Bäumchen wechsle Dich, oder wie am Ende doch noch was Packendes dabei rauskommt! - Dãm im Gespräch
Interview mit Dam
Death Metal aus Großbritannien
Death Metal aus Großbritannien
Für mich die größte musikalische Überraschung im Jahre 2005 kam aus London! Eher zufällig stieß ich während der letztjährigen DECAPITATED/GOREROTTED Tour auf Dãm, das Londoner Quartett eröffnete den Abend und es zog mir sofort die Beine weg…eine wirklich geile Death Metal Band, die trotzdem irgendwie anders klang. Zu Hause die CD reingetan kam dann der richtige Hammer. PURITY [THE DARWINIAN PARADOX] ist für mich mit ganz weitem Abstand das Album 2005. Es schafft etwas, was ich im Death Metal noch nicht in der Form verspürt hab. Es ist ein hochemotionales, sehr stimmungsvolles Album. Wenn man bedenkt, dass eben dieses Album gerade mal das Erstlingswerk ist, kann man noch einiges für die Zukunft erwarten. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, diese zu Unrecht noch relativ unbekannte Band vorzustellen und schickte deshalb ein paar Fragen zu Nathanael Underwood, seines Zeichens Gitarrist, Sänger und Gründungsmitglied von Dãm.
Hi Nathanael, würdest Du bitte so freundlich sein, uns einen Überblick über die bisherige Bandgeschichte zu vermitteln!
Als ich 1997 nach London zog, traf ich diesen Typen aus München, Ron, er konnte Schlagzeug spielen wie eine wild gewordene Doublebass-Dampfwalze. Er war schon etwas schräg, aber wir hatten einen sehr ähnlichen Musikgeschmack, also taten wir uns zusammen und gründeten die Band, wir fanden einen Bassisten, spielten ein paar Shows, Mitte 1999 trieben wir unser Unwesen unter dem Namen „MYMINDISYOUR HELL“.
Im Jahre 2000 zogen die beiden weg und ich stand nun vor der Aufgabe, neue Leute zu finden. Alles fing wieder an, als ich unseren derzeitigen Drummer Jaime Gomez traf. Er spielt einen total anderen Stil und öffnete somit auch neue künstlerische Möglichkeiten, wir konzentrierten uns nun verstärkt aufs Stücke schreiben und das Demo „COME TO DUST“ war das Ergebnis. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir auch mit Ben erstmals einen zweiten Gitarristen. Wir nahmen die Drums auf, bevor sich Jaime für 10 Monate Richtung Kolumbien, seiner Heimat, verabschiedete, so hatte ich genug Zeit, den Rest aufzunehmen und mit Hilfe unseres Freundes Eneko das Ding dann auch zu mischen.
Als Gomez zurückkam hatten wir mit Lal bereits einen neuen zweiten Mann an der Gitarre und bald darauf fanden wir auch jemanden, der den freien Bassistenjob übernahm. Wir begannen wirklich große Fortschritte zu machen und legten die Grundlage zu dem, was wir heute als unsern Sound bezeichnen, das Demo CITY OF ENVY entstand, erstmals mit gescheiter Studiozeit in einem gescheitem Studio.
Letztendlich wurde es Zeit, auch mal den Arsch hoch zu bekommen, also packten wir nette, kleine Promopäckchen und versendeten sie an diverse Label (auch an CANDLELIGHT), jedoch ohne zählbaren Erfolg!
Daniel kam als fester Bassist in die Band und Drummer Jaime verabschiedete sich, jedoch holten wir keinen neuen Drummer, sondern einen neuen Bassisten, Erik, Daniel nahm stattdessen hinter der Schießbude platz. Wir versendeten neue Promos, dieses mal nicht an Candlelight, aber an NAP, dem Label von Samoth von EMPEROR, er mochte, was er hörte, nahm aber zu dieser Zeit keine neuen Bands unter Vertrag, aber er empfahl uns an CANDLELIGHT, E-Mails gingen hin und her, das gleiche Demo wurde noch mal zugeschickt und letztendlich wurden wir im November 2004 von CANDLELIGHT unter Vertrag genommen.
