Dragonland - Astronomy

Dragonland - Astronomy
Power Metal
erschienen am 10.11.2006 bei Century Media
dauert 52:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Supernova
2. Cassiopeia
3. Contact
4. Astronomy
5. Antimatter
6. The Book of Shadows part VI: The Scrolls of Geometria Divina
7. Beethoven´s Nightmare
8. Too late for sorrow
9. Direction: Perfection
10. The old House on the Hill chapter I: A death in the Family
11. The Old House on the Hill chapter II: The Thing in the cellar
12. The Old House on the Hill chapter III: The Ring of Edward Waldon

Die Bloodchamber meint:

Es gab Zeiten, da hätte ich Bands, die das Wort „Dragon“ in ihrem Bandnamen enthielten, noch nicht mal mit meinem Hintern angesehen (hab gehört, das so etwas möglich ist...). Die Assoziationen mit diesem Wort waren allesamt durchdrungen von klitschnassen Klischeetexten, wo der Ritter das (noch) jungfräuliche Burgfräulein aus den Krallen eines baldigst toten Drachen rettet, überall fidelte es und es bestand permanent akute Bombast-Erstickungsgefahr. Puh, DRAGONLAND haben damit nichts zu tun und überraschen mich durchaus positiv.

Bekannt waren mir die Schweden allerdings nicht und das nach nunmehr drei veröffentlichten Alben. Das bedeutete aber auch, dass ich vollkommen unbefangen zu Werke gehen konnte.
Zu hören bekam ich recht symphonischen Power Metal, der zwar hin und wieder etwas überproduziert wirkt, aber nie dermaßen, dass es auf den Magen schlägt. Denn neben den orchestralen Klängen wissen die Herrschaften kräftigen Metal zu spielen, der auch mal so richtig das Gaspedal durchtritt und hin und wieder Parallelen zu früheren IN FLAMES und SOILWORK aufweist, gesanglich sowie auch rifftechnisch.
Die größte Stärke der Truppe ist jedoch ihr Gespür für durchdringende Melodien und dieses Gespür wird hemmungslos ausgelebt. Zum Wohle des Hörers. Die verschiedenen Melodiebögen sind wunderbar aufeinander abgestimmt und schaffen eine tolle Atmosphäre. Sänger Jonas Heidgert tut mit seiner klaren und kräftigen Stimme das Übrige und wer es noch nicht mitbekommen hat, dass in Schweden gute Gitarristen auf den Bäumen wachsen...nun, der höre sich „Astronomy“ an.

Neben den vollends überzeugenden Metalsongs steht jedoch der CD-Abschluss, der auf den lyrisch angehauchten Namen „The Old House on the Hill“ hört. Im Ganzen drei vollkommen instrumentale Stücke, die auf der einen Seite noch mal das überragende Spiel der Instrumentalfraktion zeigt, auf der anderen Seite mich mit einem Fragezeichen zurücklässt. Denn die Stücke haben mehr oder weniger den Charakter von Filmmusik und ob das nun gut oder schlecht ist, nun, das sei dahingestellt. Sie sind definitiv gut gemacht, sind immer wieder von kleinen Soundsamples durchzogen, die Musik als solche ist griffig und die eingesetzten Instrumente (von Streichern bis Bläsern ist alles dabei) ergänzen sich bestens mit den harten Gitarren. Und doch, mir hätte es besser gefallen, wären DRAGONLAND weiterhin metallische Pfade gewandelt. Doch das Abzuwägen bleibt jedem selbst überlassen. Unterm Strich können DRAGONLAND überzeugen und für Freunde des kraftvollen symphonischen Metals sollten sie ein reinhören wert sein!
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