Fantastisch, was DREAMSCAPE auf „5th Season“ abliefern. Man schafft es die gesamte Spielzeit über komplex und verspielt zu klingen, rutscht aber nie in wirres Gefrickel ab, gönnt trotzdem den einzelnen Instrumenten genügend Platz, um sich angemessen zu entfalten, man schüttelt Melodie nach Melodie aus dem Ärmel, ohne kitschig zu klingen, man hat genügend Power und Druck, ohne gänzlich auf ruhige Momente zu verzichten. „5th Season“ ist somit eine 60 minütige Gratwanderung – und sie ist gelungen, von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Produktionstechnisch besticht man durch eine der Vielfalt der Musik entsprechenden Transparenz. Es ist wirklich ein Genuss hier zuzuhören, wie die einzelnen Instrumente wie Zahnräder ineinander greifen, wie man auch bei höherem Tempo und brachialeren Abschnitten immer jeden Ton differenziert hören kann. Und auch gesanglich gibt es nur positives zu verkünden. Kraftvoll und klar legt sich das Organ von Roland Stoll über die neun Kompositionen und weiß in allen Stimmlagen zu überzeugen. Es macht einfach Spaß hier zuzuhören, das Gebotene klingt echt, klingt herrlich leicht, klingt ergreifend.

Höhepunkt der CD ist der fast viertelstündige Titeltrack, in dem DREAMSCAPE wirklich alle Geschütze auffahren, die sie zu bieten haben. Doch eigentlich wird man der CD kaum gerecht, wenn man einzelne Songs herausgreift, so hoch ist das Niveau jedes einzelnen Stückes. Wer mit DREAM THEATER, VANDEN PLAS oder auch SYMPHONY X etwas anzufangen weiß, der muss einfach die Jungens aus München antesten. Mich hat die CD durchgehend gefangen genommen.