Rotten Sound - Exit

Rotten Sound - Exit
Grindcore
erschienen am 07.02.2005 bei Spinefarm Records
dauert 28:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Exit
2. Burden
3. Sell Your Soul
4. V.S.A.
5. Follow
6. Maggots
7. Slave
8. Mass Suicide
9. Soil
10. Fail And Fall
11. Greed
12. Slay
13. Western Cancer
14. Nation
15. Havoc
16. Traitor
17. XXI
18. The Weak

Die Bloodchamber meint:

Endlich ist es da! Skandinaviens Finest in Sachen Grind Core meldet sich gewohnt lautstark und mit Gewehrlutschi aufm Cover zurück. Dass der Kerl sich lieber für den Schießprügel als für Exit entscheidet, um sich die Birne freizublasen, kann man eigentlich nur bedauern. Mit 18 Tracks in etwas unter einer halben Stunde zeigt das Grindrudel, dass Zurückstecken nicht gerade zu den Stärken in diesem Genre gehört. Musikalisch ist die Band dann auch auf dem Weg geblieben, der „Murderworks“ zu einem Meisterwerk der hartgängigen Holzkunst machte. Scharfe Riffs treffen auf extraterrestrisches Drumming treffen auf Brülltherapie treffen auf eine bratzige Hochglanzproduktion.
Die Schwerpunkte wurden indes neu gesetzt, was notwendig war, um sich nicht zu wiederholen. Zum einen klingt die Produktion des Schlagzeugs nun ein bisschen differenzierter, was man besonders am Bassdrumsound heraushören kann. Insgesamt wurde vom kürzlich in Thailand bei der Flutkatastrophe verstorbenen Producer und Nasum-Mainman Mieszko Talarczyk auch ein bisschen die Schärfe genommen, was mir persönlich nicht so ganz schmecken mag. Dafür verwöhnt der brutalste Basssound der letzten Zeit mit abgrundtiefer Stimmung und geiler Verzerrung.
Zum anderen sind die Songs durch viele neue Grooves von Kai Hahto vielfältiger und musikalisch interessanter geworden. Hier lassen sich einige Anleihen an Bands wie Misery Index finden, die Rotten Sound sehr gut zu Gesicht stehen. „Burden“ oder der „Western Cancer“, die sich auch auf der Website der Band anchecken lassen, zeigen diese Entwicklung deutlich auf und gehören neben „Nation“ und „Havoc“ zu meinen Favoriten auf Exit. Jeder Song ist aber hörenswert und trägt seinen Teil dazu bei, dass Rotten Sound ein verdammt geiles Grind Album eingespielt haben. Murderworks bleibt für meine Begriffe jedoch unangetastet an der Spitze stehen, da dort der Sound einfach perfekt ist und die Songs eine Spur rotziger und spontaner wirken (was sich laut der Band auch durch die unterschiedlichen Längen in den Writing-Prozessen erklären lässt). Letztlich ist es aber Geschmacksache. Kein Freund modernen Grinds wird einen Bogen um Exit machen können, dafür ist diese Band einfach zu gut.
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