Unanimated - Ancient God Of Evil

Unanimated - Ancient God Of Evil
Death Metal
erschienen in 1995
dauert 39:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Life Demise
2. Eye Of The Greyhound
3. Oceans Of Time
4. Dead Calm
5. Mireille
6. The Depths Of A Black Sea
7. Ruins
8. Dying Emotions Domain
9. Die Alone

Die Bloodchamber meint:

Kennt Ihr das? Irgendwer schwärmt Euch vom "neuen großen Schwedendeathgeschoß" vor, Ihr hört in die entsprechende Platte rein und ... kriegt 'nen amtlichen Lachkrampf. Zumindest mir geht das in den letzten Jahren viel zu häufig so. Sowohl die alten Helden (soweit noch existent) als auch die Newcomer haben im Allgemeinen Nettes, aber keineswegs Überragendes zu bieten. (Ausnahmen wie die letzte EDGE OF SANITY bestätigen auch in diesem Falle die Regel.) Was macht man also, wenn einem der Sinn nach großen Melodien gepaart mit gesunder Härte steht? Richtig, man legt die Originale auf. Womit wir fast folgerichtig bei UNANIMATED wären. Die Schweden werden gern vergessen, wenn es um die Glanzzeit des Melodic Death in den frühen Neunzigern geht, spielten aber - nicht nur für mich, denke ich - in derselben Qualitätsliga wie z.B. IN FLAMES auf den ersten drei Platten, EDGE OF SANITY oder DESULTORY. Die vorliegende CD ist dabei aus meiner Sicht ein, wenn nicht der Höhepunkt in ihrem Schaffen. Schon allein das Opener-Duo lohnt die Anschaffung, denn hier gibts quasi die Quintessenz dessen zu hören, was den schwedischen Death Metal ausmachte: Wirklich geniale Melodieführung (teilweise im permanenten Durchlauf, wie man es auch auf manchen Songs der ersten beiden CROWN OF THORNS-Alben hören konnte), Highspeeddrums und ein Sänger, der durch die leichte Anlehnung seiner Vocals an den (gemäßigten) Black Metal für einen dicken Originalitätspunkt sorgt. Aber auch die restlichen Songs fallen keineswegs ab, sondern sorgen ganz im Gegenteil für so manche dicke Überraschung. Wie zum Beispiel "Mireille": Dieses Stück bildet den Ruhepol der Scheibe und ist wohl nicht ganz zufällig auch exakt in der Mitte platziert. Und als krönenden Abschluß haben die Nordlichter "die alone" ausgepackt, eine Midtempohymne, die nur in einem kurzen Zwischenstück die Geschwindigkeit erreicht, die sonst die gesamte Platte beherrscht. Besser kann man Melodic Death eigentlich nicht spielen. "Ancient god of evil" ist nicht nur ein Paradebeispiel für diese Stilrichtung, es ist quasi die Definition derselben. Produziert wurde das Ganze im Unisound (sollte das wider Erwarten jemandem nix sagen: Dan Swanös Studio), so daß es auch im soundtechnischen Bereich nichts zu meckern gibt. Als letzter Pluspunkt sollen die Texte Erwähnung finden, die sich - im Gegenzug zu vielen Bands, die vor allem durch ihre plakativen Provokationen mithilfe von "satanischen" Lyrics auffielen - mit melancholischen, teilweise gar depressiven Gedanken beschäftigen.
Fazit: Mit dem Kauf dieser Perle kann man absolut nichts falsch machen. Perfekt!
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