PURITY kam 2005 raus, wir wurden nun zum Quintett mit Jaime zurück an den Drums und Daniel am Bass, Erik verließ uns, wir tourten dann mit Daniel am Bass und Dan von TED MAUL für 2 Wochen ebenfalls am Bass und für ein paar Shows an der 3. Gitarre.
Das Material für das neue Album ist fast komplett fertig, eventuell tauschen wir Lal und Daniel hin und her, nur so zum Spaß…
Meine Güte, war ganz schön Bewegung bei Euch, ich hoffe, dass ihr jetzt auch mal zur Ruhe kommt! Du hast das PURITY Album erwähnt, erzähl uns bitte, um was es bei dem Album geht, ich habe das Gefühl, dass sich eine starke Verbindung zwischen den einzelnen Texten gibt, selbst wenn sie zu sehr unterschiedlichen Zeiten entstanden sind, für mich stellt es sich als eine Art dunkel-intellektuelles Konzeptalbum dar.
Grundsätzlich tendieren die Texte dazu, sich mit der menschlichen Natur auseinanderzusetzten , das Individuum im Verhältnis zur Welt, zu Träumen oder zu Parallelen bzw. Mustern, die in abstrakter oder konkreter Form mit verschiedenen Aspekten des Daseins umgehen und was als Wirklichkeit wahrgenommen werden kann. Ich denke, dass ist ein immer wiederkehrendes Thema. Letztlich gibt es keine feste Art und Weise zu schreiben, viele Texte, die es aufs Album geschafft haben, sind vor den Kompositionen entstanden, und wurden dann passend zur Musik in die Songs eingearbeitet.
Andere Sachen entstanden jedoch anders! Hin und wieder begleite ich stimmlich die Musik und die ersten Worte sind erst mal Schwachsinn, der spontan aus meinem Mund fällt. Mit der Zeit entstehen dann mögliche Themen. Manchmal entsteht ein lyrisches Gerüst aus dieser Spontanität und mit etwas Arbeit bildet sich dann sogar etwas Sinnvolles. Solche Texte funktionieren meist ohne die Musik überhaupt nicht, weil sie oft mit der heißen Nadel gestrickt wurden und stark dem Fluß und der Struktur des Songs folgen.
Erstaunlich gut ins lyrische Konzept passt das SHAKESPEARE Gedicht „Come to Dust“, warum habt Ihr diesen Text bebildert?
Ich las dieses Gedicht über Verlust und Tod. Es war ein sehr dunkles Stück und ich begann mir Gedanken über einzelne Zeilen im Zusammenhang mit dem Song zu machen, an dem wir grad arbeiteten. Es funktionierte gut und so haben wir die Idee beibehalten. Wir haben eine kleine Veränderung in Form einer Wiederholung für den Refrain eingearbeitet, ich glaube, es wird ihn nicht stören.
Ich weiß Du bist ein spiritueller Mensch, in welcher Weise beeinflusst das das Erarbeiten von Liedern und Texten und wie ist das Verhältnis zwischen Text und Musik? Würdest Du sagen, es ist ausgewogen oder was ist wichtiger?
Irgendwie glaube ich, dass zu wirklicher Kunst auch gehört, sich in ein spirituelles Kontinuum zu begeben und es durch sich sprechen zu lassen, aber ich weiß nicht, in welcher Weise es das Arbeiten verändert.
Natürlich ist die Musik wichtiger. Musik sind pure, ungefilterte Emotionen, Texte versuchen diese Gefühle in Worte zu pressen und geben einen kleinen Anhaltspunkt, wie diese aussehen.
Dãm ist eine sehr gemischter Haufen, mit Leuten, die ihre Wurzeln überall auf dem Erdball haben, Jaime ist Kolumbianer, Lal hat asiatische Wurzeln und Daniel und Du, Ihr seid Engländer bzw. habt einen europäischen Hintergrund! Was ist schwierig an dieser Konstellation und was meinst Du ist ein Vorteil?
