Lyzanxia - Mindcrimes
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Time Dealer
2. Medulla Need
3. Damnesia
4. Mindsplit
5. Dusk
6. Gametime
7. My Blank Confession
8. Black Side
9. Silence Code
10. D.M.
11. Fugitive
12. Glass Bone
Die Bloodchamber meint:
Glaubt man dem Promozettel, so ist Lyzanxia die Band der Stunde. Das Rock Hard Magazin hat die Band zum Newcomer 2003 gekürt (womit Namen wie The Darkness, Thunderstone und Grammy-Überflieger Hype Evanescence hinter sich gelassen wurde), hohe Plazierungen in allen möglichen Sound-Checks; was will man als Band mehr? Allerdings bin ich solchen Promo-Zetteln gegenüber immer sehr skeptisch und vorsichtig, womit ich Lyzanxia einem ausgedehntem Lauschtest unterzog habe.
Die Band spielt eine Mischung aus Melodic Death sowie Progressive Metal, der direkt ins Ohr geht – klar, wenn Fredrik Nordström als Produzent an dem langen Hebel sitzt! Alle Bandmitglieder bewegen sich auf musikalischem Topniveau, ich möchte keinen Musiker herausheben. Absolute Top-Klasse, was also den großen Erfolg zu rechtfertigen scheint. Aber wie sieht es mit dem Songmaterial aus? Auch hier können Lyzanxia punkten, das Material ist ausgefrickelt aber zugleich verdammt melodisch, die beiden Sänger (Brüder?) David und Franck Potvin reizen alle Bereiche des Gesangsspektrums vollkommen aus (gut, Hip Hop und Operngesang bleiben außen vor!) und zu jedem Zeitpunkt scheint man sich Gedanken gemacht zu haben, wie der Text gesanglich am besten umgesetzt werden kann – das Lob ich mir! Die Songs an sich knallen ordentlich und besitzen, dank der melodischen Gitarren, aber auch wegen der abwechslungsreich agierenden Rhythmusfraktion, einen hohen Wiedererkennungswert. Was die gute Truppe allerdings von (ehemaligen) Szene-Spitzenreitern wie In Flames distanziert, sind die noch nicht ganz so eingängigen Refrains. Hier, denke ich, kann die Band noch einen entscheidenden Sprung nach vorne schaffen, gerade wo dieser Songteil doch immer die Spreu vom Weizen trennt. Auch könnte das Tempo der Songs mehr variiert werden; man agiert überwiegend im Up-Tempo Bereich, ein Nackenbrecher wie das selige „Only for the Weak“ (man möge mir die vielen IF-Vergleiche verzeihen!) sucht man vergebens, „Medullas Need“ kommt da noch nahe. Der mit Abstand beste Song auf dem Album ist, übrigens, meiner Meinung nach „Black Side“ (so etwas wie die Ballade des Albums), wenn die Band mehr Songs dieser Art komponiert, aber auch schnelle Granaten mit eingängigen Chorussen schafft, steht der Durchbruch bevor!
Fazit: Lyzanxia sind eine absolut talentierte Gruppe (bislang die beste französische Metalcombo, die ich kenne), die, wenn sie so konsequent weiter machen, die Szenespitzenposition übernehmen können. Produktion Top, Musiker Top, aber noch haperts etwas mit dem Refrains. Das Songtempo ist auf recht hohem Niveau, da kann man mit den Kollegen aus dem hohen Norden, In Flames, noch nicht ganz mithalten. Allerdings empfehle ich jedem, mal ein Ohr zu riskieren, nicht nur In Flames Jünger mögen Gefallen an dieser Musik empfinden! 8.5 Punkte.
Die Band spielt eine Mischung aus Melodic Death sowie Progressive Metal, der direkt ins Ohr geht – klar, wenn Fredrik Nordström als Produzent an dem langen Hebel sitzt! Alle Bandmitglieder bewegen sich auf musikalischem Topniveau, ich möchte keinen Musiker herausheben. Absolute Top-Klasse, was also den großen Erfolg zu rechtfertigen scheint. Aber wie sieht es mit dem Songmaterial aus? Auch hier können Lyzanxia punkten, das Material ist ausgefrickelt aber zugleich verdammt melodisch, die beiden Sänger (Brüder?) David und Franck Potvin reizen alle Bereiche des Gesangsspektrums vollkommen aus (gut, Hip Hop und Operngesang bleiben außen vor!) und zu jedem Zeitpunkt scheint man sich Gedanken gemacht zu haben, wie der Text gesanglich am besten umgesetzt werden kann – das Lob ich mir! Die Songs an sich knallen ordentlich und besitzen, dank der melodischen Gitarren, aber auch wegen der abwechslungsreich agierenden Rhythmusfraktion, einen hohen Wiedererkennungswert. Was die gute Truppe allerdings von (ehemaligen) Szene-Spitzenreitern wie In Flames distanziert, sind die noch nicht ganz so eingängigen Refrains. Hier, denke ich, kann die Band noch einen entscheidenden Sprung nach vorne schaffen, gerade wo dieser Songteil doch immer die Spreu vom Weizen trennt. Auch könnte das Tempo der Songs mehr variiert werden; man agiert überwiegend im Up-Tempo Bereich, ein Nackenbrecher wie das selige „Only for the Weak“ (man möge mir die vielen IF-Vergleiche verzeihen!) sucht man vergebens, „Medullas Need“ kommt da noch nahe. Der mit Abstand beste Song auf dem Album ist, übrigens, meiner Meinung nach „Black Side“ (so etwas wie die Ballade des Albums), wenn die Band mehr Songs dieser Art komponiert, aber auch schnelle Granaten mit eingängigen Chorussen schafft, steht der Durchbruch bevor!
Fazit: Lyzanxia sind eine absolut talentierte Gruppe (bislang die beste französische Metalcombo, die ich kenne), die, wenn sie so konsequent weiter machen, die Szenespitzenposition übernehmen können. Produktion Top, Musiker Top, aber noch haperts etwas mit dem Refrains. Das Songtempo ist auf recht hohem Niveau, da kann man mit den Kollegen aus dem hohen Norden, In Flames, noch nicht ganz mithalten. Allerdings empfehle ich jedem, mal ein Ohr zu riskieren, nicht nur In Flames Jünger mögen Gefallen an dieser Musik empfinden! 8.5 Punkte.