Scream Silence - Aphelia
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. My Eyes
2. Harvest
3. Kerosene
4. The Vitriol
5. Nothingness
6. My Tenebrous Illusion
7. Unspoken
8. In Every Sin
9. Riders
10. Aphelia
11. Harvest (live)
12. Consolation (live)
13. Immortal (live)
Die Bloodchamber meint:
Kinder, wie die Zeit vergeht - das Debüt der Berliner SCREAM SILENCE war anno 1999 noch eine willkommene Ersatzdroge für die nach "Buried Again" konstant schwächelnden DREADFUL SHADOWS und nun liegt hier mit "Aphelia" bereits Album Nummer 6 auf dem Tisch.
Was mir dazu sofort in den Sinn kommt: Verdammt lange nicht gesehen und doch problemlos wiedererkannt. Noch immer gibt's synthetisch unterstützten, äußerst melodischen Gothicrock, der durch die Bank extremes Hitpotenzial aufweist.
Als Beweis für diese These könnte man nahezu jeden Song der Scheibe heranziehen: Vom getragenen Opener "My Eyes" über die Rocker "Harvest" und "My Tenebrous Illusion", die Tanzbodenmonster "Kerosene" und "In Every Sin" bis hin zum leicht an 80s-Acts erinnernden Ohrwurm "The Vitriol" - hier gibt's gefällige Melodien ohne Ende und ausnahmslos jeder Chorus sitzt beim zweiten Durchlauf fester als ein handelsüblicher BH bei Pamela Anderson.
Dazu gesellen sich die bandtypischen Downer, bei denen Sänger Hardy (der Sven Friedrich mittlerweile in gesanglicher Hinsicht mehr als nur den Cabernet reichen kann) hörbar Spaß am theatralischen Umsetzen dunkler Verlustgeschichten hat - das zunächst fast akustische, handtrom- melgestützte "Nothingness" ist nah am Kitsch und trotzdem schön, "Unspoken" glänzt durch geschickte Dynamik und das bereits erwähnte "My Eyes" könnte live durchaus für verstohlene Tränlein auf schwarzer Spitze sorgen.
Diese Kombination wird hier und da natürlich umgehend das HIM-Keulchen ans Tageslicht befördern, allerdings funktioniert "Aphelia" meines Erachtens noch immer auf einer anderen Ebene, sei es lyrisch - wo die gröbsten Plattitüden umschifft werden - oder eben musikalisch, wo SCREAM SILENCE seit geraumer Zeit recht unangefochten dastehen. Wenn Ville Valo peinlich wird und die 69 EYES zum Rock'n'Roll greifen, zückt "Aphelia" seinen Joker und bringt stilvoll-gelassene Eleganz ins Spiel.
Besondere Erwähnung verdient abschließend das flockige "Riders", welches im Hintergrund mit klasse gezupften Akustikgitarren a la Morricone-meets-Mexiko aufwartet und mich spontan an den Film "Ghostrider" erinnerte; dazu der überlange Titeltrack, der in seinen fast 10 Minuten mit Stimmungen nur so um sich wirft, was zumindest mich stets zu einer weiteren Runde verführt.
Da es zu den mehr als 50 ausfallsfreien Minuten noch drei Liveaufnahmen gibt und die Sonnenferne (Aphelia) sich ziemlich schnell zu ihrem eigenen Zentralgestirn mausert, kann man hier eigentlich nicht mehr viel sagen - alles richtig gemacht.
Die volle Punktzahl bleibt SCREAM SILENCE somit nur verwehrt, da lediglich der bandeigene Stil verfeinert wird, was den Freunden dieser Art von Musik allerdings herzlich egal sein darf: Besser kann man melancholisch- beschwingten Gothicrock derzeit einfach nicht machen!
Zwei komplette Tracks gibt's auf www.myspace.com/screamsilencemusic
Was mir dazu sofort in den Sinn kommt: Verdammt lange nicht gesehen und doch problemlos wiedererkannt. Noch immer gibt's synthetisch unterstützten, äußerst melodischen Gothicrock, der durch die Bank extremes Hitpotenzial aufweist.
Als Beweis für diese These könnte man nahezu jeden Song der Scheibe heranziehen: Vom getragenen Opener "My Eyes" über die Rocker "Harvest" und "My Tenebrous Illusion", die Tanzbodenmonster "Kerosene" und "In Every Sin" bis hin zum leicht an 80s-Acts erinnernden Ohrwurm "The Vitriol" - hier gibt's gefällige Melodien ohne Ende und ausnahmslos jeder Chorus sitzt beim zweiten Durchlauf fester als ein handelsüblicher BH bei Pamela Anderson.
Dazu gesellen sich die bandtypischen Downer, bei denen Sänger Hardy (der Sven Friedrich mittlerweile in gesanglicher Hinsicht mehr als nur den Cabernet reichen kann) hörbar Spaß am theatralischen Umsetzen dunkler Verlustgeschichten hat - das zunächst fast akustische, handtrom- melgestützte "Nothingness" ist nah am Kitsch und trotzdem schön, "Unspoken" glänzt durch geschickte Dynamik und das bereits erwähnte "My Eyes" könnte live durchaus für verstohlene Tränlein auf schwarzer Spitze sorgen.
Diese Kombination wird hier und da natürlich umgehend das HIM-Keulchen ans Tageslicht befördern, allerdings funktioniert "Aphelia" meines Erachtens noch immer auf einer anderen Ebene, sei es lyrisch - wo die gröbsten Plattitüden umschifft werden - oder eben musikalisch, wo SCREAM SILENCE seit geraumer Zeit recht unangefochten dastehen. Wenn Ville Valo peinlich wird und die 69 EYES zum Rock'n'Roll greifen, zückt "Aphelia" seinen Joker und bringt stilvoll-gelassene Eleganz ins Spiel.
Besondere Erwähnung verdient abschließend das flockige "Riders", welches im Hintergrund mit klasse gezupften Akustikgitarren a la Morricone-meets-Mexiko aufwartet und mich spontan an den Film "Ghostrider" erinnerte; dazu der überlange Titeltrack, der in seinen fast 10 Minuten mit Stimmungen nur so um sich wirft, was zumindest mich stets zu einer weiteren Runde verführt.
Da es zu den mehr als 50 ausfallsfreien Minuten noch drei Liveaufnahmen gibt und die Sonnenferne (Aphelia) sich ziemlich schnell zu ihrem eigenen Zentralgestirn mausert, kann man hier eigentlich nicht mehr viel sagen - alles richtig gemacht.
Die volle Punktzahl bleibt SCREAM SILENCE somit nur verwehrt, da lediglich der bandeigene Stil verfeinert wird, was den Freunden dieser Art von Musik allerdings herzlich egal sein darf: Besser kann man melancholisch- beschwingten Gothicrock derzeit einfach nicht machen!
Zwei komplette Tracks gibt's auf www.myspace.com/screamsilencemusic