Ich mag es eigentlich nicht, mit Klischees zu antworten, aber ich glaube es macht gar keinen Unterschied. Es bedeutet lediglich, dass wir vielleicht mehr und verschiedenere Leute kennen, was uns hilft Kontakte zu knüpfen. Wichtig ist, dass wir vier Individuen sind, die sich für einen kreativen Prozess zusammentun. Was ein wirklicher Unterschied ist, ist der Musikgeschmack, weil der bestimmt, was jeder Einzelne zum Ganzen beiträgt.
Eure Musik wird oft mit Bands wie AT THE GATES oder CARCASS verglichen, sind sie Euer Hauptinspiration oder gibt es ganz andere, wichtige Einflüsse?
Alles was ich höre beeinflusst mich, wenn’s auch manchmal im Unterbewussten passiert, ich glaube, dass das bei allen in der Band so ist! Ich denke, die oben genannten Bands waren sehr prägend für mich, als ich mit dem Gitarrenspiel begann. Aufgrund unserer Gitarrenstimmung und unseres Gitarrensounds bewegen wir uns schon in deren Nachbarschaft. Es wäre jedoch nicht fair, die Band darauf zu reduzieren, es gibt genug andere Bands, die uns hin und wieder in unserem kreativen Prozess beeinflussten, DEATH; GRAVE, ENTOMBED, BATHORY, CELTIC FROST oder KYUSS, um nur ein paar zu nennen.
Das habe ich auch nicht, viel mehr ist für mich das PURITY (THE DARWINIAN PARADOX) Album DAS Album im Jahre 2005, irgendwie scheint es, als ob Ihr relativ bekannte Zutaten genommen, jedoch etwas völlig eigenständiges geschaffen habt! Was können wir vom neuen Material erwarten und gibt es schon irgendwelche Planungen?
Es freut mich, dass Dir das Album gefallen hat. Das neue Material bringt neue Schattierungen zu unserem Sound und erweitert diesen, wobei wir den Grundtenor unserer Musik beibehalten. Ich denke, es ist sehr gutes Material und ich weiß, dass wir mehr als glücklich damit sind. Wieder ein Interviewklischee, es ist brutaler und hat dabei noch mehr Groove. Wir beginnen morgen mit den Aufnahmen! Veröffentlichungstermine gibt’s noch nicht, ich gehe davon aus, dass das Album Anfang 2007 rauskommt.
Wie siehts mit Konzerten aus? Ich weiß, ihr hattet eine einmonatige Tour mit GOREROTTED und DECAPITATED letzten Herbst und im Frühjahr ein langes Deutschland Wochenende! Was war besonders bemerkenswert oder schräg, an was wirst Du Dich in späteren Zeiten noch erinnern?
Die DECAPITATED Tour war großartig. Wir hatten eine Menge Spaß und die Reaktionen auf uns waren auch sehr gut. Alle Bands, die an dieser Tour beteiligt waren, sind sehr nette Typen und es war sehr entspannt, mit denen unterwegs zu sein. Alles was man sich über GOREROTTED erzählt stimmt…die Furzspäßchen, die Geschichten, das schräge Benehmen, der Suff, bescheuerte Stunteinlagen auf Fähren und Bussen…alles wahr!
Ihr spielt nicht so viele Einzelshows, hat das einen Grund? Wie sieht es mit der Clubszene in Großbritannien aus?
Es ist natürlich wesentlich effizienter während eines Trips mehrere Konzerte zu spielen, es sei denn Du spielst in Deiner Heimatstadt. Die Clubszene hier ist für uns schwieriger als die Kontinentaleuropas, viele Veranstalter ziehen die Bands nur über den Tisch, oder versuchen es und reagieren dann sehr merkwürdig, wenn man sie daran erinnert, daß man erwartet, das sie sich auch an ihren Teil der Vereinbarung halten möchten.
