Mit Whisky-Cola habe ich bisher aber gute Erfahrungen gemacht.
Interview mit Rotten Sound
Grindcore aus Finnland - Vaasa
Grindcore aus Finnland - Vaasa
10 Uhr morgens ist sicherlich nicht die Zeit, die zu ausgelassenen Frage-Antwort-Spielen verleitet und so klingt der Titel einmal mehr reißerischer als der Inhalt tatsächlich ist. Sänger Keijo der Finnischen Grindexperten Rotten Sound antwortete aber durchaus willig und rief mich von seiner Arbeit aus an:
Zuerst: Ihr seid gerade zurück von der „Grind Your Face Off“-Tour durch Europa. Kannst du uns ein paar Eindrücke schildern?
Oh, wie es war? Wir sind nicht mit großen Erwartungen rangegangen, schließlich war dies unsere erste Headliner-Tour. Es ist aber besser gelaufen, als wir dachten. Die letzte Tour durch Europa liegt auch schon drei Jahre zurück, insofern wussten wir nicht, was uns erwartet. Dann war es aber wirklich großartig, die ganzen Leute zu treffen und die Konzerte zu spielen. Die erwarteten Katastrophen sind dann auch zum Glück ausgeblieben.
Was hat dir denn besser gefallen, die Tour durch Amerika oder durch Europa?
Die durch Europa war definitiv besser, alleine schon, weil wir in Amerika kein Bier bekommen haben. Das ist etwas, das wir einfach auf Tour brauchen. In Europa wird man von den Veranstaltern auch mehr als Künstler respektiert. In Amerika hatte man stets das Gefühl, dass man den Clubbesitzern mehr als dankbar sein muss, weil sie einen bei sich spielen lassen.
Ihr habt auch ein paar Auftritte in Deutschland gespielt, wenn es auch ein paar mehr sicherlich hätten sein können. Wie waren hierzulande die Reaktionen?
Es lief schon gut. Wir haben in einigen großen Städten wie Berlin oder München gespielt, wobei Hamburg sicherlich auch nicht schlecht gewesen wäre. Hat definitiv Spaß gemacht und wir werden auch so schnell wie möglich wiederkommen.
Wie sehen denn eure Pläne für 2006 aus? Ihr spielt auf dem Party.San aber mehr kann ich eurer Website nicht entnehmen.
Momentan sind wir dabei für die Festivals zu planen. Neben dem Party.San sind wir bereits für ein Festival in Tschechien und für eins in Frankreich bestätigt. Am Ende werden es wohl 5 bis 10 Festivals werden, auf denen wir aufschlagen werden. Ansonsten natürlich einige finnische Festivals. Gerne hätten wir dieses Jahr auf dem With Full Force gespielt, aber da ist ja bekanntlich das Party.San...
Du weißt aber schon, dass das With Full Force um einiges mehr Leute zieht?
Ja, das ist richtig. Aber wir haben das mit dem Party.San ja eher klar gemacht und dann halten wir uns selbstredend auch dran. Es ist dann so vereinbart, dass wir im nächsten Jahr auf dem With Full Force spielen werden und das ist ja auch ein guter Kompromiss. Außerdem sind kleine Festivals nicht unbedingt von Nachteil...
Seid ihr eigentlich schon am Songwriting für ein neues Album?
Da kann ich eigentlich nicht soviel drüber erzählen. Wir werden erst einmal eine EP rausbringen, schließlich müssen wir auch erstmal ein neues Studio ausprobieren. Das ist schon eine wichtige Sache, da es bei Mieszko ja trauriger Weise nicht mehr geht. Gegen Ende des Jahres werden wir dann sehen, wie es läuft und dann wohl in 2007 ein neues Album angehen. Die EP werden wir im April aufnehmen und alles weitere ergibt sich dann.
Eine weitere Tour wäre natürlich schön, vor allem nach Deutschland würden wir gerne nochmal, aber da gibt es noch keine konkreten Pläne.
Ich würde gerne ein wenig mit dir über die Texte auf „Exit“ reden. Diese sind ja nun sehr sozialkritisch und ablehnend gegenüber dem Lebensstil, den wir hier in der westlichen Welt führen. Engagierst du dich in einer Partei oder in karitativen Einrichtungen?
Diese politische Sache ist uns sehr wichtig. Man darf das sicherlich auch nicht falsch verstehen. Ich mag Finnland und seine Natur, aber auch Deutschland. Es geht dabei mehr um den „American Way Of Life“, diese Fixierung auf Geld. In einer Partei bin ich nicht, was aber daran liegt, dass ich bisher keine Partei oder einen Politiker gefunden habe, die meine Meinung adäquat vertritt. Es ist vor allem die Sache mit dem Naturschutz, der ich große Bedeutung beimesse, die aber in Finnland nicht in dem Maße vertreten ist, wie es eigentlich notwendig wäre. Es ist ja auch die Frage, warum es reiche Länder wie die Schweiz oder Schweden es geschafft haben, seit Jahrhunderten keinen Krieg zu führen und ihre Umwelt zu schützen.
