Thrash-Reunions und kein Ende. Im Jahre 2003 hat es auch die einstigen Speed-/Thrash-Maniacs von VENDETTA erwischt, die Ende der Achziger mit „Go And Live, Stay And Die“ und „Brain Damage“ 2 ordentliche Scheibchen unters Volk gebracht haben. Ob man hier aber wirklich von einer Reunion sprechen kann, ist eine andere Sache, ist von der Originalbesetzung doch gerade mal noch Bassit Heiner mit an Bord. Und auch die musikalische Ausrichtung ist heute eine komplett andere als vor 20 Jahren. Statt Speed Metal dominiert auf „Hate“ modern produzierter Thrash, der mit dem einstigen Sound eigentlich überhaupt nichts mehr zu tun hat. Mit anderen Worten: auch VENDETTA sind in der Neuzeit angekommen und haben schon mal die ein oder andere PANTERA-/MACHINE HEAD-Scheibe gehört.

Nichtsdestotrotz sollte man der Band aus der neuen Richtung keinen Strick drehen, dafür haben die Songs dann doch zu viel Alte-Schule-Potenzial und knallen schön straight (mit ein paar Schlenkern versehen) aus den Lautsprechern. Großen Anteil an dieser Tatsache dürfte auch CHEENO-Gitarrist und Produzent Phil Hillen gehabt haben, der den Songs einen absolut druckvollen Sound zurecht gebastelt hat. Nur, ob alte VENDETTA-Fans mit diesem Sound warm werden und den neuen Stil akzeptieren werden, steht auf einem anderen Blatt.

Fans von mordernem Thrash (der KEINE Metalcore-Elemente enthält) dagegen kann man „Hate“ bedenkenlos empfehlen. Ein paar nervige Parts weniger auf den nächsten Veröffentlichungen, und der Name VENDETTA dürfte zurück ins Gespräch kommen. Sofern man sich nicht wieder auflöst und erst 20 Jahre später wieder die Bühne betritt!