Ui, kaum zu glauben, dass die Thüringer in relativ kurzer Zeit mit einem Album aufwarten können. Aus der Meininger Band SURTURS LOHE hervorgegangen oder besser abgekapselt drangen vor etwa zwei Jahren auf einem kleinen Festival zum ersten Mal deren Klänge in mein Ohr, und damals stieß mir eigentlich nur der Klargesang ein wenig bitter auf. Da man sich bei Pagan Metal Bands aus meiner Heimat keine Sorgen um die Qualität der Alben machen braucht, haben HELRIT daran gearbeitet und im Frühjahr ihr Debüt veröffentlicht.
Der Fünfer bietet dem Hörer recht harschen heidnischen Metal, fernab der fast schon zur Gewohnheit gewordenen durch Keyboards aufgepeppten Gute-Laune-Hoppsassa-Riffs. Stattdessen galoppieren sie von Song zu Song, legen viel Wert auf Abwechslung und Melodien, lassen garstig kehligen Gesang erklingen, der des Öfteren von klarem Gesang unterstützt oder abgelöst wird ohne gleich die Dimension von FALKENBACH anzunehmen. Dazu gesellen sich vereinzelt akustische Passagen und ganz selten das ein oder andere Sample. In diesen Phasen erinnert „Trotzend dem Niedergang“ ganz gewaltig an ULVERs Erstgeborenen, und das ist wie man weiß nicht das schlechteste Kompliment, das man einer jungen Band machen kann. Leider hat es nach unzähligen Durchlaufen kein Lied geschafft, im Ohr hängen zu bleiben. Insgesamt hat die Platte scheinbar nicht den größten Wiedererkennungswert, was sie zwar ein Stück weit sympathisch und unberechenbar macht, aber am Ende doch einer höheren Wertung im Wege steht.
Wer mal etwas anderes als immer nur FALKENBACH, FINTROLL oder ENSIFERUM haben will, und sich vor einem Esslöffel Black Metal nicht abschrecken lässt, kann bei „Trotzdend dem Niedergang“ gerne ein Ohr riskieren.