Cannibal Corpse - A Skeletal Domain

Cannibal Corpse - A Skeletal Domain
Death Metal
erschienen am 12.09.2014 bei Metal Blade Records
dauert 43:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. High Velocity Impact Spatter
2. Sadistic Embodiment
3. Kill Or Become
4. A Skeletal Domain
5. Headlong Into Carnage
6. The Murderer's Pact
7. Funeral Cremation
8. Icepick Lobotomy
9. Vector Of Cruelty
10. Bloodstained Cement
11. Asphyxiate To Resuscitate
12. Hollowed Bodies

Die Bloodchamber meint:

Der Sündenbock für den Verfall der gesellschaftlichen Werte und der abendländischen Moral kehrt zurück. Wenn mal wieder auf jemanden eingedroschen werden soll, der die unschuldigen Kinder in das Verderben führt, dem Satan die Höllenpforte aufhält und bei wilden Katzenorgien im Keller Kindsmord und Sodomie propagiert, dann ist das ganz klar CANNIBAL CORPSE. Zugegeben, es gibt noch andere Bands, die dafür einstecken müssen. Ausreichend dafür ist ein gewisser Bekanntheitsgrad, der über die Metal-Szene hinausgeht. Kürzlich erst hetzte jedoch die panische Meldung durch die Medien, dass in Russland ein Auftrittsverbot für die Jungs erfolgen soll. Fragt sich dabei nur, wer der eigentliche Sündenbock ist – CORPSE oder Russland?

Doch lassen wir den Medienrummel beiseite und richten unser Augenmerk auf das dreizehnte Studioalbum der Floridaner. Unter dem Titel „A Skeletal Domain“ kommt es daher und ist, wenn man es auf den Punkt bringen möchte, ein starkes Stück Death Metal, das in gewohnt abwechslungsreicher Manier eingespielt wurde. Bei den zwölf Songs handelt es sich ausschließlich um den altbekannten Grundstock. Doch mal wieder ist es der Gruppe um Alex Webster gelungen, flotte und kurzweilige Tracks zu zaubern, jeder mit der nötigen Brutalität und Spannung.

Klar, was kann eine Band noch im Studio groß falsch machen, wenn sie in unglaublicher Routine proben, touren, Songs schreiben und das seit nunmehr 26 Jahren? Da ist es nur bewundernswert, wenn der Stern immer noch glüht und sowohl Musiker als auch Fans Bock haben. Für manche mag das mittlerweile schon nach Metal vom Fließband klingen, aber professionelle Musiker gehen oftmals mit einer guten Portion Nüchternheit an ihre Arbeit. Zentral ist letztlich die Leidenschaft, die dahinter steckt - das Feeling, mit der eine solche Platte gesegnet ist. Das ist beim neuen Album so bombastisch wie eh und je, kein Zweifel. Der Sound ist mittlerweile natürlich ein anderer als auf den ersten Alben mit Chris Barnes und den ersten mit dem Corpsegrinder, er wurde sauberer und ein gutes Stück eingängiger, ohne dabei auf vertrackte Passagen zu verzichten.

Wenn ich jemandem noch einen Einstieg in die Diskographie empfehlen müsste, dann würde ich klipp und klar auf das aktuelle Album deuten. In „A Skeletal Domain“ steckt immerhin alles drin, was CANNIBAL CORPSE 2014 ausmacht: Raffinierte Riffs, donnernder Bass, nackenbrechende Taktwechsel, bildlich gesprochen Maschinengewehrsalven in Akustik, pfeilschnelle Soli und einen der markantesten Sänger überhaupt, ob nun stimmlich oder optisch. Die Präsenz, mit der sie noch immer in Erscheinung treten, straft alle Lügen, die von aufgewärmten Süppchen reden.
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