310 Tage im Jahr auf Tour, ganz ohne Fantasy Bullshit!


Interview mit Hoods
Hardcore aus USA - Sacramento, Californien
Hallo Leute! Schön, dass ihr Zeit für die Fragen gefunden habt! Und schon geht´s los…

„The King is dead“ und somit euer Album fertig. Wie war die Arbeit an der Platte?


Das Songwriting für dieses Album war richtig brutal! Wir wollten 8 Stunden täglich daran feilen, Woche für Woche, jeden Tag, um die Songs schließlich perfekt zu haben, so wie wir sie wirklich haben wollten. Das lief dann so ab, bis wir mit den Aufnahmen beginnen konnten, danach ging es wirklich schnell. Wir waren bereit. Die Drums einzuspielen dauerte nur knapp 2 Stunden, die Gitarren- und Bassspuren waren nach einigen Stunden erledigt und auch die Vocals waren nach einer Stunde fertig. Das gesamte Album wurde gemixt und gemastered innnerhalb 2 ½ Tagen. Wir ließen es in Sacramento (Pus Cavern) von einem Typ namens Joe Jonston aufnehmen. Er macht seine Sache wirklich verdammt gut! Er hat auch unser Album „Pray for Death“ aufgenommen, unser Live Album, das wir bald veröffentlichen werden.

Ihr habt 7,5 Punkte von meiner Seite aus bekommen und der größte Kritikpunkt ist und bleibt einfach die kurze Spielzeit. Nur 19 Minuten...das ist doch wirklich zu wenig. Warum ist das Album nicht länger und warum sind Hardcore-Alben meistens so kurz?

Es ist eben ein Hardcore-Album! Es ist kurz, einfach, brutal und auf den Punkt gebracht kein Bullshit! Ich denke man kann einfach sagen, wo der Grund für die Kürze des Albums liegt. Es liegt an dem textlichen Inhalt der Songs. Wir wollten einfach ein wirklich tiefsinniges Hardcore Album, bei dem jeder Titel ehrlich und wahrhaftig mit dem umgeht, was wir fühlen und lieben, kein Album, dass sich mit den heutzutage üblichen „Standards“ auseinandersetzt. Wir hatten noch mehr Titel für das Album geschrieben, aber wir haben sie außen vor gelassen, weil wir fühlten, dass es nicht die Besten von der ganzen Reihe an Songs, die wir zur Verfügung stehen hatten, gewesen sind und sie nicht so gut zu den anderen Nummern passten. Wir haben einfach ein ehrliches Hardcore Album gemacht, egal ob es nun 19 Minuten, 5 Minuten oder 3 Stunden lang ist.

Seid ihr zufrieden mit dem Album oder gibt es einige Titel, die euch vielleicht nicht so gut gefallen?

Wir sind sehr zufrieden damit und auch mit dem Erfolg, den es uns seit der Veröffentlichung beschert hat. Wir mögen alle Songs, aber wir spielen nicht alle Live. Einige Titel sind „Album Titel“, die eher auf die Cd passen, als in das Set, das wir auf unserer aktuellen Tour spielen. Das bedeutet aber nicht, dass wir sie niemals spielen werden. Zwischen den Tours wechseln wir das Set und werfen die neuen und alten Songs durcheinander. Im Endeffekt sind aber die Meisten dann doch von „The King is Dead“.

Könnt ihr unseren Lesern erklären, was sich hinter dem Namen “West Coast Worldwide” verbirgt?

Es ist ein Beitrag an „der Bewegung“ der heutigen Hardcoreszene. „Westcoast Worldwide“ ist der Treffpunkt, an dem wir Shows spielen oder die Heimat unserer Plattenfirma, bei der wir unsere Alben veröffentlichen etc. All das ist unser Beitrag „zur Bewegung“, um die Hardcoreszene an der Westküste und auf der gesamten Welt am Leben zu halten.

Wenn ich eure Cd mit anderen Hardcore Alben vergleich, erscheint mir euer Stil doch recht abwechslungsreich. Gibt es etwas, das eurer Meinung nach die HOODS besser macht, als andere Hardcore Bands?