Kannst Du mir britische Bands empfehlen, die evtl. nicht so bekannt sind?
Natürlich gibt es einige gute Bands, gerade hier aus London, Auf alle Fälle solltet Ihr mal INDESINENCE testen, die machen Death Doom Metal und haben bei GOAT OF MENDES RECORDS ihr Album „NOCTAMBULISM“ veröffentlicht. TED MAUL mit ihrem Mix aus Death/Thrash Grooves mit irgendwie abscheulichen Keyboard Sounds und elektronischen Beats sollte man auch mal antesten. Sie haben im FREDMAN STUDIO gerade ihr Album aufgenommen. Leute die innovativen, elektronisch beeinflussten Black Metal mögen, müssen unbedingt CONCEPT antesten und eventuell danach im Netz suchen, ebenfalls aus London und auch sehr talentiert.
Vielen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast, diese Fragen zu beantworten, irgendwelche letzten Worte?
Schaut immer mal auf unsere Internetseiten: www.dam.cjb.net oder www.myspace.com/spiritualvoid
Danke fürs Interview. Stay sick!
Hi Nathanael, würdest Du bitte so freundlich sein, uns einen Überblick über die bisherige Bandgeschichte zu vermitteln!
Als ich 1997 nach London zog, traf ich diesen Typen aus München, Ron, er konnte Schlagzeug spielen wie eine wild gewordene Doublebass-Dampfwalze. Er war schon etwas schräg, aber wir hatten einen sehr ähnlichen Musikgeschmack, also taten wir uns zusammen und gründeten die Band, wir fanden einen Bassisten, spielten ein paar Shows, Mitte 1999 trieben wir unser Unwesen unter dem Namen „MYMINDISYOUR HELL“.
Im Jahre 2000 zogen die beiden weg und ich stand nun vor der Aufgabe, neue Leute zu finden. Alles fing wieder an, als ich unseren derzeitigen Drummer Jaime Gomez traf. Er spielt einen total anderen Stil und öffnete somit auch neue künstlerische Möglichkeiten, wir konzentrierten uns nun verstärkt aufs Stücke schreiben und das Demo „COME TO DUST“ war das Ergebnis. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir auch mit Ben erstmals einen zweiten Gitarristen. Wir nahmen die Drums auf, bevor sich Jaime für 10 Monate Richtung Kolumbien, seiner Heimat, verabschiedete, so hatte ich genug Zeit, den Rest aufzunehmen und mit Hilfe unseres Freundes Eneko das Ding dann auch zu mischen.
Als Gomez zurückkam hatten wir mit Lal bereits einen neuen zweiten Mann an der Gitarre und bald darauf fanden wir auch jemanden, der den freien Bassistenjob übernahm. Wir begannen wirklich große Fortschritte zu machen und legten die Grundlage zu dem, was wir heute als unsern Sound bezeichnen, das Demo CITY OF ENVY entstand, erstmals mit gescheiter Studiozeit in einem gescheitem Studio.
Letztendlich wurde es Zeit, auch mal den Arsch hoch zu bekommen, also packten wir nette, kleine Promopäckchen und versendeten sie an diverse Label (auch an CANDLELIGHT), jedoch ohne zählbaren Erfolg!
Daniel kam als fester Bassist in die Band und Drummer Jaime verabschiedete sich, jedoch holten wir keinen neuen Drummer, sondern einen neuen Bassisten, Erik, Daniel nahm stattdessen hinter der Schießbude platz. Wir versendeten neue Promos, dieses mal nicht an Candlelight, aber an NAP, dem Label von Samoth von EMPEROR, er mochte, was er hörte, nahm aber zu dieser Zeit keine neuen Bands unter Vertrag, aber er empfahl uns an CANDLELIGHT, E-Mails gingen hin und her, das gleiche Demo wurde noch mal zugeschickt und letztendlich wurden wir im November 2004 von CANDLELIGHT unter Vertrag genommen.
