Die erste wissentliche Begegnung mit den Münchenern COMMANDER hatte ich letztes Jahr beim Kielowatt, wo sie gnadenlos alles niederwalzten. Als ich mir daraufhin ihre CD zulegte, wurde ich gleich mal wieder drauf hingewiesen, dass es Musik gibt, die auf der Bühne einfach besser wirkt. Nun steht mit ''The Enemies We Create'' der Nachfolger in den Startlöchern und ich bin gespannt, ob der Band es dieses Mal gelungen ist ihre Bühnenpräsenz zu vertonen.

Nun ja, der Start in dieses Album ist schnell gemacht und knallt auch amtlich brachial aus den Boxen, obwohl hier nie wirklich ein Geschwindigkeitsrekord aufgestellt wird, da sich die Herren lieber auf die gemäßigt gewalttätige Art Gehör verschaffen wollen. Und das gelingt auch sehr gut. Zwischen all dem rohen Gebilden machen sich immer wieder einzelne Ansätze von Melodien breit, die auch gerne mal durch einen Break unterstützt werden, um dann aber schnell wieder zur Seite gelegt werden, da ja nie die Aggressivität vergessen werden darf. Diese Spielart setzt sich dann auch als roter Faden bis ans Ende von ''The Enemies We Create'' fort. Zwischendurch darf man sich auch gerne mal von der einen oder anderen progressiven Frickellinie verwöhnen lassen, aber damit wird hier glücklicherweise nicht übertrieben, sondern einfach punktiert gearbeitet. Am besten man hört sich das bei ''New Age Of Treason'' mal selber an, da dieses Stück der beste Beweis für meine These ist.
Hat die Musik phasenweise noch Ecken und Kanten vorzuweisen, an denen man sich festhalten kann, so kann man das über die Produktion der CD nicht sagen, da diese unterm Strich einfach zu aalglatt wirkt, ja vielleicht sogar etwas zu künstlich.

COMMANDER im Jahr 2008 machen in etwas da weiter, wo sie vor 2 Jahren ihr Werk beendet haben, ohne sich großartig zu verändern. Und das ist dann auch der Hauptpunkt, den ich hier zu bemängeln habe. Ich vermisse ein wenig die zu spürende Weiterentwicklung. Sicher macht das das Album an sich nicht schlechter, aber hat man den Vergleich zum Vorgänger, dann fällt das schon auf. ''The Enemies We Create'' ist auf jeden Fall allen zu empfehlen, die auf ordentlichen Death Metal stehen, der geradeaus durch die Kurve fährt und sich nicht daran stören, dass kein Werk für die Ewigkeit geschaffen wurde. Spaß macht es aber auf jeden Fall!