Ich möchte nicht sagen, dass wir besser wären als irgendjemand anderes, weil ich mich sonst sicherlich wie ein verdammt bekacktes Arschloch anhören würde. Wir versuchen nur ehrliche Hardcoresongs über die ganze Scheiße, durch die wir jeden Tag in unserem Leben gehen, zu schreiben. Wir stopfen nicht irgendeinen blöden Fantasybullshit in unsere Lyrics und schreiben keine 20 Minuten langen Epic Butt Rock Hymnen. Wir bleiben bei der Wahrheit, direkt und auf den Punkt. Wenn sich unsere Hörer mit den Songs identifizieren und all das nachvollziehen können, dann ist das ein großartiges Gefühl für uns. „If they think it sucks, I couldn't really give a fuck.”

Was hat dieser emotionale Ausbruch “26 Seconds of Hate” in der Mitte des Albums zu bedeuten? Hattet ihr an diesem Tag schlechte Laune?

Es sind einfach nur 26 Sekunden die sagen, wie sehr es uns am Arsch vorbei geht, welchen Bullshit irgendwer da draußen zu sagen hat. Haut ab und erzählt die Scheiße woanders, es kümmert uns nicht, wer ihr seid oder was ihr zu sagen habt.

Mögt ihr diesen “New Wave of American Heavy Metal”? Ich denke, ihr seid eher im Old School Hardcore verankert...

Ich kann nicht grad von mir behaupten, dass ich mich mit dem ganzen New Metal Scheiß da draußen auskennen würde, weil für mich alles irgendwie gleich klingt. Es scheint so, als würden die meisten Metalcore Bands nur versuchen den gleichen Song zu schreiben und die selbe Band zu sein. Es gibt sicherlich genügend gute Bands da draußen, versteht mich nicht falsch, aber die meisten dieser neuen Bands klingen schlussendlich einfach genau wie all die verdammte Scheiße, die ich schon tausendmal vorher gehört habe.

Die Hardcoreszene in Deutschland ist nicht so groß wie die in den USA. Für viele Leute seid ihr relativ unbekannt. Habt ihr Hoffnungen, dass sich das mit „The King is Dead“ ändern wird und ihr mehr Fans bekommt?

Das ist bereits geschehen. Seitdem wir von unserer letzten Europatour in die Staaten zurückgekehrt sind, haben wir einen riesigen Haufen von positivem Feedback und Aufforderungen bekommen, wieder nach Europa zurückzukehren. Als dann das Album veröffentlicht wurde, erhielten wir mehr Feedback, Emails, Anerkennung über Message Boards usw. aus Europa, als von unseren Fans hier in Amerika. Wir schätzen das sehr und lieben es bei euch da drüben!

Könntet ihr erklären, warum die Hardcoreszene in den USA so viel größer ist als hier?

Da wäre ich mir gar nicht so sicher. Ich denke ein Grund könnte sein, dass größere Hardcorebands von hier kommen, aber so langsam aber sicher trifft das auch auf Europa zu und in diesem Moment sieht es sogar so aus, als würde sich diese Situation umkehren.

Wie waren eigentlich die ersten Reaktionen über euer neues Album?

Wir waren uns wirklich nicht sicher, was wir erwarten sollten, als unser Album raus kam. Es war nicht so wie die meisten Hardcorealben, die sonst so veröffentlicht werden. Es offenbart eine Menge Old School Hardcore und Street Punk Einflüsse und nicht sehr viele Bands zeigen einen solchen Stil in ihren Songs. Wir waren nicht sicher, ob die Kids damit klar kommen würden, wenn wir diesen alten Stil in unserer neue Musik einbauen würden. Aber anscheinend hat es allen super gefallen und das Album hat uns sehr gut getan.

Was können eure Fans in Zukunft von euch erwarten? Neues Material? Eine Europatour?

Wir touren uns dauerhaft unsere Ärsche auf! Für 2006 ist es unser Ziel, 310 Shows zu spielen. Wir sind vor kurzem erst von einer langen und erfreulichen Tour mit unseren Labelkollegen Shattered Realm, Donnybrook und Black My Heart zurückgekehrt und werden in 5 Tagen schon wieder eine komplette U.S. Tour mit unseren Freunden Palehorse, Folsom und Will to Live machen. Im Mai und Juni werden wir nach Europa zurück kommen, dann werden wir durch Mexiko touren und schließlich ein paar Auftritte in Australien und Japan ausprobieren. Wir haben vor kurzem erst eine Live CD aufgenommen, die wir bald auf CD und DVD veröffentlichen wollen und unser Musikvideo zum Song „The King is Dead“ wird bald beim MTV 2 Headbanger´s Ball gezeigt. Wir haben auch noch zwei weitere Videos zu „Coward“ und „26 Seconds of Hate“ gedreht und haben außerdem noch zwei brandneue Songs für das nächste Album fertig geschrieben. Wir planen aber nicht, das neue Album so schnell zu veröffentlichen. Das Songwriting soll nicht so stark unter Druck gesetzt werden, aber vielleicht werden wir eine kleine Preview auf einer Show oder so machen.