Das Material für das neue Album ist fast komplett fertig, eventuell tauschen wir Lal und Daniel hin und her, nur so zum Spaß…
Meine Güte, war ganz schön Bewegung bei Euch, ich hoffe, dass ihr jetzt auch mal zur Ruhe kommt! Du hast das PURITY Album erwähnt, erzähl uns bitte, um was es bei dem Album geht, ich habe das Gefühl, dass sich eine starke Verbindung zwischen den einzelnen Texten gibt, selbst wenn sie zu sehr unterschiedlichen Zeiten entstanden sind, für mich stellt es sich als eine Art dunkel-intellektuelles Konzeptalbum dar.
Grundsätzlich tendieren die Texte dazu, sich mit der menschlichen Natur auseinanderzusetzten , das Individuum im Verhältnis zur Welt, zu Träumen oder zu Parallelen bzw. Mustern, die in abstrakter oder konkreter Form mit verschiedenen Aspekten des Daseins umgehen und was als Wirklichkeit wahrgenommen werden kann. Ich denke, dass ist ein immer wiederkehrendes Thema. Letztlich gibt es keine feste Art und Weise zu schreiben, viele Texte, die es aufs Album geschafft haben, sind vor den Kompositionen entstanden, und wurden dann passend zur Musik in die Songs eingearbeitet.
Andere Sachen entstanden jedoch anders! Hin und wieder begleite ich stimmlich die Musik und die ersten Worte sind erst mal Schwachsinn, der spontan aus meinem Mund fällt. Mit der Zeit entstehen dann mögliche Themen. Manchmal entsteht ein lyrisches Gerüst aus dieser Spontanität und mit etwas Arbeit bildet sich dann sogar etwas Sinnvolles. Solche Texte funktionieren meist ohne die Musik überhaupt nicht, weil sie oft mit der heißen Nadel gestrickt wurden und stark dem Fluß und der Struktur des Songs folgen.
Erstaunlich gut ins lyrische Konzept passt das SHAKESPEARE Gedicht „Come to Dust“, warum habt Ihr diesen Text bebildert?
Ich las dieses Gedicht über Verlust und Tod. Es war ein sehr dunkles Stück und ich begann mir Gedanken über einzelne Zeilen im Zusammenhang mit dem Song zu machen, an dem wir grad arbeiteten. Es funktionierte gut und so haben wir die Idee beibehalten. Wir haben eine kleine Veränderung in Form einer Wiederholung für den Refrain eingearbeitet, ich glaube, es wird ihn nicht stören.
Ich weiß Du bist ein spiritueller Mensch, in welcher Weise beeinflusst das das Erarbeiten von Liedern und Texten und wie ist das Verhältnis zwischen Text und Musik? Würdest Du sagen, es ist ausgewogen oder was ist wichtiger?
Irgendwie glaube ich, dass zu wirklicher Kunst auch gehört, sich in ein spirituelles Kontinuum zu begeben und es durch sich sprechen zu lassen, aber ich weiß nicht, in welcher Weise es das Arbeiten verändert.
Natürlich ist die Musik wichtiger. Musik sind pure, ungefilterte Emotionen, Texte versuchen diese Gefühle in Worte zu pressen und geben einen kleinen Anhaltspunkt, wie diese aussehen.
Dãm ist eine sehr gemischter Haufen, mit Leuten, die ihre Wurzeln überall auf dem Erdball haben, Jaime ist Kolumbianer, Lal hat asiatische Wurzeln und Daniel und Du, Ihr seid Engländer bzw. habt einen europäischen Hintergrund! Was ist schwierig an dieser Konstellation und was meinst Du ist ein Vorteil?
Ich mag es eigentlich nicht, mit Klischees zu antworten, aber ich glaube es macht gar keinen Unterschied. Es bedeutet lediglich, dass wir vielleicht mehr und verschiedenere Leute kennen, was uns hilft Kontakte zu knüpfen. Wichtig ist, dass wir vier Individuen sind, die sich für einen kreativen Prozess zusammentun. Was ein wirklicher Unterschied ist, ist der Musikgeschmack, weil der bestimmt, was jeder Einzelne zum Ganzen beiträgt.
