Anvil - Back To Basics

Anvil - Back To Basics
Heavy Metal
erschienen am 29.03.2004 bei Massacre Records
dauert 43:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fuel for the Fire
2. Keep it Up
3. Song of Pain
4. You get what you pay for
5. The Chainsaw
6. Can’t catch me
7. Go Away
8. Bottom Feeder
9. Cruel World
10. Fast Diver

Die Bloodchamber meint:

Anvil sind wohl in den 80ern mit Scheiben wie Metal on Metal oder Forged in Fire berühmt geworden. Wenn ich mir die vorliegende CD, „Back to Basics“ anhöre, muss ich unweigerlich an Andy Warhols Aussage, dass jedem Menschen 15 Minuten Ruhm gehören, denken, denn Anvil sind mit BtB jetzt bei Minute 16 angelangt. Schon der Opener „Fuel for Fire“ klingt, als wären alle Beteiligten beim Einspielen am liebsten wieder nach Hause gegangen. Total unmotiviert, vom Songwriting nicht weiter als eine Schulkapelle, trümmert man sich doch rumpelige Metalsongs und Lips, seines Zeichens der Sänger der Kapelle, kann die Lippen (Wortwitz, komm raus, du bist umzingelt!) nicht halten. Würde er das mal tun, käme das Album sicherlich besser in meiner Wertung weg, denn als Instrumental wäre BtB sicher nicht verkehrt. Am Paradebeispiel für einen Rentner, dem schlicht und ergreifend das Lungenvolumen zum singen fehlt, möchte ich mal „Keep it Up“ hervorheben. Ich habe seltenst eine Platte einer Band die nicht mehr Underground ist, gehört, wo sich die Stimme des Sängers überschlägt (gut, bei Human Fortress vielleicht!). Leider ist dies bei „Keep it Up“ kein Ausrutscher – Lips ist schlicht und ergreifend mit den Songs überfordert (weitere Beweise? Cruel World klingt schlimmer als Ozzy, wenn er auf sämtlichen Hunden seiner Göttergattin eingeschlafen ist und mit Fell im Maul aufwacht!). „You get what you Pay for“ klingt dann ein wenig wie Beavis&Butthead auf der Couch, „Chainsaw“ erinnert an Motörhead ohne Alkohol... hach, ich könnte so gehässsig weitermachen, aber ehrlich, ich will Anvil nicht total verreißen. Dafür sind einige der restlichen Musiker teilweise doch engagiert, besonders der Drummer Robb Reiner haut ordentlich auf die Kiste – wahrscheinlich vor lauter Frust über Lips Gesangsleistung. Bevor alle Songs verrissen werden, mit „Can’t catch me“ ist dann doch ein recht ordentlicher Songs am Start - bis zu dem komischen Ton vor dem Gitarrensolo – man, welcher Produzent hat so was verantwortet?! Wo ich bei der Produktion bin, die geht bei der Scheibe wirklich in Ordnung! Guter Bums in der Kiste, (leider) glasklar produzierter Gesang – was will man mehr?

Fazit: Anvil sollten es wirklich sein lassen. BtB ist nicht wirklich schlimm, aber Lips zerstört die teilweise rockigen Songansätze und man schafft es kaum, die Platte an einem Stück zu hören – wer beim reinhören im Plattenladen nicht direkt aufgibt, ist wohl ein alteingesessener Fan der Band. 5 Punkte und damit bin ich großzügig (liegt wohl an den fehlenden Kohlenhydraten!).
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