Wer schreibt eure Texte und was wollt ihr genau damit aussagen?

Mike Hoods hat die meisten Lyrics auf diesem Album geschrieben, sonst Ben Garcia. Die Lyrics auf „The King is Dead“ sind ein Produkt von 10 Jahren, in denen sich unsere Band vielen Prüfungen und schwierigen Momenten (Line Up Wechsel, Labelprobleme etc.) auseinandersetzen musste. Es schien so, als hätten wir so viel Pech wie sonst niemand und ein Problem folgte dem Nächsten. Aber all diese Scheiße hat uns schließlich dabei geholfen, einige der tiefgründigsten und ehrlichsten Songs zu schreiben, die wir jemals hatten. Es scheint so, als würden die schlechtesten Zeiten das beste aus unserer Musik herausholen. Wir haben einfach über die Scheiße geschrieben, die uns in unseren Leben passiert ist, also richtige Scheiße! Und es zeigt sich in unserer Musik, dass wir alles so meinen, wie wir es sagen.

Habt ihr einen Lieblingssong auf dem Album?

Mein Lieblingstitel ist „Coward“. Er ist direkt, es macht mir Spaß ihn zu spielen, die Kids rasten dabei aus und ich liebe es, wie wir das verdammte „I Own You“ Breakdown am Ende des Songs eingesetzt haben!

Wer sind eure musikalischen Vorbilder?

Musikalisch haben wir sicherlich mehr, als nur Old School Einflüsse. Z.B. Cro-Mags, Cold as Life, Warzone, Bad Brains und die Sex Pistols. Aber wir versuchen die Musik so einzigartig wie möglich zu halten und uns nicht von unseren Einflüssen leiten zu lassen. Also nicht so, als ob wir jemand kopieren würden.

Seid ihr auch Freunde in eurer Freizeit oder trennt ihr das strikt voneinander?

Wir hängen alle noch miteinander rum nach der Arbeit. Mal gehen wir zusammen essen oder in eine Bar, machen den ganzen Scheiß eben zusammen. Das passiert natürlich häufiger, wenn wir auf Tour sind, als wenn wir zuhause sind. Wir haben alle genügend persönliche Scheiße um die Ohren, auf die wir achten müssen, versuchen aber so oft es geht etwas zusammen zu unternehmen, wenn wir nicht auf Tour sind.

Und hier die üblichen drei Fragen, die nichts mit Metal zu tun haben:

1. Mit wem würdet ihr gern mal in die Badewanne steigen?


Mit der Schauspielerin Hillary Duff, jetzt wo sie 18 ist...(ruf mich an, baby!)

2. Was ist der schlimmste Song aller Zeiten?

Alles was Courtney Love geschrieben hat...

3. Was nehmt ihr mit auf eine einsame Insel? (Drei Dinge)

Hillary Duff, meine Videokamera und meinen Laptop mit wireless Internet. Ich nutze alle drei Dinge gemeinsam und mache ein Vermögen!

Okay, damit sind wir am Ende des Interviews. Habt ihr ein paar letzte Worte für eure Fans?
Checkt mal diese Webseiten! Da steht alles, was ihr braucht:
www.myspace.com/sactohoods
www.hoodsarmy.com
und außerdem noch diese Bands:
www.myspace.com/onawarpath (Cd ist grad erst über unser Label erschienen, Westcoast Worldwide Records)
www.myspace.com/folsom (ein weitere Westcoast Worldwide Artist, mit dem wir touren)
www.myspace.com/willtolivehc (Brutaler Texas Hardcore, mit dem wir touren)
www.myspace.com/palehorse (Connetticut hardcore mit einem Sound, ähnlich wir Ringworm)
jegliche Fragen könnt ihr an Mike schicken : www.myspace.com/mikehood xhatex@earthlink.net oder zu mir (Whiteboy Ben): www.myspace.com/whiteboyben MeBphat@aol.com
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