Overmars - Born Again

Overmars - Born Again
Avantgarde Death Doom Metal
erschienen in 2007 bei Appease Me Records
dauert 39:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Born Again

Die Bloodchamber meint:

Puh…das, was OVERMARS auf „Born Again“ musikalisch darbieten, ist - gelinde gesagt - schwer verdauliche Kost. Schon auf dem Vorgänger „Affliction, Endocrime…Vertigo“ zeigten sich die Franzosen wenig kompromissbereit, wenn es um musikalische Konventionen ging. Diese Linie führen sie mit ihrem neuen Album konsequent fort.

Das Album besteht aus einem einzigen Song, der knapp vierzig Minuten lang dauert. Das Konzept, welches OVERMARS auf „Born Again“ verfolgten, war die Realisation totaler künstlerischer Freiheit. Dies bedeutet, dass die Band jenseits gängiger Songstrukturen agiert und dabei verschiedene Stile miteinander vermischt. Auch musste man die Klänge nicht in das enge Korsett einer Zeitvorgabe pressen, die ein herkömmlicher Song in seinem Aufbau nun mal hat.

Genau dies erwies sich aber auch als besonders schwierig. Denn plötzlich stand die Band vor der totalen Freiheit, dem großen Nichts, und musste den leeren Raum mit Klängen füllen. Dies tat sie mit dröhnenden, hypnotischen Gitarren, verzweifelten Schreien und einem extrem langsam gespielten Schlagzeug. Hinzu kommen verschiedene Geräuschkulissen und der Einsatz von elektronischen Effekten.

OVERMARS nehmen den Hörer mit auf eine Reise in eine verstörend wirkende Welt. Lichtblicke gibt es auch auf „Born Again“ keine. Absolute Dunkelheit, Tristesse und Verzweiflung zeichnen das Bild einer vom Leben gepeinigten Seele.

Die verschiedenen Stile, die OVERMARS zu ihrem eigenen Sound zusammenführen, sind mannigfaltig. Und doch kann man die Musik der Franzosen nicht durch die bloße Aufzählung ihrer Einflüsse erklären. Punk, Hardcore, Doom, Noise, Black Metal, Death Metal und Experimentalklänge sind nur einige Zutaten, aus denen OVERMARS dieses Monster erschaffen haben.

Für die wenigsten Leute wird diese Veröffentlichung wirklich hörbar sein. Wer richtige Songs sucht, wer Strukturen oder gar Melodien in der Musik benötigt, bleibe dieser CD fern. Wer sich einlassen will auf eine Reise in die Dunkelheit, ohne Hoffnung und mit unendlichen Qualen, der hat hier genau den richten Soundtrack dazu.
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