Naildown - Dreamcrusher

Naildown - Dreamcrusher
Melodic Death Power Metal
erschienen am 04.05.2007 bei Spinefarm Records
dauert 42:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dreamcrusher
2. Judgement Rite
3. Lame
4. P.I.B.
5. Silent Fall
6. Like I'd Care
7. Deep Under The Stones
8. Save Your Breath
9. The New Wave

Die Bloodchamber meint:

Wenn ich bei der BILD beschäftigt wäre, würde ich NAILDOWN wohl als „CHILDREN OF BODOM light“ bezeichnen. Da ich aber nicht in Hamburg wohne, keine Lust habe, täglich zwei bis drei Gegendarstellungen zu verfassen und außerdem für ein seriöses (ähem) Musikmagazin schreibe, belasse ich es mal bei dem Vergleich, dass NAILDOWN ein bisschen die kleinen Brüder von CHILDREN OF BODOM sind. Zieht man nämlich die meist doch eher cleanen Vocals ab, bleibt ein nahezu identisches instrumentales Gerüst übrig, welches aus „IRON MAIDEN auf 45 Umdrehungen“ und übertriebenem Keyboard Einsatz besteht.

Trotzdem muss man sagen, dass es der Band dennoch gelungen ist, sich einigermaßen von den großen Vorbildern abzugrenzen. Zum einem aufgrund des größtenteils anders gelagerten Gesangs (siehe oben), zum anderen aufgrund der Tatsache, dass NAILDOWN noch lange nicht so ausgebuffte Songwriter wie Alexi Laiho & Co. sind. Besonders deutlich wird dies beim Instrumental „Deep Under The Stones“: klingt ganz nett irgendwie, aber man wartet doch die ganze Zeit auf das berühmte „Klick!“. Dieser Moment bleibt jedoch leider aus, stattdessen sind knapp sieben Minuten plötzlich vorbei und man bleibt mit der Frage zurück, ob es das denn nun schon gewesen sein soll.
Allerdings wäre es nicht fair, die junge Band dafür nun zu verdammen, denn ein paar gut gelungene, eingängige Stücke hat „Dreamcrusher“ ja doch zu bieten: den dynamischen Titeltrack beispielsweise, oder das aggressive „P.I.B.“. Auch der Rest klingt über den Daumen ganz anständig. Aber: der ganz große Flash bleibt durchgehend aus, auch – oder gerade weil – NAILDOWN im Vergleich zu ihrem Debüt „World Domination“ fast überhaupt nichts verändert haben. Und das ist mir ehrlich gesagt ein bisschen zu wenig, um noch einmal eine ähnlich hohe Wertung (damals: 8 Punkte) zu rechtfertigen.

Die Platte ist handwerklich ohne Frage top, aber es fehlt der Band eindeutig noch am letzten Schliff, an Spritzigkeit oder auch an Biss, wie der Fussball Kommentator sagen würde. Wer ohne CHILDREN OF BODOM nicht ins Bett geht und/oder beim Anblick von Alexi Laiho ein feuchtes Höschen bekommt (und somit alles haben MUSS, was auch nur ansatzweise ähnlich klingt), kommt an „Dreamcrusher“ zweifellos nur schwer vorbei. Dem Rest der Welt sei jedoch von einem Blindkauf abgeraten.
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