Eure Musik wird oft mit Bands wie AT THE GATES oder CARCASS verglichen, sind sie Euer Hauptinspiration oder gibt es ganz andere, wichtige Einflüsse?
Alles was ich höre beeinflusst mich, wenn’s auch manchmal im Unterbewussten passiert, ich glaube, dass das bei allen in der Band so ist! Ich denke, die oben genannten Bands waren sehr prägend für mich, als ich mit dem Gitarrenspiel begann. Aufgrund unserer Gitarrenstimmung und unseres Gitarrensounds bewegen wir uns schon in deren Nachbarschaft. Es wäre jedoch nicht fair, die Band darauf zu reduzieren, es gibt genug andere Bands, die uns hin und wieder in unserem kreativen Prozess beeinflussten, DEATH; GRAVE, ENTOMBED, BATHORY, CELTIC FROST oder KYUSS, um nur ein paar zu nennen.
Das habe ich auch nicht, viel mehr ist für mich das PURITY (THE DARWINIAN PARADOX) Album DAS Album im Jahre 2005, irgendwie scheint es, als ob Ihr relativ bekannte Zutaten genommen, jedoch etwas völlig eigenständiges geschaffen habt! Was können wir vom neuen Material erwarten und gibt es schon irgendwelche Planungen?
Es freut mich, dass Dir das Album gefallen hat. Das neue Material bringt neue Schattierungen zu unserem Sound und erweitert diesen, wobei wir den Grundtenor unserer Musik beibehalten. Ich denke, es ist sehr gutes Material und ich weiß, dass wir mehr als glücklich damit sind. Wieder ein Interviewklischee, es ist brutaler und hat dabei noch mehr Groove. Wir beginnen morgen mit den Aufnahmen! Veröffentlichungstermine gibt’s noch nicht, ich gehe davon aus, dass das Album Anfang 2007 rauskommt.
Wie siehts mit Konzerten aus? Ich weiß, ihr hattet eine einmonatige Tour mit GOREROTTED und DECAPITATED letzten Herbst und im Frühjahr ein langes Deutschland Wochenende! Was war besonders bemerkenswert oder schräg, an was wirst Du Dich in späteren Zeiten noch erinnern?
Ihr spielt nicht so viele Einzelshows, hat das einen Grund? Wie sieht es mit der Clubszene in Großbritannien aus?
Es ist natürlich wesentlich effizienter während eines Trips mehrere Konzerte zu spielen, es sei denn Du spielst in Deiner Heimatstadt. Die Clubszene hier ist für uns schwieriger als die Kontinentaleuropas, viele Veranstalter ziehen die Bands nur über den Tisch, oder versuchen es und reagieren dann sehr merkwürdig, wenn man sie daran erinnert, daß man erwartet, das sie sich auch an ihren Teil der Vereinbarung halten möchten.
Kannst Du mir britische Bands empfehlen, die evtl. nicht so bekannt sind?
Natürlich gibt es einige gute Bands, gerade hier aus London, Auf alle Fälle solltet Ihr mal INDESINENCE testen, die machen Death Doom Metal und haben bei GOAT OF MENDES RECORDS ihr Album „NOCTAMBULISM“ veröffentlicht. TED MAUL mit ihrem Mix aus Death/Thrash Grooves mit irgendwie abscheulichen Keyboard Sounds und elektronischen Beats sollte man auch mal antesten. Sie haben im FREDMAN STUDIO gerade ihr Album aufgenommen. Leute die innovativen, elektronisch beeinflussten Black Metal mögen, müssen unbedingt CONCEPT antesten und eventuell danach im Netz suchen, ebenfalls aus London und auch sehr talentiert.
Vielen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast, diese Fragen zu beantworten, irgendwelche letzten Worte?
Danke fürs Interview. Stay sick!