Alles was bei 3 nicht auf dem Baum ist, wird im Grindcore bekanntermaßen zu Wurst verarbeitet. Also ist es hübsche Sitte, dass sämtliche Liveauftritte in irgendeiner Form konserviert werden, um früher oder später auf Unschuldige oder wahlweise auch Fans losgelassen zu werden. Auch die Japaner von BATHTUB SHITTER machen da keine Ausnahme und lassen alle, die dabei waren oder es gerne gewesen wären (erneut) an ihrem Auftritt beim Giants Of Grind Festival 2004 teilhaben.

So richtig will aber keine Live-Stimmung aufkommen. Die Ansagen sind, wenn sie denn mal vernehmbar sind, recht kurz; eine Interaktion mit dem Publikum findet kaum statt. Ergänzt sich prima, denn das Publikum ist auch nicht zu hören. Wie bei einer Liveaufnahme dieser Musikgattung üblich ist der Sound so klar und so sauber wie die Luft in Bitterfeld. Gut okay, so richtig mies ist er nicht. Wollte man es diplomatisch ausdrücken, könnte man sagen, dass hörbar nichts im Studio nachbearbeitet wurde.

Ich hatte schon das Vergnügen, einige Male einem Auftritt der BATHTUB SHITTER beizuwohnen, und ich konnte meine Begeisterung ähnlich zügeln, wie beim Anhören der Songs zu Hause. Grindcore von der Stange, die noch dazu nicht einmal sonderlich hoch hängt, mit abwechselndem Grunz- und Kreischgesang gibt es inzwischen genauso oft, wie Frauen die sich jenseits der 50 Lenze mit Stöcken bewaffnet durchs Gebüsch schlagen und das ganze trendy als Nordic Walking bezeichnen. Sicher groovt es hier und da mal, aber auch Nordic Walking Women haben beim Laufen zu einem gewissen Prozentsatz ihre Monatsregel, das ist ähnlich spektakulär. Zwischendurch gibt’s noch ein Terrorizer-Cover, na gut.

Wer bisher kein Fan der Band war, wird es wohl auch durch diese Veröffentlichung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht werden. Alle anderen wenden sich bitte vertrauensvoll an Power It Up Records.