ihren Sound, um mit ihrem letzten Album „They’re Only Chasing Safety“ schließlich beim Screamo/Emocore zu landen. Das neueste Werk „Define The Great Line“ ist musikalisch nur äußerst schwer einzuordnen, da sich viele unterschiedliche Einflüsse auf ihm wiederfinden. Metal an sich ist nur in äußerst geringen Dosen auszumachen. Hart und rau ist die Scheibe trotzdem, um einiges heftiger und sperriger als der Vorgänger. Vielfältig, facettenreich und tiefgründig, mit Versatzstücken aus Emo, Hardcore, alternativem und progressivem Rock, modern und doch über jeglichen Trend erhaben – so kann man den Sound wohl am ehesten bezeichnen. Instrumentale Zwischenstücke, dezent eingesetzte Keyboards und nie aufgesetzt wirkende elektronische Stilmittel verfeinern alles und sorgen für passende Überraschungsmomente.
Kein Song ist auf schnelle Wirkung hin konzipiert. Die Kompositionen lassen sich Zeit, um zu ihrem Höhepunkt zu gelangen, und so wird auch dem geneigten Hörer etwas mehr Geduld abverlangt, um bis in die innersten Schichten dieses komplexen Albums vorzudringen. Die Geduld lohnt sich jedoch über alle Maßen. Die große Intensität von „Define The Great Line“ lässt sich schon beim ersten Hören fühlen; nach Abschluss der Kennenlernphase überrollt sie einen aber mit aller Gewalt. Hier hat Emotion jedoch nichts damit zu tun, weinerlich und soft zu klingen, sondern eben damit, sich in voller Wut auszutoben und in den richtigen Momenten Zerbrechlichkeit zu offenbaren. Das gefühlsbeladene Geschrei von Fronter Spencer und die unaufdringlichen Clean Vocals von Drummer Aaron sind dabei die wichtigsten Emotionsträger.
UNDEROATH können mit ihrem neuen Album vollends überzeugen und wissen sich auf den oberen Stufen ihres Genres einzuordnen. Dass die Band dabei nicht den kommerziell sicheren Weg wählt und eingängigere Gefilde für sich erschließt, macht sie sehr sympathisch. Die große musikalische Klasse dürfte ihr hoffentlich dazu verhelfen, auch hierzulande mehr Zuspruch zu erhalten.