Byblis - Demo 2006 (EP)

Byblis - Demo 2006 (EP)
Death Doom Metal
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 14:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. My Revenge
3. Blood of the Weak
4. Ripping off the Flesh

Die Bloodchamber meint:

Eine Pflanzengattung, ein Asteroid, eine Nymphe aus der griechischen Sagenwelt und eine Band aus dem nordrheinwestfälischen Bottrop haben eines gemeinsam – sie alle tragen den Namen BYBLIS.
Ich nehme hierbei an, dass sich die Musiker bei ihrer Namensgebung an der griechischen Sagenwelt orientiert haben, welche von einer jungen Frau handelt, die aus Verzweiflung – je nach Überlieferung – auf unterschiedliche Weisen zu Tode kommt oder zur Nymphe wird, weil sie ihren Bruder liebt. Allen gemein ist das schlußendliche Entstehen eines Quells oder Baches aus ihren Tränen.

Im Klangbild der Band spiegelt sich dies jedoch nur bedingt wieder. BYBLIS haben sich zwar einer düsteren Variante des Metals verschrieben, klingen aber nicht unbedingt dramatisch. Ja, die Musik klingt leider allgemein nach relativ wenig – man vernimmt gängige Death Metal-Merkmale, die in ein Doom-Gewand gepackt wurden.
Allerdings erweckt es – so umgesetzt – eher den Eindruck, als würde man seine ohnehin schon etwas langweiligen und trägen Bewegungen in Zeitlupe ablaufen lassen.
Denn die Lieder sind allesamt ziemlich zäh, ohne Ecken und Kanten und dümpeln schwerfällig dahin. Man bewegt sich durchweg in der gleichen Stimmungslage, selbst Refrains oder angedeutete Höhepunkte fallen kaum auf, und so wird das Prozedere sehr schnell ermüdend und stumpf. Der kleine schwarzmetallische Ausbruch am Ende von „My Revenge“ und ein paar mehr oder weniger gelungene Gitarrenmelodien stellen eigentlich die einzigen Ausnahmen dar.

Auch wenn die Musiker anscheinend bereits etwas Erfahrung haben, da einige der Mitglieder zuvor bei der HC/Metal-Gruppe ALABAMA ROADSTAS gespielt haben, hört man das auf der vorliegenden Promo-CD nicht unbedingt. Auch nach mehrmaligem Hören wird das Scheibchen nur noch langweiliger, weshalb ich da leider kein Auge zudrücken kann.

Die Bloodchamber meint außerdem:

Hier muss ich aber mal vehement widersprechen., was BYBLIS 2006 mit ihrem ersten Demo hingelegt haben, war ziemlich gut. Klar, ihr Death Doom Metal ist nun nichts zum Mitgrölen und funktioniert auch nicht beim ersten Hören. Aber er erschafft eine ziemlich geniale Atmosphäre durch die fast komplett zurückgefahrene Geschwindigkeit.
Hier stehen die Gitarren dem Gesang gleichberechtigt gegenüber und hauen Parts raus, die man am liebsten mitsingen möchte. Heikos Gesang wechselt hingegen ständig zwischen ziemlich tiefen Growls und Kreischen. Klar, die drei Songs haben auf den ersten Blick kaum Höhepunkte, aber nach einigen Durchläufen tauchen dann plötzlich Gitarrenmelodien und Breaks auf, die man so erst nicht erkannt hat und die immer stärker werden, desto öfter man sie hört.
Mein einziger Kritikpunkt an den drei Songs ist nur der Schlagzeugsound, der dann doch nicht so toll klingt. Mir hat dieses Demo Lust auf mehr gemacht, mittlerweile haben BYBLIS auch die drei Songs zum Download auf ihrer MySpace Seite freigegeben: www.myspace.comm/byblismetal
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