Hast du denn eine Meinung zum angeblichen Konflikt zwischen der westlichen Welt und der Gemeinschaft der Muslime?
Das Problem für mich ist, dass beide Seiten mehr oder weniger Offen mit Gewalt agieren. Wenn man über Religionen spricht, sollte man das mit sehr viel Bedacht und Respekt tun. Es ist jedoch völlig absurd, dass von einigen Menschen angenommen wird, dass ganz Skandinavien für diese Karikaturen zu verantworten sind. Da wird gar kein Unterschied gemacht, ob es sich dabei um Dänemark, Finnland oder Schweden handelt. Es handelt sich dabei schließlich um verschiedene Länder mit unterschiedlichen Gesellschaften. Insofern fehlt mir bereits dort eine differenzierte Betrachtungsweise.
Um kurzfristig umzuschwenken: Trainierst du deine Stimme und wenn ja, auf welche Art und Weise?
Ja, das mache ich durchaus. Man muss schon sehr aufpassen, wenn man auf Tour ist, dass man seine Stimmbänder nicht beschädigt. Ich habe inzwischen durchaus gelernt, wie ich mit meiner Stimme umgehen muss, damit diese die abendlichen Strapazen überstehen kann. Man muss auch ein wenig beim Trinken darauf achten, dass man da das richtige Zeug nimmt. Mit Whisky-Cola habe ich bisher aber gute Erfahrungen gemacht. Auf was man definitiv verzichten sollte, ist rauchen.
Könntest du unseren Lesern eine kleine Kostprobe deines Könnens geben? Ich würde davon dann ein nettes mp3 machen.
Oh, das ist gerade sehr schlecht. Ich sitze hier momentan in einem Konferenzraum auf der Arbeit und meine Kollegen wären wahrscheinlich nicht so begeistert davon. Abgesehen davon brauche ich wohl meine Band und ein Mikrofon, ansonsten käme ich mir doch etwas komisch vor.
Unsere Leser werden enttäuscht sein.
Tur mir echt Leid!
Gut, dann möchte ich mich für dieses Interview bedanken, die einen schönen Tag, ein erfolgreiches Jahr wünschen und die die letzten Wort überlassen.
Dir auch eine Dankeschön für das Interview. Wenn ihr uns noch nicht kennt, dann besucht unsere Website (www.rottensound.com) und check die Mp3s und Videos an und wenn es euch gefällt, dann würde es mich freuen, wenn wir euch bei einem Konzert sehen werden. Man sieht sich!
Oh, wie es war? Wir sind nicht mit großen Erwartungen rangegangen, schließlich war dies unsere erste Headliner-Tour. Es ist aber besser gelaufen, als wir dachten. Die letzte Tour durch Europa liegt auch schon drei Jahre zurück, insofern wussten wir nicht, was uns erwartet. Dann war es aber wirklich großartig, die ganzen Leute zu treffen und die Konzerte zu spielen. Die erwarteten Katastrophen sind dann auch zum Glück ausgeblieben.
Was hat dir denn besser gefallen, die Tour durch Amerika oder durch Europa?
Die durch Europa war definitiv besser, alleine schon, weil wir in Amerika kein Bier bekommen haben. Das ist etwas, das wir einfach auf Tour brauchen. In Europa wird man von den Veranstaltern auch mehr als Künstler respektiert. In Amerika hatte man stets das Gefühl, dass man den Clubbesitzern mehr als dankbar sein muss, weil sie einen bei sich spielen lassen.
Ihr habt auch ein paar Auftritte in Deutschland gespielt, wenn es auch ein paar mehr sicherlich hätten sein können. Wie waren hierzulande die Reaktionen?
Es lief schon gut. Wir haben in einigen großen Städten wie Berlin oder München gespielt, wobei Hamburg sicherlich auch nicht schlecht gewesen wäre. Hat definitiv Spaß gemacht und wir werden auch so schnell wie möglich wiederkommen.
Wie sehen denn eure Pläne für 2006 aus? Ihr spielt auf dem Party.San aber mehr kann ich eurer Website nicht entnehmen.
Momentan sind wir dabei für die Festivals zu planen. Neben dem Party.San sind wir bereits für ein Festival in Tschechien und für eins in Frankreich bestätigt. Am Ende werden es wohl 5 bis 10 Festivals werden, auf denen wir aufschlagen werden. Ansonsten natürlich einige finnische Festivals. Gerne hätten wir dieses Jahr auf dem With Full Force gespielt, aber da ist ja bekanntlich das Party.San...
