Dam - The Difference Engine

Dam - The Difference Engine
Death Metal
erschienen am 28.09.2007 bei Candlelight Records
dauert 40:56 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Difference Engine
2. Eyeballing
3. Outside
4. Mirror-Image Ritual
5. Made Of Beasts
6. Gangrene. Purulence. Impact.
7. A Wound That Never Heals
8. New Quest
9. This Has Nothing To Do With Apathy

Die Bloodchamber meint:

Wie habe ich auf dieses Album gewartet! Der Vorgänger „Purity: The Darwinian Paradox“ war für mich das metallische Meisterwerk 2005 und ist atmosphärisch nur recht schwer zu übertreffen. Mit Titeln wie „Come to Dust“ und „Body Temples of Sorrow“ hatte man auch noch gleich hammergeile Perlen auf dem Album, die das Hörerlebnis komplettierten.

Was erwartet den geneigten Hörer mit dem diesjährigen Album „The Difference Engine“? Die Ankündigungen klangen vollmundig: Mehr Groove, mehr Melodie, mehr Technik und vor allem mehr Abwechslung. Im Grunde waren das keine Marketingsprüche manischer Promofuzzies, sondern treffen ziemlich genau das, was dargereicht wird. Die Kompositionen sind sehr viel komplexer, vielschichtiger, sehr variabel. Dabei kommen immer wieder Passagen, Riffs oder auch Harmoniefolgen und Stimmen, die so eindeutig und einmalig DAM sind, dass man sich schnell heimisch fühlt, wenn man die Band schon vorher mochte.
War scheinbar beim Vorgängeralbum AT THE GATES ein nicht unwesentlicher Ratgeber, scheinen sich dieses Mal auch andere Einflüsterer eingefunden haben, CARCASS, SUFFOCATION oder auch die eine oder andere Black Metal Band haben hier ihre Häufchen hinterlassen.

Das Ergebnis ist weder stupider, antiquierter Todesmetal, noch schleimig um Zuhörerschaft bettelnder Metalcore. „The Difference Engine“ ist eigener, recht zeitloser (und damit meine ich nicht alt klingender) Metal in der Schnittmenge aus komplexem, experimentierfreudigem Death Metal und Black Metal. Handwerklich ist das Album über jeden Zweifel erhaben, das Schlagwerk hämmert, klingelt und schrotet hochgradig variabel und gekonnt und wesentlich versierter als auf dem Vorgängeralbum. Gitarren und Bass absolvieren ihre Übungen auch sehr, sehr souverän und die sehr eigene, gute und düstere Produktion verschafft den Kompositionen die nötige klangliche Tiefe.

Das Album ist ein wirklich großartiges Erlebnis. Die erhöhte Komplexität machen die Titel zwar abwechslungsreicher, dem Gesamtergebnis hat’s jedoch meiner Meinung geringfügig im Atmosphärischen geschadet. Die musikalische Weiterentwicklung ist sehr gelungen und ich kann dieses Album nur jedem empfehlen, der sich Extremsport neben den bekannten und hin und wieder nicht sehr spannenden Nasen anhören möchte. DAM offerieren eine wohltuende Abwechslung. Für mich dieses Mal zwar nicht das Album des Jahres, dazu war das letzte CEPHALIC CARNAGE Album einfach zu stark, aber souverän Zweiter ist ja auch was...
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