2006 erschien das letzte Lebenszeichen von SCALD. Ein industriell-metallisches und auf Albumlänge ausgedehntes Musikstück voller Schwärze. Und pünktlich zum Jahreswechsel 2007 / 08 schickt sich die experimentelle Band ein janusköpfiges Lebenszeichen von sich geben, das in sich nicht inhomogener sein könnte.

Hier folgt die Band ein merkwürdiges Konzept. Auf der einen Seite ballert uns SCALD fünf (teilweise interessante) Hardcore- / Punksongs in einer höchst indifferenzierten Spielweise um die Ohren und schiebt zur Krönung ein 25-minütiges Industrial-Hörspiel nach. Irgendwie trennt hier die Band das voneinander was bei dem Vorgänger "Vermiculatus" noch 1-A zusammenpasste. Es ist fast schon so, dass man sich von der musikalischen Integrität des Vorgängers mit seinen progressiven Anleihen entfernt um eine künstlerische Dilettanz walten zu lassen, die absolut nicht zu dem vorher aufgebauten Bild passt. Komischerweise erscheint dadurch das Album doch schon kälter als sein Vorgänger.

Auf Kosten der Musikalität driftet ein (für mich) hoffnungsvoller Fall in die Weiten des verzichtbaren Musiksumpfes ab, obwohl ich dem Industrialstück "Passera" noch einiges abgewinnen kann. Doch angesichts solcher Industrial- und DarkAmbientgrößen wie INADE, Gustav Hildebrand und DESIDERII MARGINIS sind besagtes (künstlerisch sicher einwandfrei und logisch gemachtes) Stück sowie Album freilich weit von Genialität entfernt. Schade.