NINE haben sich gegen jede Schublade resistent gemacht. Die Musik auf „It’s Your Funeral“ einem Genre zuzuordnen, ist nur sehr schwer möglich. Wem also diese Platte empfehlen? Ledermantel tragenden Hardcorelern? Tätowierten Motorrad-Rockern mit Emo-Ambitionen? Oder einfach aufgeschlossenen Musikfans, die sich gern von einer musikalischen Stimmung mitreißen lassen, auch wenn sie nicht ihren favorisierten Genres entspricht. Hier trifft Hardcore auf Rock, Metal auf Indie, geschmeidiger Groove auf eine raue Stimme. Man verspürt den Wunsch, dem ganzen einen Post-Irgendwas-Stempel aufzudrücken, bringt es dann aber doch nicht übers Herz.

Im Mid-Tempo walzen sich straighte Riffs durch zehn schnörkellose Songs und verbreiten dabei ein schön schmutziges Death n Roll-Feeling und natürlich jede Menge unweinerlichen und tiefgrauen Lebensschmerz – bei einem Albumtitel wie „It’s Your Funeral“ hat sicher auch niemand gute Laune erwartet. Während die Gitarren die meiste Zeit in einer warmen, leicht melodischen Indierock-Sphäre zu schweben scheinen, kommt mit den Vocals die ausschlaggebende Portion Aggression dazu. Heiseres Gebrüll, das ab und zu von einem melodischen Gegenpart hintergründige Unterstützung erhält.

Insgesamt ein sehr gefühlvoller Wutklumpen, der das kantige Etwas, den rauen Charme besitzt, um sich wohltuend aus der Veröffentlichungsflut herauszuheben. Was dabei etwas schal schmeckt, ist die Gleichförmigkeit der Songs, die allesamt im Midtempo vor sich hinrocken. Mit etwas mehr Abwechslung könnten NINE demnächst sicher noch mehr punkten. Vielleicht ist Monotonie aber auch der richtige Weg zur Erkenntnis...