Du weißt aber schon, dass das With Full Force um einiges mehr Leute zieht?
Ja, das ist richtig. Aber wir haben das mit dem Party.San ja eher klar gemacht und dann halten wir uns selbstredend auch dran. Es ist dann so vereinbart, dass wir im nächsten Jahr auf dem With Full Force spielen werden und das ist ja auch ein guter Kompromiss. Außerdem sind kleine Festivals nicht unbedingt von Nachteil...
Seid ihr eigentlich schon am Songwriting für ein neues Album?
Da kann ich eigentlich nicht soviel drüber erzählen. Wir werden erst einmal eine EP rausbringen, schließlich müssen wir auch erstmal ein neues Studio ausprobieren. Das ist schon eine wichtige Sache, da es bei Mieszko ja trauriger Weise nicht mehr geht. Gegen Ende des Jahres werden wir dann sehen, wie es läuft und dann wohl in 2007 ein neues Album angehen. Die EP werden wir im April aufnehmen und alles weitere ergibt sich dann.
Eine weitere Tour wäre natürlich schön, vor allem nach Deutschland würden wir gerne nochmal, aber da gibt es noch keine konkreten Pläne.
Ich würde gerne ein wenig mit dir über die Texte auf „Exit“ reden. Diese sind ja nun sehr sozialkritisch und ablehnend gegenüber dem Lebensstil, den wir hier in der westlichen Welt führen. Engagierst du dich in einer Partei oder in karitativen Einrichtungen?
Diese politische Sache ist uns sehr wichtig. Man darf das sicherlich auch nicht falsch verstehen. Ich mag Finnland und seine Natur, aber auch Deutschland. Es geht dabei mehr um den „American Way Of Life“, diese Fixierung auf Geld. In einer Partei bin ich nicht, was aber daran liegt, dass ich bisher keine Partei oder einen Politiker gefunden habe, die meine Meinung adäquat vertritt. Es ist vor allem die Sache mit dem Naturschutz, der ich große Bedeutung beimesse, die aber in Finnland nicht in dem Maße vertreten ist, wie es eigentlich notwendig wäre. Es ist ja auch die Frage, warum es reiche Länder wie die Schweiz oder Schweden es geschafft haben, seit Jahrhunderten keinen Krieg zu führen und ihre Umwelt zu schützen.
Hast du denn eine Meinung zum angeblichen Konflikt zwischen der westlichen Welt und der Gemeinschaft der Muslime?
Das Problem für mich ist, dass beide Seiten mehr oder weniger Offen mit Gewalt agieren. Wenn man über Religionen spricht, sollte man das mit sehr viel Bedacht und Respekt tun. Es ist jedoch völlig absurd, dass von einigen Menschen angenommen wird, dass ganz Skandinavien für diese Karikaturen zu verantworten sind. Da wird gar kein Unterschied gemacht, ob es sich dabei um Dänemark, Finnland oder Schweden handelt. Es handelt sich dabei schließlich um verschiedene Länder mit unterschiedlichen Gesellschaften. Insofern fehlt mir bereits dort eine differenzierte Betrachtungsweise.
Ja, das mache ich durchaus. Man muss schon sehr aufpassen, wenn man auf Tour ist, dass man seine Stimmbänder nicht beschädigt. Ich habe inzwischen durchaus gelernt, wie ich mit meiner Stimme umgehen muss, damit diese die abendlichen Strapazen überstehen kann. Man muss auch ein wenig beim Trinken darauf achten, dass man da das richtige Zeug nimmt. Mit Whisky-Cola habe ich bisher aber gute Erfahrungen gemacht. Auf was man definitiv verzichten sollte, ist rauchen.
Könntest du unseren Lesern eine kleine Kostprobe deines Könnens geben? Ich würde davon dann ein nettes mp3 machen.
Oh, das ist gerade sehr schlecht. Ich sitze hier momentan in einem Konferenzraum auf der Arbeit und meine Kollegen wären wahrscheinlich nicht so begeistert davon. Abgesehen davon brauche ich wohl meine Band und ein Mikrofon, ansonsten käme ich mir doch etwas komisch vor.
Unsere Leser werden enttäuscht sein.
Tur mir echt Leid!
Gut, dann möchte ich mich für dieses Interview bedanken, die einen schönen Tag, ein erfolgreiches Jahr wünschen und die die letzten Wort überlassen.
Dir auch eine Dankeschön für das Interview. Wenn ihr uns noch nicht kennt, dann besucht unsere Website (www.rottensound.com) und check die Mp3s und Videos an und wenn es euch gefällt, dann würde es mich freuen, wenn wir euch bei einem Konzert sehen werden. Man sieht sich!