Grenouer - Border Of Misty Times (Re-Release)

Grenouer - Border Of Misty Times (Re-Release)
Death Metal
erschienen in 1996 als Eigenproduktion
dauert 34:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro: SinHisteria
2. Faces Of Death
3. Ahrimans Heart
4. Postnatal Depression
5. When Madness Rules
6. Wakening Of Lords
7. Songster Of Humanitys Dawn
8. A Memorable Fancy

Die Bloodchamber meint:

Bereits 1996 erschien der pechschwarze Deathmetal-Bolzen und verhallte in den Weiten der sibirischen Tundra. Dort muss sie knapp zehn Jahre (2004) später jemand gehört haben und dachte sich: "Mach mal ein Re-Release für den europäischen Markt". Gesagt, getan. Denn die seit 1992 existierende Band verbreitete ihre Musik nur für russische Fans und jetzt denkt man, ob es nicht besser sei, dass der musikverwöhnte Schwermetallkonsument seine Lauscher gen Osten streckt und erstaunt feststellt, dass die dortige Szene brodelt, wütet und richtig gute Musik zustande bringt.

GRENOUER orientierten sich Mitte der Neunziger an dem in Mittel- und Nordeuropa boomenden Trend, Blackmetal mit Deathmetal zu mixen, um besonders böse zu wirken. Was sie Russen auf dieser Scheibe bieten, ist für damalige Verhältnisse nicht neu gewesen, aber sehr gut eingespielt. Der Sound ist trotz einiger rumpeligen Aspekte druckvoll und das Quartett zieht tempomäßig mächtig an. Vergleiche mit zügigen UNLEASHED tun sich auf, aber in einigen Tracks auch mit DEATH und ATHEIST ("Faces Of Death", "Ahrimans Heart"). Bei diesen Tracks wird erkennbar, dass GRENOUER in die progressiven Gefilde abschweifen und wie wild zitieren. Zitate sind schon okay, aber fast wie eine Kopie genannter Bands zu klingen, ist wahrlich kein Ehrendienst. Aber die Jungs machen es gut. Für mich sind die progressiven Stücken auf diesem Debüt auch am meisten hörbaren. Danach driftet die Band in weniger spannende hektisch-todesmetallische Bereiche.

Fazit: Klar orientieren sich junge Bands an ihren Vorbildern, doch man muss ganz klar sagen, dass sich die Band mit ihrem letzten Release "Try" von ihrem alten Sound entfernten, um wiederum einen Trend hinterher zu rennen. Aber dazu mehr im Review zu dieser Scheibe. "Border Of Misty Times" ist ein interessantes Album, dass 1996 sicher verrissen worden wäre, weil die Originale noch aktiv waren, und eine Kopie nur im Wege gestanden hätte. Vor allem sich selbst. Trotzdem empfinde ich die musikalische Leistung beeindruckend. Deswegen kann man "gut gemacht" sagen, aber eigenständiger wäre besser.
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