Manos - Genocide

Manos - Genocide
Death Metal / Grindcore / Punk
erschienen in 2007 bei Morbid Records
dauert 35:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Genocide
3. Parasites
4. Wrath
5. Path of Sorrow
6. Stop the Politess
7. Stop the Meter Maid
8. Believe in Visions
9. Wild Boar's Dance
10. Violent Brains
11. Fire and Pain
12. Frust
13. Outro
14. Terror Irradiates Terror
15. Metal Invade

Die Bloodchamber meint:

MANOS sind schon Unzeiten aktiv, eine Garantie für relativ sinnfreien Livespaß und eine Band die wie kaum eine andere mit ihren unterschiedlichen Veröffentlichungen polarisiert. Zwischen den regulären Alben werden Klamauk EPs rausgehauen, deren Sinngehalt meist nur geringfügig über Bodennähe zu finden ist. Auf regulären Alben will man als ernsthafte Musiker wahr- und ernst genommen werden. Daß das mit eben jenem Spaßimage und dem bis heute recht räudigen Death/Thrash/Punk der späten Achtziger nicht sehr einfach ist, dürfte auf der Hand liegen.

Ich mochte MANOS während ihrer Demozeit und bis zur Veröffentlichung ihrer selbstbetitelten 7“ Platte. Das war Anfang der Neunziger, so jetzt reichliche 15 Jahre später hat sich im Grunde recht wenig getan. Trotzdem ist „Genocide“ die gefühlt beste CD Veröffentlichung des Trios und Frontman Andrew. Das liegt einerseits an dem endlich mal gescheitem Sound und der deutlichen Leistungssteigerung von Schlagweker Ratze.

Trotzdem, die Kompositionen, die ausschließlich von Andrew bewerkstelligt werden, sind vorsichtig ausgedrückt naiv und repetetiv und typisch deutsch konservativ. Soll heißen für die Kompositionen sind nur PROTECTOR (am besten zu „Golem“ Zeiten), HELLHAMMER, CELTIC FROST oder auch VENOM von Nöten gewesen. Auch die präsentierte „Abwechslung“ konnte man, mit etwas Phantasie vorausahnen. Die obligatorische SOD/MOD Hommage „Stop the Politess“/”Stop the Meter Maid” durfte nicht fehlen. Alles ist einfachste Kost, einfach dargereicht und schon oft gehört.

Über die Texte decken wir ganz heimlich still und leise den Mantel des Schweigens, sonst sind wir doch wieder, trotz des hehren Anspruchs, ganz schnell beim Komödiantentum. MANOS ist, war und bleibt eine Band, bei der der gewollte und der ausgelebte Dilettantismus nicht immer deckungsgleich sind. Das ist aber auch den anarchischen Charme, der die Band ausmacht. Allen, die die Band nicht kennen empfehle ich statt der CD ein Konzert zu besuchen, das ist wirklich unterhaltsam. Die neue MANOS ist nicht schlecht, jedoch weit weg von gut, gesundes Mittelmaß halt. Alle, die die Band kennen, wissen, was sie erwartet und kaufen die Platte eh oder eben nicht.

Warum die Band bzw. deren Bandkopf aber so einen heiligen Kult um die eigene Vergangenheit betreibt, erschließt sich mich nicht wirklich. Durch die laufende Wiederveröffentlichung alter Schicken („Frust“, „Terror Irradiates Terror“, „Metal Invade“). Zeigt man eindrucksvoll, wie man sich 20 Jahre lang im Kreis drehen kann, ohne besser zu werden.
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